- lila Blitze

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Stillschweigend saß er am Fenster und beobachtete das Gewitter. Die Blitze, wie sie alle paar Sekunden den Himmel erhellten. Manchmal konnte man sie ja sogar sehen. Er nahm das Zirpen der Grillen wahr, den Wind, der durch die Blätter rauschte, und sich fast wie das Meer anhörte. Patrick dachte daran, wie sie als Kinder immer gezählt haben, wie viele Sekunden Donner und Blitz auseinander waren, nur um dann das Ergebnis durch drei zu teilen und sich zu fürchten, wenn das Gewitter nach zwei "Messungen" näher kam. Er hatte sich früher, als Kind, tatsächlich vor Gewitter gefürchtet, einfach, weil er Angst hatte, sie würden einschlagen und Menschen töten. Unberechtigt war diese Angst ja nicht, aber in den meisten Fällen passierte ja nichts und im Laufe der Jahre hatte Patrick sogar gelernt, ein Gewitter zu bestaunen. Wann immer es sich ergab, setzte er sich auf sein Fensterbrett, oder an das Dachfenster in der Küche, und beobachtete das Naturspektakel. Manchmal war der Himmel lila, wenn es blitze, und somit war es auch der Blitz, manchmal war er auch orange bzw. hell-orange, was Patrick in irgendeiner Weise besonders mochte, denn seit er 13 war, wurde Orange so etwas wie seine Lieblingsfarbe. Warum? Wusste er auch nicht, aber einen wirklichen Grund brauchte man ja auch nicht, um eine Farbe zu mögen.

Während Patrick so in seinen Gedanken vertieft war, hörte er plötzlich die Tür leise und quietschend aufgehen. "Was zur Hölle machst du da?" hörte er die verschlafene Stimme von Manuel. "Ach, nichts Besonderes..." antwortete Patrick. Wenn er doch wirklich nichts besonderes machte. Nur eben am offenen Dachfenster sitzen und Blitze beobachten. Langsam ging Manu weiter in die dunkle Küche hinein und legte seine Arme um Patrick's Schultern, während dieser leise seufzte. "Hast du Angst?" fragte Manu und deutete mit einem Kopfnicken auf den dunklen Himmel. Er schüttelte den Kopf. "Nein. Hätte ich aber gerne, damit du mich beschützen kannst." Er grinste und drehte sich weiter un, damit er Manuel ins Gesicht sehen konnte. "Komm schon, Palle, du weißt, dass ich eher Angst hab, dass der Blitz einschlägt, als du." Manuel lachte aufrichtig, gähnte jedoch im der nächsten Sekunde. "Wäre trotzdem süß von dir." Patrick verschränkte seine Hände an Manu's unterem Rücken - seine Haut war angenehm warm, eigentlich komisch, da es zu dieser Jahreszeit echt heiß war, vor allem in hohen Gebäuden, wie sie eins hatten. Sie wohnten nämlich im 7. Stock - Nicht Manuel's Entscheidung, denn Patrick fand diese Wohnung so schön, dass er unbedingt wollte, dass sie dort einzogen. Seitdem waren fast drei Jahre vergangen, und weder Erwarten gefiel es auch Manuel prima im dieser Wohnung.
Er hatte nämlich niemals erwartet, dass sein Verlobter so einen guten Stil hatte, was das Einrichten vom Wohnungen betraf. Aber hier waren sie - immer noch glücklich, der einzige Unterschied war eben, dass sie mittlerweile verheiratet waren. Trotzdem machte sein Ehemann immer noch so dumme Bemerkungen wie mit dem Beschützen. Aber er wusste auch dass Manuel es insgeheim süß fand. Er fand ihn natürlich immer süß, denn er liebte ihn.

"Ist der Ventilator nicht an? Denn mir ist furchtbar heiß." flüsterte Manu, als sie sich unbewusst näher kamen. "Ich glaube nicht, schalte ihn doch an, gleich, wenn du dich am Abend ins Bett legst. Es ist ganz einfach, Manu." Manu's Augen waren geschlossen. "Wie spät ist es eigentlich?" fragte er mit seiner verschlafenen Stimme. "Keine Ahnung. Irgendwas mit eins?" meinte Palle unkonzentriert. " Warum hast du ein T-Shirt an?" Beiläufig zupfte Manu an Patricks alltäglichen, langweilig weißem Schlafshirt herum. "Komm ins Bett und leg dich schlafen." Patrick wendete Manuel wieder seine ganze Aufmerksamkeit zu. "Inwiefern stehen die beiden Dinge denn in Zusammenhang?" schmunzelte er. "Lass mich" meinte Manuel, sich spielerisch rechtfertigend. "Ich bin müde und du machst mich an, okay? Komm schon und geh jetzt schlafen." "Mit dir etwa?" Amüsiert darüber, wie Manu sich verhielt, wenn er schlaftrunken war, wackelte er leicht mit den Augenbrauen. "Nein!" winkte Manu ab. "Viel zu heiß dafür. Komm einfach ins Bett. Los jetzt." Er versuchte, Paluten am Arm zu zerren und ihn vom Fenster wegzubekommen, wohl wissend, dass seine Erfolgschancen gleich null waren. Na gut, vielleicht 10 Prozent. Aber mehr auch nicht. "Setz dich doch zu mir." schlug Palle vor. Manu überlegte. Also, so gut, wie er in diesem Zustand fähig war, vernünftig zu überlegen, weshalb er auch relativ schnell aufgab. "Du bist ein kleines Kind, Palle." meinte er und setzte sich etwas schwerfällig auf seinen Schoß.

