Ich war heute von 7:30Uhr bis 13:00 arbeiten. Zu Hause angekommen, erledigte ich den Einkauf und kochte was zu essen. Davor schrieb ich mit meiner Cousine, die für mich wie eine Schwester ist. Meine Cousine wohnt in Polen, hat vor kurzem ihren lang ersehnten Antrag bekommen & mein Freund fährt mit mir am 18.08 zu ihr. Er wird meine Familie kennenlernen.
& während ich so mit ihr schrieb machte sich mir ein etwas unwohles Gefühl breit...
Ich fing an durch alte Bilder zu scrollen, dachte an all die vergangen Sommer in Polen. Ich habe bis zu meinem 16 Lebensjahr jeden Sommer in Polen verbracht. Wieso es danach endete? Ich weiß es nicht.
Ich habe keine Ahnung.
Ich habe versucht mich an die Gründe zu erinnern, weshalb ich danach keinen Sommer mehr dort verbracht habe. Vielleicht war es die Abizeit, danach logischerweise mein Studium. Ich weiß es nicht. Jetzt ist es jedenfalls der Zwang neben meinem Studium zu arbeiten.
Ja richtig gelesen. Ich bin gezwungen zu arbeiten. Die Gründe kann sich wohl jeder denken.
Aber auch wenn ich nicht arbeiten müsste, könnte ich natürlich eigentlich meine Sommer-Semesterferien in Polen verbringen. Eigentlich.Aber ich weiß, dass es niemals so sein würde wie früher. Meine Freunde sind nach Holland „ausgewandert", die letzte zieht jetzt auch nach... Natürlich könnte ich die Zeit dann einfach bei meiner Familie, bei meiner Cousine z.B verbringen. Aber es wäre nicht das Selbe.
Ich wohne auch schon direkt an der Grenze zu Polen (ich brauche 5 Minuten zu Fuß um richtig in einer polnischen Stadt zu sein). Aber natürlich ist das auch kein Vergleich.
Die polnische Stadt S. hier ist für mich wie ein erweiterter Teil Deutschlands. Was erwartet man denn auch, wenn es eine Grenzstadt ist...
Bitte versteht mich nicht falsch.. Ich bin unglaublich glücklich darüber in Deutschland zu leben, ich lebe auch schließlich mein ganzes Leben hier. Ich bin dankbar für alle Möglichkeiten, die ich in Deutschland habe. Vieles davon ist in Polen unmöglich...
Trotzdem ändert es natürlich nichts an meinen Gedanken und Gefühlen über Polen.
Diese ganzen Sommer bleiben für immer in Erinnerung. Sie sind alles was ich habe und was bleiben wird.
Irgendwie machten mich die Erinnerungen an die Zeit und an Polen dann wirklich sehr traurig. Ich habe mich in unser Bett gelegt und schlief mit dem Klang einer Sirene eines polnischen Rettungswagens, mit ein wenig tränenden Augen ein.
"Es stimmt was sie sagen: Man weiß nicht zu schätzen was man hat, bis man es verliert."
xoxo B.
04.08.2019, 02:30Uhr
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My thoughts. My feelings. My words.
CasualeEine Art Tagebuch, oder besser gesagt eine Art Gedankenbuch. Für mich, zum loslassen und abschalten. Aber auch gerne für euch, zum Austausch oder auch mitdiskutieren. Manchmal kann es vielleicht extrem werden oder sehr kontrovers. Aber auch sehr p...