Die Frau guckte Kasimir an, als würde sie auf eine Reaktion von ihm warten. Doch es geschah nichts, all das was Kasimir gerade erfahren hatte, er war es erst am Verarbeiten. Als die Frau bemerkte, dass sie wieder anfangen müsse zu reden, trat sie einen Schritt auf Kasimir zu und sagte: "Ich kann verstehen, dass es gerade sehr viel für dich sein muss, wir haben jedoch keine Zeit, uns jetzt ewig auszuruhen. Der König jagt dich und hat sicherlich auch schon ein Kopfgeld auf dich ausgesetzt." Kasimir nickte nur und sah der Frau dann genau in die Augen und sagte: "Wie war meine Mutter? Und wie heißt du eigentlich?" Die Frau sah ihn verwundert an, bevor sich doch so etwas wie ein Lächeln auf ihrem kalten Gesichtsausdruck niederließ. "Du bist genauso direkt wie deine Mutter. Aber gut, es ist tatsächlich sehr unhöflich von mir, mich nicht mit Namen vorzustellen. Ich bin Alba. Deine Mutter war eine von herzensgute Frau, ich bin mir sicher sie wäre sehr stolz auf dich.", sagte Alba bevor das lächeln auf ihrem Gesicht wieder verschwand und dem leerem Gesichtsausdruck Platz machte.
Nachdem etwas Zeit verstrichen war, sah Kasimir wieder auf und fragte: „ Wieso bist du denn jetzt zu mir gekommen? Wieso genau jetzt?" „ Weil wir jetzt handeln müssen, der König hat dich gefunden, also wird er auch die anderen finden. Er hat bis jetzt zwei Steine, wenn er die anderen vier in die Hände bekommt, kann er eine schreckliche Macht auf jeden loslassen, der sich ihm widersetzt", gab Alba mit besorgter Miene von sich. Kasimir sah sie an und meinte dann: „Meine Mutter hat mir gesagt ich soll die anderen Träger der Steine finden und mit ihnen den König stoppen." „Deine Mutter hat es dir gesagt?", fragte Alba ungläubig, worauf Kasimir anfing die Geschichte zu erzählen.
Damien ging gerade wieder zu seinem Thronsaal. Er hatte endlich einen weiteren Stein gefunden, aber der Junge, der ihn hatte, war seinen Truppen entwischt und war jetzt vorgewarnt. Doch seine größte Sorge war nicht der Junge direkt, sondern das, was er auslösen könnte. Wenn er die anderen Träger finden könnte, und sie zusammen mit den Rebellen gegen ihn antreten würden, wäre das eine ernsthafte Bedrohung für seine ewige Herrschaft.
Er setzte sich auf seinen Thron, doch eine positive Sache gab es, wenn er Glück hatte. Diese Kinder, die jetzt die Steine hatten konnten mit ihm nicht mithalten, sie konnten ihre Kräfte nicht richtig einsetzen. Doch Alba konnte es. Er wusste, dass sie noch lebte und sich irgendwo versteckt hielt. Wäre sie gestorben, hätte er gespürt, dass der Luftstein ihre Seele in sich aufgenommen hätte.
Ein Klopfen riss Damien aus seinen Gedanken. „Eure Hoheit! Die Kopfgeldjäger, die ihr gerufen habt, sind eingetroffen!", sagte eine seiner Wachen an der Tür. Damien nickte, als Zeichen, dass er sie reinlassen solle.
Er strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und fing an zu reden: „Ich habe euch gerufen, weil ihr als die besten in eurem Beruf zählt. Ich möchte, dass ihr jemanden für mich besorgt, um genau zu sein, einen Jungen. Meine Diener werden euch gleich seinen Steckbrief austeilen, er ist auf der Flucht und ich will ihn lebend!" Kaum hatte Damien dies gesagt, kam auch schon ein Diener herein und übergab den sechs Kopfgeldjägern, fünf Männern und einer Frau, den Steckbrief. „Wenn ihr bei dem Jungen eine Frau mit weißen Haaren seht, tötet sie! Egal wie und unterschätzt sie nicht, wenn ihr sie habt, bringt mir ihren Armreif zusammen mit dem Jungen", gab Damien in einem strikten Befehlston von sich. Er war fertig mit den Söldnern und gab ihnen das Zeichen zu gehen. Alle drehten sich wortlos um und machten Anstalt zu gehen, alle bis auf die Frau.
Sie sah Damien mit ihren sturen braunen Augen direkt ins Gesicht, ohne zu Zucken. „Sie haben nichts über die Bezahlung gesagt", sagte sie in einem trockenen Ton der verriet, dass sie keine Angst vor ihm hatte. Die Wachen traten schon näher an sie heran und machten Anstalten, sie mit Gewalt zu entfernen, doch Damien wies sie an, zu stoppen. Er wandte sich nun der Frau zu und sprach mit einem schelmischen grinsen: „ Natürlich was würdest ihr Söldner nur ohne euer Gold machen, sehnt euch doch so sehr danach. Aber gut wenn ihr wissen wollt wofür ihr euer Leben riskiert", noch während er redete winkte er zwei Dienern am Rande des Saals zu, die sich dann schnell in Bewegung setzen. Sie holten eine große Holztruhe rein und öffneten sie auf ein weiteres Zeichen des Königs. „Diese Kiste voller Gold und Schmuck soll demjenigen gehören, der mir den Jungen lebendig bringt, doch nur einer von euch wird diesen Preis bekommen! Das heißt, dass ihr keine Verbündeten habt und euch wie Ratten um euer Gold bekämpfen müsst. Mein ganzes Reich wird diese Nachricht empfangen und die Möglichkeit bekommen, sich diese Truhe zu verdienen. Nun geht und sucht euren Weg, um euer Gold zu verdienen!", beendete Damien seine Ansprache. Nun drehte sich auch die Frau um und verließ zusammen mit den anderen Söldnern den Saal.
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Ice Soul
FantasyKasimir war ein ganz normaler Junge der mit seinem Vater und seinem Bruder auf auf einem Hof lebte. Doch nach seinem 16. Geburtstag sollte sich alles für ihn ändern.