34 - La décision

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Name aktualisiert! Habe ihn vergessen!
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Die Tage danach verbrachte ich nachdenklich und in mich gekehrt. Ich sprach mit Didier und mit Paul. Mein Freund, der sonst immer viel lachte, schaffte es nach all diesen Aussagen auch nicht mehr.
Wir saßen beide da wie Steine als wir in Nizza einen Parkplatz am Straßenrand gefunden hatten. Wir verharrten und starrten einfach nur auf dieses Schild. „L'Atelier Margant."
„Ey Mann... wenn wir da reingehen muss sie mit dir und Pauline mitgehen, ansonsten klappt da gar nichts."
Paul sprach das aus, was mir die letzten Stunden auch durch den Kopf gegangen war. Fehlte eben nur noch Pauline, die unseren Plan noch nicht wusste. Sie wusste gar nichts, nur dass Paul und ich von Didier frei bekommen hatten und jüngere Spieler nachrückten mussten.
„Mir ist schlecht", murmelte ich.
„Fang du nicht auch noch damit an!" mahnte er und klopfte mir auf den Oberschenkel.
„Julie hat im Grunde keine Wahl. Entweder sie kommt mit dir nach Madrid und genießt ihre letzten Monate oder sie bleibt hier und wird unausgefüllt gehen."
Paul dachte viel rationaler als ich, ein bisschen klarer. Maud hatte mir auch gesagt, dass ich im Grunde nicht entscheiden durfte, was sie wollte, denn sie hatte einen furchtbar schweren Weg vor sich. Meine Schwester wusste von was sie sprach. Immerhin war ihr Leben auch am seidenen Faden gehangen. Wenn ich daran dachte schnürte es mir auch nach all den Jahren noch die Kehle zu.
„Dahinten ist Pauline", murmelte Pogba, riss die Tür des Leihwagens auf und wies mir an ihm zu folgen.
„Sie ist verliebt in dich Antoine, wenn sie die Wahrheit gesagt hat, kommt sie nach Madrid", sprach er mir gut zu.

Pauline begrüßte uns glücklich, sie freute sich sogar, dass wir uns hier trafen und Julie auf einen Trip abholten. Auch sie hatte die letzten Monate nichts von ihr gehört und war traurig gewesen, dass ihre Freundin, die ihr in der chaotischten Phase ihres Lebens beigestanden hatte, sie einfach ignorierte.
„Warum seht ihr aus als wäre euch eine Laus über die Leber gelaufen?" kicherte Pauline und stupste ihrem Freund an die Nase.
„Hallo, lach doch", forderte sie und triezte ihn noch mehr, jedoch griff Paul nach ihren Handgelenken und erklärte ihr, dass er es gern hinter sich bringen würde. Sie legte ihre Stirn in Falten und ließ sich zu mir zurückfallen.
„Was hat denn der?"
„Das wirst du noch merken", war die schlichte Antwort, die ich ihr gab, als uns schon der Geruch von frischer Farbe entgegen flog.
„Riecht ihr das? Fabelhaft", schwärmte Pauline und spazierte an dem Thresen vorbei. Hoffentlich ging das nicht in die Hose.

Julie's Sicht:

Plötzlich klopfte jemand an meine Tür, weshalb ich mich ruckartig umdrehte und der Pinsel in meiner Hand laut krachend zu Boden fiel.
„Klopf, Klopf", kicherte Pauline. „Komm in meine Arme, Baby. Es gibt wundervolle Neuigkeiten!" Sie lief auf mich zu, umarmte mich innig und schaukelte mit mir hin und her, bis ich hinter ihr Paul und Antoine erkannte. Beide trugen Kleidung der Nationalmannschaft und sahen mich mitleidig an.
„Geht es dir besser?" fragte Pauline und ich nickte nur. „Gott sei dank sehen deine Bilder nicht mehr so düster aus, da haben Paul und ich uns echt schon Sorgen gemacht!" Voller Energie hüpfte sie herum.
„Ah non, das Bild ist das für unser Wohnzimmer!" schwärmte sie weiter. Sie ließ mich gar nicht zu Wort kommen.
„Pauline, ich...also..." Auf einmal legten sich zwei Arme von hinten um meine Taille und dieser vertraute Geruch tauchte wieder auf. Dieser ganz bestimmte Geruch von dessen Träger ich mir letztens gewünscht hatte doch länger geblieben zu sein.
„Sie weiß es nicht", wisperte Antoine gegen meinen Hals, weshalb ich mich erleichtert zurücklehnte und das Gefühl genoss. Es war schön, angenehm. Mein Blick traf auf Paul, der noch immer guckte wie ein Pudel im Regenwetter.
„Der allerdings schon", wurde mir ins Ohr geflüstert.
„Ohh, ihr Romantiker", quietschte Pauline auf, dann riss sie ihren Mund noch viel weiter auf als eh schon und lief aufgeregt zu mir.
„Nein, sagt nicht ihr habt mich hier her geholt, weil ihr mir das beichen wolltet! Es ist mir eine Ehre es als erstes zu erfahren!" Pauline umarmte mich ebenfalls, weshalb wir ein lustiges Dreiergespann bildeten und ich fragend zu Paul sah. Er belächelte das Bild das sich ihm bot jedoch nur und führte seinen Finger vor die Lippen, dass ich schweigen sollte.
„Noch haben sie dir nichts zu beichten, mein Schatz", säuselte Paul, weshalb Pauline von mir wich und enttäuscht den Mund nach unten verzog.
„Ach ihr seid gar nicht zusammen?" Sie zog einen Schmollmund besser als Antoines Tochter das jemals machen könnte, da war ich mir ganz sicher.
„Nein, wie kommst du denn darauf?" fragte ich nach und musste leicht auflachen. Ihre Enttäuschung war einfach zu amüsant.
„Achso klar, da gab es natürlich überhaupt nichts", sie funkelte uns böse an, „das darauf hingewiesen hätte."
Sie schüttelte wild den Kopf hin und her und sah zu Paul.
„Sag doch was. Die sehen aus als wären sie zusammen, richtig?" Paul nickte.
„Warum seid ihr denn hier?" Ich lenkt schnell vom Thema ab, löste mich aus Antoine's Armen und wanderte mit meinem Blick zwischen den Dreien hin und her. Es war komisch, dass sie urplötzlich hier auftauchten. Besonders da ich wusste, dass sie noch ein Spiel anstehen hatten.
„Didier hat uns freigegeben und wir dachten, dass wir einen kleinen Urlaub bei Antoine in Madrid machen. Also Pauline und ich, für wie lange du packst, bleibt dir überlassen", murmelte Paul und wurde von Pauline seltsam angesehen.
„Wieso? Wie lange sollte Julie denn sonst packen?"
„Schatz", unterbrach sie Paul, legte seinen Arm und sie und flüsterte ihr etwas ins Ohr, woraufhin sich die beiden schnell aus dem Atelier verabschiedeten. Ich hatte keine Ahnung was hier vor sich ging.

„Pardon, dass wir so reinplatzen. Das muss alles komisch auf dich wirken", begann Antoine und fuhr sich durch die Haare. Er war nervös.
„Ich wollte mich für das was ich gesagt habe entschuldigen, das war unangebracht und unüberlegt gewesen. Mittlerweile hab ich ein wenig nachdenken können und wollte dich darum bitten, dass du mit mir nach Madrid kommst. Vorerst nur ein bisschen, wie es dir lieb ist. Wenn es nur noch so wenig Zeit ist, dann will ich dich immer bei mir haben, jeden Tag, von morgens bis abends." Während er sprach griff er nach meiner Hand und spielte mit meinen Fingern.
„Es ist verrückt, ich weiß", seufzte er und sah auf, woraufhin meine ganzen Dämme brachen. Die Ehrlichkeit in seinem Blick machte all das Gesagt wett. Es fühlte sich an als würden alle Gefühle für ihn wieder hochkochen und sich in meinem Kopf verankern.
Ich spürte nichts als Liebe für ihn.
Bevor er weitersprechen konnte schmiss ich mich in seine Arme und drückte meinen Körper feste an seinen, sodass ich sogar sein Herz gleichmäßig schlagen hören konnte.
„Bitte Julie, komm für die Saison zu mir nach Madrid. Ich tue alles dafür, dass du glücklich sein wirst, dass du nicht so eingehst wie in diesem Loch hier."
„Muss ich das jetzt entscheiden?" nuschelte ich in sein Polo hinein. Antoine küsste mich auf den Haaransatz, woraufhin die Stelle zu kribbeln begann.
„Nein, wir haben drei Tage mit Paul und Pauline und danach entscheidest du dich, ob die bei mir bleiben willst oder zurück gehst. Und ich habe drei Tage um verstehen zu lernen was mit dir passiert." Ich hob meinen Blick an um ihn anzusehen, dann nickte ich. Zunächst langsam, dann schneller.

Julie ~ A.GriezmannWo Geschichten leben. Entdecke jetzt