《7》

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Ohne ein richtiges Ziel zu haben, streifte Ghirahim durch die Welt der Verbannten. Er war immer noch auf der Suche nach etwas, das Zelda helfen könnte. Der Dunkelfürst wusste nicht einmal, nach was genau er suchte. Doch Aufgeben war für ihn keine Option. Er richtete sich sein perfektes Haar und blieb stehen, um die Auren um sich herum zu scannen. Doch vergeblich. Theatralisch seufzend streifte er weiter durch die trostlose Landschaft. Ab und zu traf er auf Gegner, die ihm aber natürlich unterlegen waren.

Nach einiger Zeit sah er am Wegesrand eine abgemagerte Gestalt. Der Dämon kam langsam auf ihn zu und Ghirahim machte sich bereit zum Angriff. Doch das Wesen blieb plötzlich stehen und verbeugte sich vor ihm. Röchelnd begann es zu sprechen: "Na sie mal einer an, der Dämonenlord Ghirahim. Was für eine Überraschung euch hier anzuteffen, eure Majestät. Durch die Verbindungen der Welten sind wohl die Neuigkeiten durchgesickert, dass ihr den auserwählten Held getötet habt." Der Dämon hustete. "Was macht ihr denn nun hier, im Land der Verbannten?"

Ghirahim sah ihn verwunder an. " Du erkennst mich?"

"Natürlich. Ihr seid mein Anführer, ich würde euch überall hin folgen."

"Was ist mit den anderen Schattenwesen hier? Sie kennen mich, den höchsten aller Dämonen nicht. Eine Frechheit."

"Sie sind schon so lange hier, dass sie so Vieles vergessen haben. Aber mein Verstand ist noch klar."

Ghirahim nickte verstehend. "Ich möchte dich etwas fragen, Dämon. Gibt es einen Weg, aus dem Reich der Verbannten zu entfliehen?"

"Nun." Der alte Dämon überlegte. "Es ist so: Damals wurde das Siegel zu dieser Welt ja von der Wiedergeburt der Göttin aufrechterhalten. Aber vor nicht allzu langer Zeit wurde das Siegel schwächer, anscheinend wird es nicht mehr durch die Göttin geschützt. Allerdings ist es immer noch sehr stark"

"Also gibt es keinen Weg hinaus?"

"Eine alte Geschichte besagt, dass es ein geheimes Portal gibt. Es soll zu deiner Welt führen. Allerdings weiß keiner wo es ist und ich glaube auch nicht daran, dass es überhaupt existiert."

"Und du hast überhaupt keine Ahnung wo es sein könnte?"

"Ich weiß nicht wo es ist, aber ich weiß wer es wissen könnte. Falls dieses Portal wirklich existiert... Weiter im Norden lebt ein alter Einsiedler, so nennt man ihn hier. Er lebt schon so lange hier und hat jeden überdauert, der je hierher kam. Es gibt Gerüchte, dass er ein Geist ist. Aber wie dem auch sei er kennt diesen Ort am besten und kann euch vielleicht helfen, eure Majestät."

"Vielen Dank, ich werde ihn aussuchen."

"Bedankt euch nicht bei mir. Es war mir eine Ehre sie kennenzulernen, oh mächtiger Dämonenfürst."

Ghirahim ging mit einem Hoffnungsschimmer weiter. Sehr gerne hätte er sich einfach dort hin teleportiert, aber da er sich hier nicht auskannte ging das schlecht.

Weiter im Norden wurde der Boden sumpfiger und ein übler Geruch verbreitete sich. Ghirahim rümpfte entrüstet die Nase.

Eine Felswand zog sich durch die Landschaft und Ghirahim erkannte einen Spalt, der sehr verdächtig aussah. Er quetschte sich durch den dreckigen Gang. Am Ende befand sich eine kleine Höhle. Aufmerksam sah er sich um.

"Ghirahim, Fürst der Dämonen. Was führt euch zu mir?"

Ghirahim sah sich um, doch es war niemand zu sehen. Auf einmal trat eine kleine Gestalt aus dem Schatten hervor. "Bist du dieser Einsiedler?" Das kleine Wesen nickte:" Ja das ist meine Wenigkeit. Nun sprecht, wie kann ich euch helfen?"

"Ich habe von einem Portal gehört, mit dem ich zurück in die normale Welt kann. Weißt du wo ich es finden kann?"

"Das Seelenportal. Nun ja, natürlich weiß ich wo es ist. Niemals würde ich irgendjemandem aber preisgeben wo es ist. Dem Demonenfürst aber werde ich es offenbaren. Geh einfach von hier aus immer weiter nach Osten, wo das Licht schwindet und die alten Steine des Schattentempels sich aus dem Moor der Toten erheben."

Skeptisch beäugte Ghirahim ihn:" Wenn du weißt dass es dort ist, warum bist du dann noch hier?"

"Man kann nicht einfach durch das Portal spazieren, wie man gerade Lust darauf hat. Es fordert ein Opfer."

"Ein Opfer?"

"Die Seele eines unheimlich mächtigen Dämons muss dafür geopfert werden. Noch nie hat jemand es geschafft einen Dämon zu finden, der würdig genug wäre, um ihn vor dem Portal zu ermorden. Deshalb nennt man es auch das Seelenportal. Weil es die Seele frisst und durch die Macht öffnet sich der Weg in die Freiheit."

"Ich bekomme das schon hin, schließlich bin ich der Anführer der Dämonen."

"Das wird euch vielleicht zum Verhängnis werden." Murmelte der alte Einsiedler.

"Was meintest du?"

Der Einsiedler verschwand wieder im Schatte und seine tiefe Stimme raunte durch die Gemäuer:" Vergiss es einfach, war nicht so wichtig."

Noch wusste Ghirahim es nicht, aber was der Einsiedler gesagt hatte, war alles andere als unwichtig.





Hero or Devil? IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt