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Mark

"Können wir?"

Gemeinsam mit Lucas laufe ich zu unserem ersten Schauspieltraining. Die letzte Nacht habe ich fast kein Auge zu gemacht. Energie hatte ich keine mehr, ich war müde wie sonst noch was und hatte zu nichts mehr Lust, konnte aber trotzdem nicht schlafen. Vielleicht liegt es auch einfach noch an der ungewohnten Umgebung. Schließlich sind wir erst seit drei Tagen hier.

"Was ist los?"

Langsam gehe ich neben Lucas her, der die ganze Zeit ein Auge auf mich hat.

"Denkst du, wir sehen auch mal die anderen Trainees?"

"Bestimmt. Wäre ich mit meinem Bruder hier, würde ich ihn genau so vermissen, wie du ihn gerade vermisst."

Er weiß gar nicht wie ich mich fühle. Johnny ist nicht nur mein Bruder. Irgendetwas verbindet uns miteinander. Es hat uns schon immer etwas verbunden, deswegen haben wir zueinander gefunden.

(...)

Genau wie gestern, vergeht der Tag sehr schnell. Zum Glück, sonst wäre das alles noch mehr eine Qual für mich. Ich versteh gar nicht, wieso es gerade für mich so schwer ist, dass alles hier. Ich habe es mir anderst vorgestellt, was anderes erhofft und mir gewünscht bei Johnny zu sein. Es hat doch erst angefangen... Immer wieder kommt mir der Gedanke, dass mein Zuhause irgendwann hier sein wird. Dass wäre schon mein drittes.

Mit den schlimmsten Bauchschmerzen lege ich mich in mein Bett zurück. Ich weiß gar nicht woher die jetzt kommen. Wir waren noch etwas essen, wie gestern. Hier im Gebäude gibt es eine große Mensa, wo wir uns zum Frühstück und Abendessen versammeln. Leider ist Johnny's Gruppe nie da wenn wir hier sind. Was daran liegt, da er ganz andere Trainingszeiten hat wie ich. Er fängt früher mit dem Training an und hört dafür früher wieder auf.

Wieso müssen mich unbedingt heute diese Bauchschmerzen quälen?! Wieso nicht schon heute morgen? Dann hätte ich im Bett bleiben können und mir diesen ätzenden Tag sparen können. Zu lernen wie man seine Emotionen kontrolliert, kann ich mit der Zeit noch lernen. Und so schlimm wäre es sicher nicht gewesen, wäre ich heute nicht da gewesen.

Langsam versuche ich mich vom Bett aufzurichten, krampfe jedoch schnell zusammen und lasse mich wieder auf die Matratze fallen. Es fühlt sich so an, als hätte ich einen riesigen Knoten in meinem Bauch. So Schmerzen hatte ich schon ewig nicht mehr. An was liegt das? Ich hab genau die gleiche Portion an Essen wie gestern gegessen. Getrunken habe ich genug. Allergisch bin ich auf nichts, soweit ich weiß.

"Geht's dir nicht gut?"

Ich schaue zu Jihoon, der gerade aus dem Badezimmer kommt und zu mir schaut, wie ich mit meinen Armen um meinen Bauch da liege.

"Mein Bauch...ah...er tut etwas weh..."

"Für 'etwas tut er weh' sieht es aber nicht aus. Hast du sehr starke Schmerzen?"

Ich nicke nur, woraufhin ich versuche mir meine Tränen zurück zu blinzeln. Jihoon kommt näher auf mich zu und setzt sich schließlich zu mir aufs Bett.

"Kannst du aufstehen, ohne zusammen zuknicken?"

Ich lege meine Hände neben meinen Körper und versuche mich so irgendwie hoch zu drücken. Jedoch sobald ich meinen Bauch bewege, kommt der Krampf und der stechende Schmerz zurück. Schnell lege ich mich wieder hin. Jetzt kann ich die Tränen auch nicht mehr zurück halten.

"Ich geh mit dir zur Krankenstation. Zum Glück kenne ich mich hier schon so gut aus, dass ich weiß wo diese hier im Gebäude ist. Komm ich helf dir hoch!"

"Warte! Ich helf mit!"

Gerade als ich mir über die Augen wisch, sehe ich wie Lucas zügig zu uns her läuft. Jihoon und Lucas greifen mir unter die Arme, heben mich somit nach oben, wobei ich leicht aufschreien muss, da der Schmerz leider immer noch da ist.

Als ich endlich sicher stehe, verlässt Jihoon und Lucas mit mir gemeinsam unser Zimmer. Wir erklären, demjenigen vor der Tür, was los ist woraufhin er nickt und uns gehen lässt. Es ist schon spät, da es draußen finster ist und nur die kleinen Lichter im Hausgang leuchten. Schließlich müssten wir jetzt eigentlich im Bett sein.

Mit meiner Hand an meinem Bauch, betrette ich das Krankenzimmer. Sofort kommt eine Ärztin auf uns zu. Ich erkläre ihr was los ist, woraufhin sie mich gleich am Arm schnappt und mich zu einem der drei Betten, die im Raum stehen bringt. Es sieht hier eins zu eins aus wie im Krankenhaus.

"Leg dich hin. Ich schick den Arzt. Es könnte noch kurz dauern."

Sowie sie es sagt, lege ich mich hin und mache es mir, so gut es geht, mit den Schmerzen bequem. Jihoon und Lucas stellen sich neben das Bett und schauen dabei zu mir herab.

"Ihr müsst nicht hier bleiben... Danke fürs herbringen."

"Bist du dir sicher?"

"Ich hab eure Nummer, falls ich euch brauche, dass ihr mich wieder abholen könnt."

Mit einem Lächeln auf den Lippen verabschiede ich mich von ihnen, wobei sie das Zimmer verlassen. Eine ganze Weile warte ich, wobei mir irgendwann meine Augen zu fallen und ich eine Zeit lang nichts mitbekomme.

Plötzlich spüre ich kalte Hände auf meinem Bauch, die meinen Bauch abtasten, wobei ich meine Augen schnell aufreiße.

"Meine Kollegin hat mir mitgeteilt, dass du Bauchkrämpfe hast. Kannst du mir sagen wo genau?"

Ich tippe mit meinen Fingern auf ein paar Stellen auf meinen Bauch und sage ihm dabei wie sehr es schmerzt. Hinter ihm kommt die Ärztin von vorhin und reicht ihm eine Wärmflasche, eine Tasse mit Tee und Tabletten. Die Wärmflasche legt er auf meinen nackten Bauch, den Tee gibt er mir in die Hand und die Tabletten legt er auf ein Tisch neben mir.

"Du bleibst über die Nacht hier. Morgen früh komm ich nochmal und schau wie es dir geht. Falls es nicht besser wird nimmst du die Tabletten."

Als er schließlich geht, zieht er den Vorhang noch vor mir zu. Bevor ich mich mit der Decke zu decke, trinke ich den Tee leer und nehme noch eine Tablette ein. Vielleicht wird es über die Nacht besser.

brother (2) 🌟 Johnmark (Johnny x Mark) 💕Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt