Kapitel 11: Rettungsaktion

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Natürlich konnten wir nicht einfach tatenlos zusehen, wie die Schurken Minazu mitnahmen, und wir alle hatten uns etwas gefangen, außer Mineta, der aussah, als wäre er kurz vor einem totalen Nervenzusammenbruch.

Deku und Tsuyu stiegen aus dem Wasser, Mineta ließen sie einfach dort. Er würde uns in seinem Zustand wahrscheinlich sowieso nicht wirklich helfen können. Inzwischen waren außerdem auch Bakugou und Kirishima zu uns gekommen, und Kyota und Momo kamen, Denki hinter sich herschleppend, in unsere Richtung. Der blonde Junge schien irgendwie nicht so, als würde er bei der Sache sein. Und Ojiro war ja auch noch da. Hoffentlich hatten die anderen keine Probleme...

Wie hatten hier aber gerade unser eigenes Problem.
"Wir müssen Minazu helfen!", rief ich denen zu, die gerade gekommen waren und noch nicht genau wussten, was das Problem war.
"Ich kann euch leider nicht so gut helfen, schließlich habe ich keine Waffe..."

"Wir werden Minazu retten." Deku  war zu mir gekommen und legte seinen Arm um meine Schulter. Die Berührung fühlte sich irgendwie tröstlich an, und ich wurde etwas ruhiger und konnte mich wieder besser konzentrieren.

"Also, hier ist der Plan. Minazus Vater hat sie jetzt zu den anderen Schurken gebracht, allerdings haben wir auch in kleineren Gruppen schon Schurken besiegt, und jetzt sind wir mehr als halb so viele. Also greifen wir einfach die Schurken an. Ich weiß, der Plan ist nicht besonders klug konstruiert, aber das müsste trotzdem funktionieren."

Als ich zuende erklärt hatte, marschierten wir gemeinsam zu den verbleibenden Schurken. Eine kleine Gruppe, bestehend aus ungefähr zehn Leuten, standen um Minazu herum. Sie hätte sich vielleicht auch selbst befreien können, aber sie hatte ihre Verwandlung noch nicht ganz unter Kontrolle, sonst hätte sie nur ihren Arm verwandeln müssen.

Wir näherten uns unseren Gegnern und versteckten uns hinter einem Stein. Von dort aus beobachtete ich noch einmal die Umgebung.

Minazus Vater und Noumu standen wenige Meter entfernt, allerdings interessierten sie sich im Moment nicht für uns oder Minazu. Sie starrten etwas - oder besser gesagt jemanden - an, der gerade am Eingang des USj erschienen war. Es war All Might, allerdings ohne sein typisches Lächeln. Er sah erschöpft aus, und mir kam wieder in den Sinn, was Deku mir am Strand über All Might und seine begrenzte Zeit, In der er Kraft hat, erzählt hatte. Hoffentlich blieb ihm noch genug Zeit!
Zu unserem Glück waren auch die als Wachposten eingeteilten Schurken für einen Moment abgelenkt, diesen nutzten wir und griffen an. Deku und ich griffen nicht mit ganzer Kraft an, er, weil er Angst um seine Knochen hatte, und ich, weil ich in dem Moment ja quasi keine Spezialität hatte. Allerdings hatte ich beschlossen, von oben direkt in die Mitte der Schurkengruppe zu Minazu zu springen, wärend die anderen die Schurken ablenkten.

Als ich bei Minazu war, war das erste, was ich fragte: "Alles okay?" Auf eine Antwort wartete ich allerdings nicht, ich hielt ihr einfach meine geöffnete Hand hin - das Zeichen für Minazu, sich zu verwandeln.

Als ich die Sense in meiner Hand spürte, überkam mich irgendwie Zufriedenheit. Es fühlte sich einfach RICHTIG an, diese Sense in der Hand zu halten.

Wärenddessen waren die meisten Schurken schon entweder zu Boden gegangen oder weggelaufen, die, die noch hier standen, sahen etwas unsicher aus und griffen nicht an.

"Schon irgendwie jämmerlich,  dass ihr von SCHÜLERN besiegt  worden seid", meinte Momo. Ich wette, dass auch Bakugou oder Kirishima gerne noch weitergekämpft hätten. Aber jetzt konnten wir sehen, was sich zwischen All Might und dem blauhaarigen Schurken abspielte.
Genauer gesagt kämpften All Might und Noumu, wärend Minazus Vater und das rauchartige Wesen danebenstanden. Nun tauchte auch Todoroki auf, um All Might zu helfen. Als ich einen kurzen Blick zu Deku warf konnte ich sehen, dass er auch gerne geholfen hätte. Bestimmt hatte er nur Angst wegen seiner Spezialität, sonst hätte er eingegriffen.

Ein Mal hätte Noumu mithilfe des Nebelschurken All Might fast besiegen können, zum Glück hat der Held aber Hilfe von Todoroki bekommen. Man konnte erkennen, dass All Might am Ende seiner Kräfte war. Aber auch jetzt gab er nicht weniger als alles. Er sprang auf Noumu zu und schlug so lange auf ihn ein, bis ein gewaltiger Druck entstand, der alle wegschleuderte, und Noumu wurde durch das Dach des USJ katapultiert.

Alle übrigen Schurken starrten All Might nur hasserfüllt an. "Wie konntest du Noumu nur besiegen...", knurrte Minazus Vater durch eine seiner künstlichen Hände. "Nächstes Mal werden wir dich umbringen."
Dann verschwanden alle Schurken wieder durch den Rauch, von wo sie gekommen waren, und von einem Moment auf den anderen waren alle  verschwunden.

Plötzlich fiel mir Herr Aizawa auf, der wenige Meter von uns entfernt auf dem Boden lag. Er sah wirklich nicht gut aus und bewegte sich nicht, aber er lebte noch. Nummer 13 kam zusammen mit noch einigen anderen Schülern zu uns, um Herrn Aizawa und All Might zur Krankenstation zu bringen. Auch Ochako war da, und ich umarmte sie stürmisch.
"Zum Glück geht es euch gut!", keuchte ich atemlos. "Das war schon echt krass..."

Am Nachmittag besuchte ich Deku auf der Krankenstation. Er hatte sich durch den kurzen Kampf wieder die Hände gebrochen, aber das schien für ihn schon fast normal zu sein.
Auch All Might war in der Krankenstation, aber in seiner normalen Gestalt. So sah er nur aus wie ein alter Mann und hatte fast keine Ähnlichkeit mit dem weltbekannten Helden.

"Es wäre schön, wenn ich es irgendwann mal schaffen würde, meine Spezialität einzusetzen, ohne dass ich mir alles breche", murmelte Deku und fuhr sich mit der fast verheilten Hand über den Verband an der anderen.

"Das wirst du", antwortete ich. Ich fuhr ihm einmal durch die wuscheligen, grünen Haare. Seine Haare waren so weich... Schlagartig wurde mir bewusst, dass auch All Might und mein Klassenlehrer in diesem Raum lagen. Hoffentlich hatten sie das nicht bemerkt! Aber es schien, als würden beide schlafen, also seufzte ich erleichtert. Es war schon fast dunkel draußen, und ich war erschöpft von den Ereignissen des Tages, also rollte ich mich auf dem schmalen Streifen des Bettes neben Deku zusammen und schlief fast sofort ein.

Können wir Helden werden? // My Hero Academia Fanfiction ~ Izuku x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt