Ohne dich neben mir ist die Welt ganz schön leise

4. Kapitel

A/N: Guten Abend ihr Lieben, dies ist nun das letzte Kapitel meiner Abschiedsgeschichte. Vielen lieben Dank fürs Lesen, eure Votes und ganz besonders eure wunderbaren Kommentare. 😍🤗
Alles Liebe, euer 🐒

Karin: „Und ich verspreche dir, dass ich dich nie wieder gehen lassen werde, weil du sonst frei herum läufst und woanders Schaden anrichtest."
Stefan: „Und du müsstest ja einem anderen Typen den letzten Nerv rauben, aber ich werde bis zum Ende bei dir bleiben. [...] Weil ich dich liebe."
Karin: „Und ich liebe dich."

„Der Lehrer", Staffel 7, Folge 8, „Ok, in der Tonlage klingt das schon irgendwie dramatisch..."

Frida ließ sich auf die karierte Decke plumpsen und platzierte ihren Fridolin auf ihrem Schoß. Mit ihren beiden Händchen schob sie ihr Mützchen leicht nach oben, das ihr in die Stirn gerutscht war.
„Dein Kakao, Frida."
Erwartungsvoll streckte sie ihre Ärmchen aus und nahm den Becher von ihrem Papa entgegen. „Danke, Papi", grinste sie ihn an und legte ihr Köpfchen schief. Sofort nippte das blonde Mädchen vorsichtig an ihrem süßen Getränk, um sich nicht die Lippen zu verbrennen.
Stefan ließ sich mit seinem Becher hinter seiner Tochter nieder, sodass sie zwischen seinen ausgestreckten Beinen saß. Vertrauensvoll ließ sie sich nach hinten gegen ihn sinken und sie betrachteten stumm das liebevoll gestaltete Grab mit den vielen, bunten Blumen. In der dunkelgrünen Grabvase standen die orangen Gerbera und das Kerzenlicht flackerte in der großen Laterne. Der bemalte Stein lag neben den kleinen Geschenken der letzten Jahre auf dem Steinrand des Grabs.
„Hast du Mami schon erzählt, was wir die letzten Tage gemacht haben?", flüsterte Stefan seiner Tochter ins Ohr. Ein weiteres lieb gewonnenes Ritual in den letzten Jahren.
„Am Wochenende waren wir mit Jonas am Rhein, Mami. Da habe ich den Herzstein gefunden, den ich für dich zum Geburtstag bemalt habe. Und wir waren Sterne gucken", erzählte sie begeistert mit einem Leuchten in den blauen Augen.
„Weißt du noch, wie der Ort hieß, von wo wir uns die Bilder des Sternenhimmels angeschaut haben?"
Frida beugte sich leicht zur Seite und achtete darauf, ihren Kakao nicht zu verschütten. Dabei schaute sie zu ihrem Papa nach hinten und zog nachdenklich ihre Stirn in Falten, bis sie ihren Kopf im Negativen schüttelte: „Nein, Papi."
„Das war das Planetarium", erinnerte sie Stefan.
„Stimmt, das war das Plantetarium", drehte Frida sich wieder in Richtung Grabstein und nahm einen Schluck von ihrem schokoladigen Kakao. Ihre Aussprache brachte Stefan zum Schmunzeln, aber er verbesserte sie nicht, weil sie viel zu sehr damit beschäftigt war, ihrer Mama voller Freude weiter von ihrem neuen Wissen über Sterne und Planeten und ihren Erlebnissen der letzten Tage im Kindergarten zu berichten.
„Am Montag ist Jonas ganz weit weggefahren, deswegen ist er heute nicht da und ich vermisse ihn ganz doll", beklagte sie sich plötzlich.
Stefan legte seinen freien Arm zum Trösten um ihren Oberkörper und gab ihrem Hinterkopf einen kleinen Kuss: „Du meinst, dass er auf Klassenfahrt nach Berlin gefahren ist."
Frida drehte ihr Köpfchen wieder leicht nach hinten und nickte betrübt. „Wann kommt Jonas denn endlich wieder?"
„Morgen", lächelte er ihr zu und drückte ein Küsschen auf ihr Näschen.
„Zum Glück", pustete sie erleichtert durch, wandte sich dem Grab zu und streute sofort wieder Euphorie. „In den Ferien fliegen wir in die Sonne und besuchen Omi."

Frida schlürfte den letzten Rest Kakao aus ihrem Becher und grinste ihren Papa anschließend an, während die Flüssigkeit wie ein Bart um ihr Mündlein klebte: „Schauen wir uns jetzt das Fotoalbum von Mami an?"
Stefan nahm seiner Tochter den Becher ab und stellte ihn gemeinsam mit seinem leeren wieder in den Korb neben sich. Nachdem er seiner Tochter den Mund abgewischt hatte, holte er das rote Fotoalbum heraus und reichte es Frida, die es ehrfürchtig von ihm entgegennahm und es sich auf seinem Schoß bequem machte. Er schloss seine Tochter behutsam in seine Arme und blickte über ihre Schulter mit ins Büchlein.