Ich setzte mich auf meinen zugewiesenen Platz im Flugzeug, zum Glück am Fenster, und ließ meinen Gedanken freien Lauf.
Ich war nun in den Ferien bei meinem Vater gewesen. Wir haben kein besonders gutes Verhältnis, aber wenigstens hatte ich Ruhe von meiner Mutter. Nun flog ich in eine neue Stadt, in ein neues Leben. Gut, ein wenig freute ich mich. Meine Mutter hatte mir versprochen, dass wir in eines der süßen, kleinen Häuser am Stadtrand einzogen, mit einem großen Garten. Das Problem war, dass in der selben Stadt der neue Freund meiner Mutter mit seinen Kindern lebte. Und ich würde die Familie in wenigen Stunden kennenlernen. Ich hatte keine Lust darauf, dass meine Mutter einen Neuen hatte. Ich hatte dann kaum mehr Zeit mit ihr alleine. Das hatte ich in den letzten Wochen, vor meinem Trip zu meinem Vater, gemerkt. Es war ätzend gewesen. Wir lebten noch in Ingolstadt und sie freute sich schon total umzuziehen. Und während ich meinen Vater besuchte, flog sie schon mal voraus in unser neues Zuhause. Ich freute mich nur auf eins: Nala, meine Katze. Sie wurde bald ein Jahr alt und hatte dunkelgraues Fell und blaue Augen. Als meine Mutter mir von ihrem neuen Freund erzählte, war ich natürlich fertig. Ich wollte kein "neues Leben". Also schenkte mir sie Nala, als "Trostpflaster". Am Anfang war ich ziemlich gemein zu Nala, weil ich sauer auf meine Mutter war. Aber Nala war so putzig und immer gut gelaunt, so dass wir Freunde wurden. Nala kann nur mich leiden. Deshalb ist meine Mutter oft ausgerastet. Ich fand dies umso lustiger.
Ich kam erst in der Realität wieder zurück, als sich jemand neben mich setzte. Ein Junge, etwas älter als ich. Er hatte dunkelbraunes Haar und ebenso braune Augen. Er besaß eine unfassbare Ausstrahlung. Ich starrte ihn anscheinend ziemlich intensiv an, denn er fragte mich: "Ist was?" Ich schüttelte schnell den Kopf und drehte meinen Kopf zum Fenster. Na toll. Das hat ja schon mal gut angefangen. Das Flugzeug hob ab. Ich kramte das Buch aus meiner Tasche, dass mein Vater mir vor der Abreise gegeben hat. Ich hatte noch keinen Blick hinein geworfen.
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Life
Teen FictionTrotz der Trennung ihrer Eltern hatte Belle immer das perfekte Leben mit ihrer Mutter, bis diese sich neu verliebt. Und das noch ausgerechnet in einen Mann mit einer verzogenen Tochter in einer anderen Stadt. Ihre neue Stiefschwester macht Belle nic...