Wir befinden uns bei mir zuhause vor meinem Haus auf der Straße. Es ist der 17. Dezember 2014 circa viertel nach zwölf .
Ich sehe meinen Vater mit unserem Auto auf mich zukommen... Es geht alles so schnell, er kommt immer näher.... Ich drehe mich um und will wegrennen... Aber bei einem Auto mit einem vollgetrunkenen Mann als Fahrer gegen ein 10 Jähriges Mädchen ist klar, wer der stärkere und schnellere sein wird... Das einzige was ich mitbekomme ist, dass ich nicht schnell genug zur Seite springen kann... Plötzlich verspüre ich von hinten enormen Schmerz und eine wuchtiger Schubs lässt mich auf die Straße fallen. Ich merke wie plötzlich alles vor meinen Augen verschwimmt und ich versuche zu schreien, aber nicht kann... Es ist wie ein riesiger Kloß in meinem Hals. Mir tut alles weh. Ich höre eine Frau schreien. Die Stimme kommt mir bekannt vor, aber ich kann sie nicht mehr zuordnen... Plötzlich verstummt alles um mich herum. Ich höre nichts mehr... Wie taub... Wie aus dem Nichts entfacht ein weißes, grelles Licht. Aus diesem Licht läuft eine Gestalt raus, welche immer näher kommt... Und je näher sie kommt, desto deutlicher erkennt man, dass diese Person ein Mann ist... Er kommt mir bekannt vor. Irgendwo hab ich ihn schon gesehen. Und als er vor mir stand sehe ich, dass es mein verstorbener Uropa ist. Er lächelt mich an und sagt: „Hallo Mausi. Bist du jetzt auch da? Bist wie immer früh dran!" Er zwinkert mir zu und nimmt mich an die Hand. „Komm, ich führ dich rum und zeig dir alles" Wir laufen Hand in Hand los; scheinbar durch eine Art Tunnel. Ich fange an mit ihm zu sprechen, frage ihn wo er mich hinführt und bekomme als Antwort: „Das wirst du sehen" Und als wir nach unendlich vielen Schritten eine Tür erreichen, bin ich schon am Ende meiner Kräfte...
Dieser Weg bis hier hin war so schwer... Jeder Schritt war so unbeschreiblich anstrengend. War ich überhaupt gelaufen? Ich weiß es nicht mal mehr...
Ich schaue ihn an, will ihn fragen, was sich hinter dieser Tür verbirgt, aber dazu komme ich nicht. Ein Schmerz macht sich in meinem Brustkorb breit. Sowas hab ich vorher noch nie gespürt... Ich kann garnicht beschreiben, wie sehr das wehtut. Und da ist er wieder, dieser unendliche, qualvolle Schmerz. Irgendwas zieht mich grade zurück, irgendwas will dass ich zurück komme... War das die falsche Entscheidung mit meinem Uropa mitzugehen? War das überhaupt mein Uropa, der da eben noch Hand in Hand mit mir durch diesen seltsamen Ort gelaufen ist? Was ist das überhaupt für ein Ort hier? Lebe ich noch oder bin ich jetzt schon tot? Es kommen so viele Fragen auf...
Und schon wieder dieser Schmerz. Wer auch immer das grade macht, er oder sie soll es lassen, das tut weh man... Ich höre diesen Mann sagen:
„Du bist noch viel zu früh. Es liegt jetzt an dir aber bitte, geh zurück, wir sehen uns in einiger Zeit wieder! Bis dahin musst du stark sein Mäuschen!" Er klingt genau wie mein Uropa und sieht auch genauso aus... Er muss es sein... Aber bevor ich nochmal schauen kann, tritt wieder dieser Schmerz auf. Wer tut mir bitte die ganze Zeit so weh? Als ich wieder schaue, ist er einfach weg. Ich suche ihn überall aber er ist nicht da... Und mit einem Mal merke ich ganz deutlich, wie ich nicht mehr kann und wie schwach ich eigentlich bin.... Ich könnte jetzt einfach loslassen. Es wäre so viel leichter... Aber wo würde ich dann hinkommen? Zu meiner Familie, aus der ich keinen außer meinen Uropa kenne? Das wäre doch auch total komisch....
Irgendwas sagt mir, dass ich zurück gehen sollte.. Aber loslassen wäre jetzt viel leichter... Und dann wieder dieser Schmerz... Ich sollte wirklich zurück, sonst geht das noch die ganze Zeit so weiter... Aber irgendwas in mir sagt, doch nicht zurück zu kommen... Ich bin hin und hergerissen... Und da ist wieder, dieser Schmerz. Und mit einem Mal ist dieser merkwürdige Ort verschwunden...
DU LIEST GERADE
Mein Weg zurück ins Leben
RandomHallo. Ich bin 16 Jahre alt. In meinem kurzen Leben hab ich schon sehr viel erlebt. Und unter unendlich vielen schönen Momenten, gab und gibt es so viele schlechte Momente, Momente in denen ich am liebsten einfach alles hingeschmissen und aufgegeben...