Der Bruder des GLPs

745 58 4
                                    

~MrMores Sicht~

Ungeduldig lief Zombey hin und her. "Ich wusste es. Es war eine schlechte Idee, alle aufzuteilen." Bisher war noch keiner zurückgekommen und die Sonnen stand schon hoch am Himmel. Auch ich machte mir große Sorgen um die Anderen. "Wir hätten sie zu dritt losschicken müssen, oder alle zusammen", sagte ich, "Hoffentlich ist nichts passiert..." Kedos winkte ab: "Quatsch. Was soll den schon groß passieren?" "Sie könnten sich verlaufen...", sagte ich. "...oder wieder so einen Vogel begegnen oder noch viel schlimmeren Tieren...", fügte Zombey hinzu. "Ihr macht euch viel zu viele Gedanken!", meinte Kedos nur und Zombey blieb stehen. Er schaute ins Tal hinab. "Vielleicht hast du recht", sagte er ruhig und hob eine Hand, "aber was ist dann das?" Er zeigte auf zwei Gestalten, die unten am Berg standen und vetsuchten zu uns zu klettern. Es waren Maudado und Osaft. Zombey ging schnell zu ihnen. Sie brauchten lange bis sie oben waren, aber dann sah ich den Grund: Maudado war schwer verletzt. Aus seinem rechten Arm tropfte Blut, seine ganzen Beine waren verschmiert und auch an seinem Kopf klebte Blut. Sie setzten ihn auf einen großen, relativ flachen Stein und ich reichte ihnen den Verbandskasten aus Kiras Rucksack. "Wie ist das passiert?", fragte Zombey und begann Maudado zu verarzten. "Das waren diese Tiere... und...", stammelte Maudado und Osaft strich ihm über den Rücken. Dann erzählte er uns die Geschichte.

"Oh Gott! Da seid ihr aber noch gut davongekommen!", sagte Kedos und ich schaute ihn an. "Du hast gemeint, wir bräuchten uns keine Sorgen zumachen!", rief ich, aber ehe wir uns richtig streiten konnten hörte ich eine Stimme. "HALLO? Is da wer?" Rotpilz' Stimme. Ich schaute wieder den Berg hinunter. Dort stand tatsächlich Rotpilz mit Kira im Arm. Sie hatte Felix' Shirt um den Bauch gebunden bekommen, das voller Blut war. Kedos und ich ging zu ihnen und halfen Kira nach oben zu tragen. Vorsichtig legten wir die Bewusstlose auf den Boden und legten ihren Kopf auf ihren Rucksack. "Wie ist das passiert?", fragte Zombey und brachte den Verbandskasten, nachdem er Osaft fertig behandelt hatte. Rotpilz erzählte von einer Großkatze, die sie angegriffen hatte. "Alter, du bist ein Held! Ohne dich, wäre sie vielleicht verblutet!", rief Maudado, der sich den verwundeten Arm hielt. Felix kratzte sich verlgen am Kopf und murmelte: "Mal sehen, ob sie nicht doch..." er beendete nicht den Satz, aber wir wussten was er meinte. "Aber ihr Herz schlägt noch", sagte Kedos, der an ihrem Handgelenk den Puls messte, "langsam, aber es schlägt noch." Kedos band vorsichtig Rotpilz' Shirt von ihrem Bauch und sah dich die große Wunde an. Es blutete zwar nicht mehr, war aber dennoch kein schöner Anblick. Angewidert drehten sich alle weg. Maudado stand auf. "Jetzt habt euch nicht so!", er hohlte Mullbinden und Desinfektionsmittel aus dem Koffer und säuberte erst die Wunde, bevor er sie verband. Das tat er dann auch mit ihrem Kopf. Seinen rechten, verletzten Arm benutzte er auch, obwohl es ihm sehr weh tat, was er nicht sagte, man es ihm aber ansah. Man konnte es ganz genau an seinem Gesichtsausdruck erkennen. Dann trat er einige Schritte zurück und betrachtete sein Werk. Er nickte zufrieden und auch wir waren stolz auf ihn. "Nicht schlecht", lobte Osaft und klopfte ihm auf die Schulter. "Jungs?", kam es leise und schwach von Kira. Sie öffnete ein wenig ihre Augen und hob den Kopf leicht an. "Kira. Wie geht's dir?", fragte ich sofort. "War schon mal besser", murmelte sie. "Kannst du dich an was erinnern?", fragte Osaft und sie nickte schwach. "An einen Leopard....und...Feuer...und...du", ihre zitternde Hand zeigte auf Rotpilz, "....du hast mir geholfen..." Sie versuchte ein Lächeln. "Danke", hauchte sie und legte ihren Kopf wieder auf den steinigen Boden. Sie rieb sich die Augen und umklammerte ihren verletzten Bauch mit beiden Armen fest. "Alles wird wieder gut. Felix und Maudado haben dich gerettet", erklärte Zombey. Sie schloss wieder ihre Augen. "Maudado?", wiederholte sie und wurde immer leiser. Ich nickte. "Ja. Er hat dich verarztet" Kira nickte wieder und murmelte: "okay" Erst jetzt bemerkte ich ein Schniefen hinter mir und drehte mich um. Es war Manu, der mit verheulten Augen den Berg hochstieg.

~Zombeys Sicht~

"Manu?", fragte More und er hob den Kopf. Alle drehten sich zu ihm um. "Was ist los?", fragte Kedos. Manu ging zu uns und drückte mir eine Kiste in die Hand. "Peter...", stotterte er. "Ja? Was ist mit ihm?", More brauchte mehr Antworten. "Vogel...wie bei Taddl... ließ ihn einfach fallen...", ich versuchte aus den Bruchteilen einen Zusammenhang zu finden. "Ich konnte nichts machen", Tränen liefen ihm über den Wangen. "Einfach...aufgeschlagen... auf Bergen...", presste er heraus und fiel mir um den Hals. Ich ließ die Kiste fallen. "Ganz ruhig", sagte ich so ruhig es ging. Er klammerte sich an mir fest und murmelte: "Mein Bruder..." Ich wusste nicht, was ich sagen sollte und den anderen ging es genauso. Dann ließ Manu mich los. Er ging auf Kedos zu. "Du!", er tippte auf Kedos Brust herum. "Du bist Schuld! Hätte ich eine Waffe dabei gehabt, hätte ich ihn retten können!", schrie er. Kedos starrte ihn nur mit großen Augen an. "Wegen dir habe ich keinen Bruder mehr!", schrie er, "ALLES NUR DEINE SCHULD!" Kedos blieb sprachlos. "Und vielleicht wären dann auch Maudado und Kira nicht verletzt...", sagte Osaft. Rotpilz nickte: "Dann hätten wir keine Probleme gehabt" Kedos Lippe zuckten. "Jetzt hört mal auf alles auf Kedos zu schieben!", rief ich und Manu drehte sich zu mir um. "Er hat meinen Bruder auf dem Gewissen!", wieder liefen ihm Tränen über die Wangen. Er drehte sich schnell um und schlug Kedos ins Gesicht. Er kniete sich auf den Boden und hielt sich Nase und Auge. Ich hatte es nicht genau gesehen, also wusste ich nicht ob er mit der flachen Hand oder mit der Faust geschlagen wurde. "Spinnst du?!", schrie ich und hielt Manu fest, bevor er richtig auf Kedos losgehen konnte. Aber er wehrte sich stark. "HEY!", Schrie eine Mädchen Stimme. Kira hatte sich aufgesetzt und hatte uns anscheinend schon lange zugehört und zugesehen. "Jetzt schiebt das nicht Kedos in die Schuhe!", sie sah in die Runde, "Wenn ihr zu unfähig seid so schnell zu reagieren, dann ist das nicht seine Schuld!" Wir starten sie verwirrt an. "Is doch so!", sagte sie und hob die Schultern. "ABER ER HAT MEINEN BRUDER AUF DEM GEWISSEN!", schrie jetzt Manu sie an. "Jetzt reg dich mal ab!", sagte ich und hielt ihn fester zurück. Kira schüttelte ruhig den Kopf und verschenkte die Arme vor der Brust. Dann sagte sie: "Nein. Du bist schuld. Du hast nichts unternommen" "Was hätte ich den machen sollen?", rief er. "Du hast den Vogel doch schon vorher bemerkt oder?", fragte sie und er nickte langsam. "Du hättest ihn warnen müssen.", meinte sie ruhig. Manu schüttelte wütend den Kopf und riss sich los. Er ging nicht auf Kedos oder Kira los, sondern setzte sich auf die andere Seite des Berges. Ich hob die Kiste vom Boden auf, die mir GLP vorher in die Hand gedrückt hatte. Sie war grau und schwer. An einer Seite war ein Schlüsselloch, also fragte ich Manu nach dem Schlüssel. "Hab ich nich", hatte er nur gesagt. Ich zeigte sie den anderen. Maudado nahm sie in die Hand und betrachtete das Schlüsselloch genauer. "Hat jemand zufällig einen Schlüssel?", fragte er in die Runde. Alle schüttelten den Kopf, nur Kira wühlte in einer ihrer Hosentaschen und reichte ihm eine Kette mit Schlüssel daran. "Hab ich gefunden", sagte sie. Der Schlüssel passte tatsächlich und ließ sich im Schloss umdrehen und die Kiste ließ sich öffnen.

~GLPs Sicht~

Ich fühlte mich irgendwie schuldig. Vor wenigen Tagen hatte ich versucht Taddl zu retten, aber es gelang mir nicht. Und heute hatte sich das ganze wiederholt. Ich hatte nichts unternommen, da hatte Kira recht.
Meine Augen brannten und ich konnte die Tränen nicht nehr unterdrücken. Sie rannten mir einfach die Wangen herunter. Ich hatte zwei Menschen verloren, denen ich vertraute und die ich brauchte. Ich rieb mir die Augen und schaute kurz zu den  anderen, die sich um die Kiste kümmerten, die Peter und ich gefunden hatten. Und dann bemerkte ich erst, was meine Wut, meine Verzweiflung und meine Angst bewirkt hatte. Kedos war verletzt worden. Von mir. Sein Auge war leicht geschwollen und blau und aus seiner Nase tropfte etwas Blut. Ich wollte mich entschuldigen, aber ich tat es nicht. Aus Angst vor den anderen. Ich war einfach so verlassen und einsam. Mur fehlten Taddl und Debitor jetzt schon sehr.

T.T.T. - Trouble in Terorist TownWo Geschichten leben. Entdecke jetzt