Chapter 14

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Ivy wollte ihren Augen nicht trauen. Sie konnte es nicht. Etwas musste ziemlich schief mit ihrem Kopf laufen, wenn sie solche Bilder sah, die unmöglich waren.

„Ich liebe dich, Ivy", hörte sie Ray plötzlich sprechen und ihr wurde unglaublich schlecht, als ihr Kopf ihr klar machte, dass es kein schlechter Witz war, keine Einbildung, „aber ich werde nicht im Gefängnis verrotten und ich werde nicht zulassen, dass diese Leute mich drankriegen. Du kennst sie nicht, Babe. Sie werden mich in Stücke zerreissen, wenn ich nur ein Wort zu den Bullen sage. Egal was."

„Ray", erwiderte Ivy und sie konnte selber hören, wie unglaublich enttäuscht sie von ihm war. Das war nicht der Mann, denn sie einst geliebt hatte. Sie wusste nicht wer er war.

„Gib mir 24 Stunden und dann mach was immer du willst. Ich verschwinde für immer aus deinem Leben! Aber ich kann dich nicht zu den Bullen rennen lassen. Nicht jetzt!"

Etwas brodelte in ihr auf, als sie seine Worte hörte. Sie wusste, dass sie Ray falsch eingeschätzt hatte, aber dass sie so dermassen daneben lag, dass hatte sie nicht kommen sehen und es machte sie sauer. Es machte sie so sauer!

„Du hast einen Mann getötet, Ray. Und alles was dir einfällt ist deine eigenen Haut zu retten und mich hier in diesem Schlamassel zurück zu lassen?", knurrte Ivy leise auf.

„Du hast kein Recht ein sorgenloses Leben zu führen, wenn du gerade eines beendet hast! Es ist mir egal, wie es dazu gekommen ist, aber bei Gott du wirst dafür Verantwortung nehmen. Nimm einmal in deinem verdammten Leben Verantwortung für etwas, was du tust!"

Ray sah sie einen Moment sprachlos an und schüttelte dann mit einem angewiderten Blick den Kopf.

„Langsam geht mir dein rechthaberisches Getue auf den Sack! Das hier ist doch alles auf deinen Mist gewachsen! Du bist genauso schuldig wie ich und nein du wirst nichts tun, Ivy. Genauso wie ich."

„Willst du mich erschiessen, wenn ich gehen sollte?", fragte Ivy ungläubig, was sie vor sich sah und hörte.

„Wenn du mir keine andere Wahl lässt, dann ja, Ivy. Ich werde nicht ins Gefängnis gehen."

Ivy konnte nicht glauben, wie sehr sie sich in diesen Mann getäuscht hatte. All die Jahre...

„Wie konnte ich mich nur so in dir täuschen?", fragte Ivy leise und spürte die Tränen aufkommen. Auch Rays Augen schienen nass zu werden, obwohl die Waffe immer noch auf Ivy gerichtet war.

„Ich hätte alles für dich getan, Ivy. Alles! Du warst und bist das einzige in meinem Leben. Ich habe dir vertraut. Und du gibst mich einfach so auf. Verpfeifst mich sofort den Bullen. Du hast kein Recht mich so enttäuscht anzusehen. Ich hätte ohne zu zögern, dass für dich getan, worum ich dich jetzt bitte."

Ivy wusste, dass er das getan hätte, aber Ivy war nicht diese Sorte Mensch und sie würde nie diese Sorte Mensch sein, egal wie sehr sie einen Menschen liebte.

„Dann musst du mich wohl erschiessen", begann Ivy tonlos.

„Was?"

„Ich werde gehen und wenn du mich aufhalten willst, dann wirst du mich wohl töten müssen."

„Ich mache keine Witze, Ivy. Wenn du gehst, dann bleibt mir keine andere Wahl."

„Dann mach es doch", erwiderte diese und drehte ihm den Rücken zu. Gerade als sie einen Schritt machen wollte, hörte sie Schritte und plötzlich kam jemand genau um die Ecke, um welche Ivy zuvor gekommen war, gerannt. Die Person blieb wie angewurzelt stehen und atmete schwer.

„Charles...", keuchte Ivy atemlos und ihr ganzer Körper gefror zu Eis. Was machte er hier?!

„Wer zum Teufel bist du!", hörte sie Ray hinter sich rufen und sie konnte die Panik in seiner Stimme hören. Jemand in Panik war dazu verführt verzweifelte Taten auszuüben, aber sie konnte das nicht zulassen. Nicht wenn Charles hier war.

Future ManWo Geschichten leben. Entdecke jetzt