《8》

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Konzentriert schloss Ghirahim seine Augen. Wenn er sich genug konzentrierte dann...

Er öffnete sie wieder und stand wohlauf in der Eingangshalle der Schlossruine. Schnell hetzte er die Treppe nach oben ins Schlafgemach. Er war ziemlich lange weg, hoffentlich ging es Zelda gut.

Schwungvoll riss er die Tür auf und sein Blick fiel sofort auf das dürre, einst so schöne Mädchen, das reglos auf dem Bett lag. Doch noch ganz schwach konnte er ihre Aura spüren, es war also noch nicht zu spät.

Vorsichtig hob er sie hoch und teleportierte sich mit ihr in den Sumpf des Einsiedlers. Doch den noch unbekannten Weg ins östliche Moor, musste er sie tragen. Ihr Körper war sowieso keine Last für ihn.

Je weiter er ging, desto dunkler wurde es. Nicht weil es Nacht wurde, sondern weil es einfach zu den Eigenschaften dieses Moors gehörte. Dichte Nebelschwaden zogen sich durch die Äste der alten Bäume und der Wind heulte unheilvoll.

Ghirahim spürte eine dunkle Aura, die immer näher zu kommen schien, je mehr er sich seinem Ziel näherte. Er hatte die Vorahnung, dass dort ein schwerer Gegner auf ihn warten würde. Dies wäre allerdings schon die perfekte Chance für ihn, das Wesen zu opfern.

Als er einen alten Tempel erblickte, legte er Zelda neben einem Felsen ab und versetzte sie mit einem Schutzzauber. "Wo gehst du hin?" Schwach blickte sie ihn an.

"Ich habe ein Portal gefunden mit dem wir nach Hause können. Ich muss nur noch diesen Dämon dort umbringen, damit seine Seele uns das Portal öffnet."

Zelda lächelte schwach und schloss wieder ihre Augen. Ghirahim drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. "Alles wird gut Kleine."

Entschlossen betrat er den Schattentempel und erblickte direkt ein gewaltiges Ungetüm, das wohl der Wärter des Seelenportals sein musste. Der Dämonenlord beschwörte sich ein Schwert und schlich sich an. Er wollte nämlich den Überrschungsmoment nutzen. Dieser gelang ihm gut, als er sich hinter seinen Gegner teleportierte und mit dem Schwert auf ihn einstechen wollte. Allerdings hatte das Etwas eine gepanzerte Haut, der man wohl mit keiner Waffe etwas antun könnte. Schon drehte es sich herum und ein Feuerstrahl schoss aus seinem Maul, direkt auf Ghirahim zu. Gernerft wich dieser aus. Wieso war das jetzt ausgerechnet so ein zäher Gegner? Als der Dämon zu einem neuen Angriff ansetzte, sah Ghirahim etwas auf der Stirn des Bosses aufblitzen. Das musste seine Schwachstelle sein! Ghirahim glitt zur Seite, um dem nächsten Angrifft auszuweichen. Dann nutzte er das Zögern des Ungetümes, um zu springen. Elegant und kraftvoll stieß er sein dämonisches Schwert in seine Stirn. Es stieß ein wiederliches Geräusch aus und taumelte. Ghirahim rannte zurück zu Zelda und hob sie hoch. Schnell lief er mit ihr zurück zu dem Portal. Das Monster war inzwischen vor diesem zu Fall gekommen und es löste sich in lilane Rauchschwaden auf. Es sah fast so aus, als würde das Portal diese aufsaugen. Es begann türkis zu leuchten und kleine Zahnräder entstanden. Doch etwas stimmt nicht. Die Entwicklung des Portals schritt immer langsamer voran und stoppte schließlich. Sie könnte jederzeit wieder zurückgehen und alles wäre umsonst gewesen. Ghirahim setzte Zelda behutsam auf dem Boden ab und sie sah ihn mit ihren müden Augen verwirrt an. Der Dämonenlord ging vor ihr in die Knie und nahm ihr Kinn mit seiner Hand. Er wusste, dass die Zeit knapp werden würde. Seine grauen Augen trafen auf ihre Ozean blauen. Er versuchte sich jedes Detail von ihrem Gesicht bestmöglichst einzuprägen. Anscheinend bemerkte sie, dass etwas nicht stimmte: "Was ist los?"

"Hör mir jetzt bitte gut zu Zelda. Der Dämon war nicht mächtig genug um das Portal vollständig zu öffnen." 

Zelda sah ihn ängstlich an.

"Aber es gibt noch eine letzte Chance... für dich."

Ihre Augen wurden immer größer.

"Ich liebe dich mein Engel. Du bist das Schönste Mädchen das es gibt und ich bin so dankbar für jede einzelne Sekunde mit dir. Mit dir zusammen zu sein war das Beste was mir jemals hätte passieren können. Ich liebe dich über alles Baby bitte vergiss mich nicht."

Sie schüttelte den Kopf und Tränen rannen über ihr Gesicht. "Nein, das darfst du nicht tun! Bleib bei mir, bitte ich flehe dich an. Ich liebe dich so sehr ich will nicht ohne dich leben."

Er presste seine Lippen auf ihre. Dieser Kuss enthielt so viele Emotionen. Schmerz, Verlust, Sehnsucht... Die Beiden wünschten, er wäre niemals zu Ende gegangen aber jeder schöne Moment im Leben findet irgendwann sein Ende.

"Nimm diesen Dolch und stech ihn in mein Herz."

"Niemals." Weinte Zelda. "Lieber sterbe ich."

"Es ist deine letzte Chance, bitte tu es."

Zögernd nahm sie ihm den tödlichen Gegenstand aus der Hand. "Ich kann das nicht."

"Du musst es tun. Es ist deine allerletzte Chance. Ich will dass du glücklich wirst, bitte nimm sie an."

"Ich kann aber nur mit dir glücklich sein."

"Bitte tu es einfach, es ist die beste Lösung. Sie doch mal ansonsten würdest du sterben und ich müsste für immer hier verrotten. Aber wenn du es tust bist du frei und hast eine Möglichkeit alles wieder gerade zu biegen."

"Ich will nicht dass du ein Teil meiner Vergangenheit bist. Ich will dass du mein Freund bist, wir für immer zusammen bleiben, glücklich bis an unser Lebensende."

"Ich weiß mein Schatz. Aber es geht nicht. Einer von uns wird zweifellos sterben, egal für was du dich entscheidest. Und jetzt geh, bevor es zu spät ist."

Ehe sie sich versah hatte er den Dolch genommen und in sein Herz gerammt.

"Nein!"

"Geh." Röchelte er. "Sonst bin ich umsonst gestorben."

Für einen Moment dachte Zelda daran sich an seinen bald leblosen Körper zu drücken und einfach neben ihm zu sterben. Aber er hatte Recht, sie wusste er würde nicht wollen dass sie das tat. 

Schweren Herzens drückte sie ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange und lief in das Seelenportal. Ihr wurde schwindlig und es wurde in sekundenschnelle immer dunkler. Alles drehte sich um sie, ihre Tränen flossen unentwegt und ihre Trauer war nicht mehr in Worten zu beschreiben.

Hero or Devil? IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt