am Ende steht ein Baum

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~Kiras Sicht~

Ich kam dem Punkt auf dem Radar immer näher und bald hatte ich ihn gefunden. Er saß auf einem einzelnen Fels mitten auf der weiten Wiese. "Felix?", langsam ging ich auf ihn zu. "Ja?", fragte er. Ich hörte dass er geweint hatte. "Ich weiß, warum du weggegangen bist." Er drehte den Kopf. Seine Augen waren rot und sein Gesicht zeigte, dass es ihm etwas peinlich war. "Echt?", fragte er und ich nickte. Ich kletterte zu ihm hinauf und sagte: "Aber das ist okay, wirklich." Er lächelte und schaute wieder in die Ferne. "Das sagst du doch nur so...", murmelte er und ich setzte mich neben ihn. "Nein.", ich rückte ganz nah an ihn heran um ihm zu zeigen, dass ich es ernst meinte. "Geh doch wieder zu Manu", zischte er. "Warum?", fragte ich und versuchte Augenkontakt herzustellen, was mir aber nicht gelang. Er atmete laut aus. "Weil ihr euch doch liebt...", ich spürte, wie schwer ihm das fiel zu sagen. Ich schüttelte den Kopf. "Manu ist nett, aber nicht mein Typ." "Das sagst du doch nur so...", wiederholte er und wieder verneinte ich. "Ein Kuss bedeutet nicht die Welt.", sagte ich und er sah mich an. Ich sah in seinen Augen, dass er wieder Das sagst du doch nur so sagen wollte. Ich beugte mich zu ihm und drückte meine Lippen auf seine. Er erwiederte den Kuss sogar. Seine Lippen waren weich und ich fühlte mich auf einmal ganz wohl. Vorsichtig löste ich mich von ihm. "Siehst du. Da ist nichts dabei." Er schaute zu Boden. "Hey. Was ist los?", fragte ich, da er traurig aussah. "Nichts", log er, aber ich blieb hartnäckig. "Sag schon!", forderte ich und er gab nach. Kurz zögerte er, sagte aber dann: "Ich bin Traitor..." ich nickte: "Ich weiß." "Woher?", fragte er ohne den Kopf zu heben. "Gefühl", sagte ich. Ich sah in den Himmel, der sich schon leicht orange gefärbt hatte. "Weißt du was?", fragte ich. "Was?", aus dem Augenwinkel nahm ich war, wie er den Kopf hob, der ganz rot war. "Ich hab' vorher noch nie einen Pilz geküsst.", sagte ich lächelnd und auch er musste etwas schmunzeln. "Wirklich nicht?", fragte er und ich nickte. "Und noch nie so einen hübschen Jungen", fügte ich in Gedanken hinzu, sodass er es nicht hören konnte.
"Ich brauch eure Hilfe!", eine Stimme nahm ich hinter uns war und drehte mich um.

~Rotpilz' Sicht~

Auch ich drehte mich um und sah Delay, der auf uns zu rannte. Oh Gott! Hoffentlich war ich nicht mehr so rot wie davor! "Dario, was ist?", fragte ich und versuchte neutral zu klingen. "Maudado ist verrückt!", keuchte er und blieb bei uns stehen. "Was ist passiert?", fragte Kira und Delay stütze sich am Fels ab. "Alle sind tot. More, Holly, Zombey, Manu...nur ihr, Maudado und ich leben noch...", sagte er. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Kira kurz zusammen zuckte. Von wegen zwischen ihr und Manu war nichts! "Was? Warum?", fragte Kira weiter. Delay stotterte: "Zombey...Boombody...und Manu ist...und dann hat Holly MrMore... und Maudado hatt Zombey... ich bin weggerannt, aber..." er bekam kaum noch Luft und keuchte wieder. Wir sprangen vom Fels und gingen zu Delay. "ALLE WEG!", schrie eine Stimme. Maudado lief auf uns zu. Er hatte einen Kratzer an der Schulter und jeweils eine Waffe in der Hand. Eine davon war eine One-Shot-Waffe. "Alle auseinander!", rief er als keiner sich bewegte. Ängstlich ging ich einige Schritte zur Seite. Maudado zeigte auf Delay und mich und sagte zu Kira: "Die beiden sind Traitor, wenn wir sie töten ist es vorbei!" Ich schaute zu Kira. Sie nickte: "Ich weiß." Maudado warf Kira eine Waffe zu und sie ging zu Maudado. Mit großen Augen schaute ich zu Delay, aber auch er wusste nicht, was wir jetzt tun sollten. Maudado senkte die Waffe. "Ich kann das nicht.", hörte ich Kira flüstern und Maudado nickte. Ich konnte nicht glauben, dass Maudado, laut Delay, Zombey getötet haben soll. "Lässt du uns kurz alleine?", fragte Kira und Maudado nickte. Er ging viele Meter weg, behielt uns aber im Auge. Kira ging auf uns zu und umarmte uns beide. "Ich kann euch nicht töten", murmelte sie. Tränen liefen ihr über die Wange. Sie warf ihre Waffe auf den Boden. "Erschießt mich, dann ist es auch vorbei!", rief sie und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Delay schüttelte den Kopf. "Niemals!", er weigerte sich das zu tun, genau wie ich. Auch mir liefen Tränen über die Wangen. Delay hob die Waffe auf. "Entweder du und Maudado oder Felix und ich", sagte Delay. Ich sah ihn an. Er hielt sich die Waffe an den Kopf. "Nein, Delay, du musst das nicht tun!", rief Kira. "Doch!", sagte er und schloss feste die Augen. "Delay nein!", rief ich. Er murmelte: "Für dein Leben, geb' ich meins her...", er öffnete kurz die Augen und sah Kira an. Dann drückte er ab. "NEIN!", schrie Kira und ich fing den schweren, plötzlich leblosen Körper auf. Die Tränen rannten ihr immer schneller übers Gesicht. Vorsicht legte ich die Leiche auf den Boden. Kira drückte mir die Waffe in die Hand. "Erschieß mich! Sofort!", befahl sie, aber ich gerhorchte ihr nicht. Ich tat es Delay nach und hielt die Waffe an meinen Kopf. "Es tut mir leid...", sagte ich und schaute sie an. In ihren Augen lag Angst und Verzweiflung. "Ich grüß Manu von dir." Dann drückte auch ich ab. Ein starker Schmerz zischte durch meinen Körper wie ein Blitz und mein Gehirn setzte ab da aus.

~Maudados Sicht~

Ich rannte zurück zu Kira, die Rotpilz im Arm hielt. Aus weiter Entfernung hatte ich alles beobachtete und war nicht gerade zu Frieden mit dem Ergebnis. Ich trat an ihre Seite und beobachtete sie, wie sie Rotpilz über das Gesicht strich. Dann lehnte sie sich vor und drückte Felix einen Kuss auf die Wange. Sie murmelte etwas, dass sich wie "Ich hab' noch nie einen Pilz geküsst" anhörte. Ich strich ihr über den Rücken und sie legte Rotpilz sanft auf den Boden. Dann stand sie auf und sah mich unglücklich an. Kira fiel mir um den Hals und weinte. Ich drückte sie feste an mich und weinte mit ihr. Denn erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich Zombey, einen guten Freund, getötet hatte. "Oma sagte immer: Am Ende steht ein Baum. Und dieser Baum steht für Hoffnung.", murmelte sie, "Aber dieses Mal steht dort nicht einmal ein Blümchen." Ich nickte. Ich wusste, was sie meinte. Auch ich war nicht gerade glücklich. Ich löste mich aus ihrer Umarmung und sah sie an. Ihre Augen waren rot und meine wahrscheinlich auch. "Er hat gesagt "Für dein Leben, geb' ich meins her".", schniefte sie und ich nickte, aber sie erklärte: "Nein. Delay hat es gesagt"

T.T.T. - Trouble in Terorist TownWo Geschichten leben. Entdecke jetzt