S O M M E R R E G E N

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Es regnete in Strömen. Ich schaute ihm in die dunklen, grünen Augen. Grün, so wie trübes Wasser. Schön, so wie das Gefühl einer kalten, erfrischenden Dusche im heißen Sommer. Wieso nur dachte ich an Wasser? Ich war gefangen in seinem Blick, forschend und neugierig, dennoch voller Lust. Es kam mir so vor, als würden seine Augen die Welt lenken, würden bestimmen, was ich und jeder einzelne von uns tat. "Du hast schöne Augen." sagte ich schließlich leise, mein Finger strich seine Wange entlang. Er seufzte geschmeichelt, und legte seinen Kopf in meine Hand, wie eine schmusebedürftige Katze. Ich atmete aus, er atmete ein. Mit vor Bewunderung offenem Mund schaute ich ihn an. Er lachte und klappte meinen Mund wieder zu. "Schau mich nicht an, als wäre ich ein Gott."
"Bist du einer?" Er schmunzelte, ich sah, wie er seinen Mund beim Reden bewegte. Waren seine Lippen angenehm weich, fragte ich mich. Waren sie verlangend, dominierend, waren sie sanft? Die Lust drängte mich, es herauszufinden. Er sah mir von meinen Lippen und meinen Augen hin und her. Fast, als hätte eine unbekannte Macht Kontrolle über uns ergriffen, kamen wir uns näher. Er war kaum größer als ich, so musste ich mich nicht auf meine Zehenspitzen stellen, um seine Lippen zu erreichen. Wie, als würden wir voneinander angezogen, vereinten wir uns und küssten uns sanft. Ich spürte den Regen nicht mehr, der aus meinen Haaren triefte, spürte keine Nässe mehr, nur noch einzig und alleine seine Wärme. Sein Gesicht auf meinem fühlte sich großartig an. Er schmeckte nach dem Regen, nach frischem Waldgeruch, wenn es im Sommer gewittert hatte und alles wieder trocknete. Ich sog die Berührung in mich auf, konnte nicht mehr atmen. Luft weg, Vernunft weg. Ich wollte das Gefühl, ihn zu küssen, in mir aufnehmen, ließ mich darauf ein, als er seine Hände wie wild über meinen Hals und meine Schultern wandern ließ. Ich hatte eine Gänsehaut an den Stellen, die seine Hand berührte, wegen der angenehmen Wärme, die er ausstrahlte. Ich hatte meine Augen geschlossen und öffnete sie erst, als er mich näher zu sich heranzog und wir beinahe zusammen nach hinten stolperten und umgefallen wären, wären wir nicht an einen Baum gestoßen. Die Zeit stand dauerhaft still, da war nur das Geräusch des fortwährenden Regens und unser langer, gemeinsamer Kuss. Ich küsste den Mann mit den dunkelgrünen Augen. Meine Hände hielten seinen Körper sanft an der Seite, ich bemerkte, wie seine langen Haare mein Gesicht berührten, da der Wind um uns pfiff und mir praktisch sein Haar entgegenwehte. Er war so wunderschön, unser Kuss. Ich fühlte mich von der Anziehungskraft dieses Mannes eingenommen, wollte mich ihm ganz hingeben, wollte diesen Moment nie missen müssen. Ich wollte am Liebsten nie mehr aufhören, seine Lippen zu spüren, nie mehr. Es war zu wunderschön, und ich hatte das Gefühl, das Paradies entdeckt zu haben. Wie konnte man bei einem Kuss so viel fühlen? Ich war traurig, als er sich nach einer gefühlten Ewigkeit von mir löste. Ich musste total benommen aussehen. Er lächelte, und biss sich auf die rote Unterlippe. Seine Augen musterten mich und er sah...einfach unbeschreiblich aus. Dennoch wollte ich mir ein Bild von ihm machen, welches ich später nicht vergaß. Er wirkte wie ein wildes Kind, obwohl er keines war. Seine Augen strahlten die Ruhe der Einsamkeit aus, jedoch ebenfalls auch die Wildheit der Natur, die Unbestimmtheit. Ja, genau das war es, Patrick!, schoss es mir durch den Kopf. Er wirkte frei, war sein eigener Herr! Etwas, das ich nicht kannte. Verwirrt von den Dingen, die er ausstrahlte, schaute ich ihm erneut in die unfassbaren Augen, die perfekt zur Farbe des Waldes passten, in dem wir standen und uns nicht regten. Ich rätselte. Woher kam er nur? Zeit verging, in der wir uns, immer noch atemlos von unserem Kuss, anstarrten, bevor ich die Wichtigste aller Fragen stellte, die mir seit Beginn an im Kopf umherschwirrte. "Wer bist du?"

ja, bla bla, überdramatisch, sorry, falls ihr kotzen musstet.

hab mich ein bisschen in Sachen "Poetik" probiert, bin jedoch am Überlegen, ob ich eine Fortsetzung im gleichen Stil schreiben sollte, aber ich denke eher nicht, da mir das Ende so sehr gut gefällt^^

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 14, 2019 ⏰

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