"Ich liebe Gewitter." sagte Patrick nach einer etwas längeren Zeit, in der sie so da saßen. "Ich weiß." Patrick's Hand, die mit seiner anderen verschränkt war, bewegte sich und ergriff die von Manu, welcher instinktiv reagierte und die wiederum andere Hand auf Patrick's starken Unterarm legte. Patrick musste lächeln, bevor er weiter die Blitze beobachtete, die immer noch sekündlich erfolgten. Manu war schon wieder eingeschlafen, als Palle beschloss, herein zu gehen. Er wollte nicht, aber ihm war auch klar, dass er nicht die ganze Nacht hier draußen verbringen konnte. "Manu?" flüsterte er ganz leise, er wollte ihn ja nicht aus dem Schlaf reißen. "Manjuel?" Entweder tat er nur so, damit Palle ihn ins Bett trug, oder er schlief wirklich so tief und fest, dass er ihn nicht hören konnte. Was auch immer. Manu war kein Schwergewicht, den Wunsch konnte er ihm erfüllen. Er und Manu ärgerten sich oft genug, doch waren sie beide innerlich kleine Romantiker und sie beide liebten Dinge wie diese. Also ergriff er Manu am Rücken und an den Kniekehlen und trug ihn im Brautstyle in ihr gemeinsames Bett. Er wunderte sich immer darüber, was für eine leichte, dünne Person er doch war. Man hätte das Gefühl, er bestand fast nur aus Knochen, wenn man ihn anfasste. Knochiger Körperbau, schöne Augen und lange Haare. Als er ihn zugedeckt hatte, schlich er sich noch schnell ins Bad, um Zähne zu putzen, und als er zurückkam, war Manu an seinem Handy.
Palle hob erstaunt die Augenbrauen und lehnte an dem Türrahmen. "Hey." Manu warf ihm nur einen unschuldigen Seitenblick zu uns schaute wieder auf sein Handy. "Und dich faulen Sack trag ich den ganzen Weg ins Bett." Palles Mund verzog sich zu einem Lächeln, während er trotzdem leicht den Kopf schüttelte. "Weißt du, ich hab nachgedacht-" begann Palle zu erzählen, während er langsam aufs Bett zuging. "Wie wär's..." Er legte sich ins Bett und deckte sich mit der dünnen Decke zu. "...wenn du morgen früh Frühstück machst?" "Dein Ernst?" Manu verzog sein Gesicht ein bisschen. "Ja, du schuldest mir jetzt nämlich was." gab Palle zurück und stützte sich mit seinem Unterarm an seinem Kiefer ab. Manu stöhnte. "Muss das sein? Ich hasse früh aufstehen."

"Genau deswegen." Brummend gab Manu seine Zustimmung und starrte wieder auf sein Handy. "Was machst du da?" fragte Palle nachforschend. "Zombey schreiben." "Was machen er und Maudado im Moment so?" "Hat er mir nicht gesagt. Aber bestimmt fürchtet Maudado sich wieder vor dem Donner, nur will Zombey nicht zugeben, dass er mit ihm skyped um ihn zu beruhigen." Manu kicherte kurz. Palle legte sich näher zu Manu hin und legte einen Arm um seinen Bauch, während Manu immer noch das Handy in der Hand hielt.

Jetzt wurde auch er müde - immerhin war es bestimmt schon zwei Uhr nachts, doch Manu schien jetzt umso aufgeweckter zu sein. Palle driftete immer weiter in den Schlaf ab, während er seinen Kopf an Manu's Hüfte bettete. Die Decke war so wunderbar weich unter seinem Kopf...Er kriegte noch mit, wie Manu anfing, ein Mobile Game zu spielen, da er die Sounds leise hörte. Währendessen schaffte Manu es auch noch, Palle leicht abwechselnd durch die Haare und seinen Rücken zu kraulen. Wäre Palle jetzt eine Katze, hätte er sicher geschnurrt, aber so half es ihm nur, schneller einzuschlafen. Manu legte irgendwann später auch das Handy weg und deckte Palle zu, da es mittlerweile doch abgekühlt war. Dann setzte er seinen Entschluss, jetzt auch zu schlafen, in die Tat um, und schlief ein, zusammengekrümmt mit Palle an ihn gekuschelt, während es draußen immer noch abwechselnd donnerte.



welcome bacc zu einem anderen os, gays! uwu

lustig, dass mir diese Idee gekommen ist, als ich selber auf meinem Fensterbrett saß und den Blitzen zuschaute. Ich liebe Gewitter :3 ich hab zwar auch immer Angst, dass ein Blitz einschlägt, aber...naja, es ist trotzdem wunderschön, vor allem, wenn es auch noch windig ist. :>

Ich hoffe, es kühlt jetzt wieder ab...ich will endlich herbst uff

<3
































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