𝙖 𝙙𝙞𝙖𝙧𝙮 𝙠𝙣𝙤𝙬𝙨 𝙖𝙡𝙡 𝙩𝙝𝙚 𝙨𝙚𝙘𝙧𝙚𝙩𝙨

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danke an kit, die auf diesen genialen Titel gekommen ist. i stan you bitch

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Nur ein weiterer Tag...

Sehr geliebtes Tagebuch,

Ich bin heute morgen sehr früh aufgewacht, denn die Tapinen haben mich geweckt mit ihren leisen Stimmen. Ich bin an den Fluss gelaufen, etwa eine halbe Stunde, und habe Wasser getrunken. Ich sah, dass der Flieder seine Blüten zu der Sonne hochstreckt. Der Tag hatte den Anschein, gut zu werden. Ich habe eine der Koroü gefunden, und sie wollte sogar bei mir bleiben, ich schätze mal, jetzt hab ich ein Haustier! Ich habe sie Zombey gennant, weil sie so untot aussieht mit ihren Augenringen und tiefblauen, dunklen Flügeln. Ich ging zurück zu meinem Bett und fand den Anderen schlafend. Ich kam einmal wieder nicht darum herum, zu bemerken, wie schön er aussah, wie er dort halb zugedeckt schlief und wie sehr ich das schöne Verlangen spürte, ihm über die Wange zu streicheln. Später zeigte ich ihm den Koroü. Er freute sich sehr und war sofort Feuer und Flamme, ein Zuhause für sie zu bauen, damit sie nicht bei mir zwischen den Brettern schlafen muss. Ich machte am Abend ein Lagerfeuer und klimperte ein wenig auf dem Gerät, welches ich vor einiger Zeit, genauer gesagt, vor langer Zeit, im Gebüsch fand. Wir, der andere und ich, wissen beide nicht, woher es kommt, oder wie es heißt, aber man kann an ihren Saiten zupfen und es erklingen Töne, die einen wirklich heimelig fühlen lassen. Dieses Gerät ist uns so gut wie heilig. Genau wie der Wald und die Tiere. Wir sind eine große Familie.




Der nächste.

Geliebtes Tagebuch,

heute gibt es nicht so viel zu erzählen. Ich hab mir in den Finger geschnitten, ich war dabei, einen Tisch zu machen, damit wir besser Tee trinken können. Der Andere hat mich ganz süß verarztet. Hat mir mit seinen wunderschönen Händen den Verband um den Finger gewickelt, während ich mit Tränen im Augenwinkel auf seinem Bettchen saß. Er kümmert sich so lieb um mich -

Auf jeden Fall wäre ich heute gerne noch einen Berg hinaufgeklettert. Oder hätte irgendwas Aufregendes gemacht. Es ist zwar klar, dass wir zwei nicht einmal einen Apfelbaum hinaufklettern können, aufgrund unserer geringen Größe, was ich sehr bedaure. So gerne wäre ich ein Bergsteiger...Bestimmt bin ich in einem anderen Leben einer.

...


„Denkst du, dass es auch andere Welten als Zarachfaro gibt?" Mit einem nachdenklichem Gesichtsausdruck drehte er sich zu dem Anderen um. Der Andere saß auf einem kurzen Holzstamm, seine Haltung aufmerksam, jedoch entspannt, wegen seines kurzen Haarschnittes sah er immer etwas unproportioniert aus, im Gegenteil zu Manuel selbst, der lange Haare hatte. Jedoch war er für Manuel gewiss gleich schön wie die wundervolle Natur, die die Zwerge umgab, seit gefühlten Ewigkeiten.

Der Andere drehte einen Stock, der er ohne Hintergedanken in seiner Hand hielt, im Kreis herum und runzelte seine Stirn.

„Glaubst du es?" stellte er die Gegenfrage. Manuel überlegte. Ja. Ja, er glaubte, dass es andere Lebensformen außerhalb von ihrem Gebiet, ihrem Land, Zarachfaro, gab, es musste sie geben. Jedoch schien es so unwahrscheinlich. „Ich wüsste gar nicht, was ich davon halten sollte..." fing der Andere einen Satz an, beendete ihn jedoch nicht. Aus einer plötzlichen Intention aus stand Manuel auf und kroch zu dem Anderen hinüber. Er setzte sich neben ihn und lehnte wie selbstverständlich seinen Kopf gegen die andere Schulter. Manuel lächelte den Anderen kurz unsicher an. Dann spürte er, wie des Anderen Arm um seine eigene Schulter wanderte. „Es ist eigentlich egal" meinte Manu inmitten der Stille von Zirpgeräuschen und Feuerknistern. Natürlich war das nicht wirkliche Stille, doch die Stimmung, die in der Luft lag, konnte man als ‚Stille' bezeichnen. Es war die Ihre.

KÜRBISTUMOR ONESHOTSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt