《4》

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Zelda blinzelte und öffnete ihre Augen. Sie spürte zwei schlanke und dennoch kräftige Arme, die sich um sie schlungen. Ghirahim lag eng an sie gepresst neben ihr und wirkte, als ob er sie nie wieder loslassen wollte. Anscheinend schlief er noch, denn seine Augen waren geschlossen und er atmete ruhig. Zelda legte ihren Kopf auf seine Brust, die sich gleichmäßig hob und senkte und lauschte seinem Herzschlag. Sie liebte es daran zu denken, was sie schon durchgemacht hatten. Natürlich waren es nicht nur schöne Ereignisse, aber zumindest war es besser als das, was sie jetzt erlebte.

Sie fuhr mit ihrer Hand an der perfekten Kontur seines Gesiches entlang und bewunderte seine Schönheit. Jeden Tag aufs Neue fragte sie sich, wie man bloß so makellos sein konnte. Das Einzige was nicht korrekt war war sein Haar, das wenn er schlief in alle Richtungen abstand. Doch für Zelda sah er dadurch nur noch süßer aus und sie verwuschelte es.

Seine linke Hand glitt plötzlich über ihren Hinterkopf und zog sie zu sich, damit er seine Lippen auf ihre drücken konnte. So sehr genoss Zelda dieses Gefühl geliebt zu werden. Gierig steckte sie ihre Zunge in seinen Mund. Er fuhr mit seinen Händen über ihren entblößten Körper und küsste sie so leidenschaftlich wie er noch nie jemanden geküsst hatte.

Außer Atem löste er sich von ihr. Seine glänzenden Augen bohrten sich tief in sie hinein und man spürte förmlich sein Verlangen nach dem jungen Mädchen.

"Ich geh nach was Essbarem für dich suchen mein Engel." Hauchte er in ihr Ohr und war schon verschwunden.

Zelda ließ sich glücklich zurück ins Kissen sinken und entspannte sich. Niemals hätte sie gedacht, dass er so zu ihr sein könnte. Ihre verschiedenen Herkünfte interessierten hier außerdem keinen, niemand hielt ihnen Vorträge über Prophezeiungen oder meinte sie müssen sich auf ihre Schicksale einlassen. Alles schien nahezu perfekt zu sein.

Ein greller Schrei ertönte und Zelda hielt sich verzweifelt die Ohren zu, doch es hörte nicht auf. Stimmen riefen nach ihr, ein schrilles Lachen ertönte und alles wurde immer lauter.

"Geht weg! Lasst mich in Ruhe!"

Verzweifelt versuchte sie aufzustehen, aber es war als würde etwas sie ans Bett ketten. Hände rissen an ihr und die Stimmen schrien immer lauter ihren Namen. Das Pochen in ihrem Schädel wurde immer schmerzhafter und Tränen liefen unaufhaltsam über ihr Gesicht.

"Zelda?"

Eine gedämpfte Stimme drang zu ihr hindurch.

"Zelda?"

Mit einem Riss war es so, als ob jemand sie aus dem Wasser gezogen hätte. Alles war wieder klar und deutlich. Die plötzliche Stille um sie herum war erschreckend und machte ihr Angst.

Doch sie war nicht alleine. Zelda zuckte zusammen, als sie Ghirahim bemerkte, der vor ihr saß und sie festhielt.

"Was ist nur los mit dir?" Murmelte er besorgt.

Dann nahm er sie in den Arm und strich ihr beruhigend über den Kopf, bis sie wieder einschlief.

Hero or Devil? IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt