Kapitel 22

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Harry's Sicht:

Mein Handy klingelte mich wach. Wie viel Uhr haben wir denn bitte?!
Ich nahm mein Handy zur Hand und sah auf die Uhr. 4:20 Uhr...

Was will Eule denn um diese Uhrzeit?

Eule🦉:

Challenge 27: Gehe auf die Schienen.

Was?
Hält der mich für verrückt?

Ich rief mir ins Gedächtnis dass er meinen Freunden was an tat, wenn ich diese Challenges nicht erfüllte.

Geschlagen stand ich auf und zog mich an. Hoffentlich würde mich keiner erkennen.

Müde schlürfte ich die Treppe runter und schlüpfte in meine Schuhe, ehe ich meine Jacke vom Hacken nahm. 

Ich schnappte mir noch meinen Schlüssel, packte mein Handy ein, setzte meine Kaputze auf und verschwand zur Haustür nach draußen. Meine Hände vergrub ich in meinen Jackentaschen, ehe ich mich mit leicht gesenkten Kopf auf den Weg zum Bahnhof machte.

Was tat ich hier eigentlich?

Wieso ließ ich das mit mir machen?

Ich hörte Schritte hinter mir, weshalb ich meine leicht panisch beschleunigte. Wer immer hinter mir lief, er bescheinigte auch.

Wer war da?

Paparazzi? Nein, unmöglich, so lange war ich noch nicht unterwegs und ich glaube nicht das man mich erkannte, so wie ich aussah.

Als die Schritte hinter mir noch schneller wurden, spürte ich Panik in mir hochkommen.

,,Harry? Was machst du da?"

Durch die vertraute Stimme drehte ich mich schnell um und sah direkt in zwei braune Augen. ,,Hey Zayn, was machst du hier, solltest du nicht noch lange schlafen?", stellte ich dem Schwarzhaarigen eine Gegenfrage.

,,Ich hab zuerst gefragt.", sagte er und zog die rechte Augenbraue hoch. Ich seufzte und sagte die erste Lüge die mir einfiel:,,Ich konnte nicht aufhören an Louis zu denken und bin dann spazieren gegangen, um den Kopf frei zu bekommen."

Zayn nickte verstehend. ,,Dass wird schon wieder, Harry. Bald hast du das hinter dir, bestimmt.", sagte Zayn mit einem aufmunternden Lächeln und klopfte mir auf die Schulter. ,,Ich musste was wichtiges erledigen. Bis später, vergiss nicht, 11 Uhr holt Paul uns ab.", sagte er und verschwand wieder.

Was Zayn wohl erledigt hatte?

Ich schüttelte den Kopf, schluckte mein schlechtes Gewissen runter und setzte meinen Weg fort.

Am Bahnhof sah ich erst, wo es am längsten dauert, wo der nächste Zug kommt und sah mich um, ob überhaupt jemand hier war.

Niemand, aber was hatte ich um viertel vor fünf erwartet?

Mit vorsichtigen Schritten ging ich auf den Rand zu, sah mich nochmal nach Passanten um, ehe ich einen Fuß ganz langsam auf die Schienen setzte. Ich fühlte mich beobachtet, weshalb ich mich nochmal umsah. Es war niemand außer mir hier.

Was tat ich hier eigentlich?

Mit vor Angst zittertem Atem setzte ich auch meinen anderen Fuß auf das Gleis. Erneut sah ich mich um, das unwohle Gefühl wollte nicht gehen. Ich drehte mich wieder zum Bahnsteig um und stieg auch direkt wieder hinauf, ehe ich mein Handy heraus holte und Eule schnell ein knappes erledigt schickte.

Mit schnellen Schritten und den Händen in den Jackentaschen machte ich mich wieder auf den Weg nach Hause.

Mittlerweile frohr ich nämlich und die kalte Luft in meinem Lungen fühlte sich an, wie tausende Nadeln.

Ich strich mir eine nervige Strähne aus dem Gesicht, während ich die Haustür aufschloss. Auf dem Weg war nichts interessantes passiert, weshalb ich jetzt ohne weitere Bedenken unseren Hausflur betrat und mir die Schuhe von den Füßen kickte.

Meine Jacke hängte ich auf und schlich mich hoch. Laut der Uhr im Wohnzimmer war es mittlerweile 6:30 Uhr.

,,Haz?"

Mein Blick ging zur Treppe, wo Louis stand und mich musterte. ,,Wo warst du?"

Ich stand etwas unschlüssig im Flur herum und sah ihn an, bis ich ihm fast das Gleiche sagte, was ich auch Zayn gesagt hatte:,,Ich konnte nicht mehr schlafen, deshalb bin ich etwas raus gegangen." Ich versuchte meine Worte mit einem Lächeln abzutun.
Louis musterte mich, ehe er es so hinnahm und nickte.

Wir frühstückten mal wieder in Schweigen. Mir war klar das es so nicht weiter gehen konnte, aber ich konnte es Louis einfach nicht erzählen, deshalb musste ich hoffen, dass er es von alleine herausfand, was sehr unwahrscheinlich war, da er nie mein Handy kontrollieren würde.

Ist er überhaupt noch zu retten? l.s. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt