1. Kapitel

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A/N: Schön, dass du da bist und meine neue Geschichte liest. 😊
Heute vor acht Monaten lief das Finale der 7. Staffel „Der Lehrer", was gibt es also passenderes als mit einer kleinen Abschiedsgeschichte für Karin Vollmer zu beginnen?
Das Schreiben war für mich eine emotionale Herausforderung, deshalb bin ich sehr gespannt, wie die Geschichte euch gefällt, freue mich sehr über eure Rückmeldungen und gerne auch das Teilen meiner Geschichte. 😍🤗
Ganz viel Spaß beim Lesen! 😊
🐒

„Ich möchte meine letzten Monate nicht im Krankenhaus verbringen. Ich will bei meinen Liebsten sein und das seid nun mal ihr. Meine Familie!"

Karin Vollmer, „Der Lehrer", Staffel 7, Folge 10, „... nimm dein Schwert mit!"

Die letzten Monate vor Karins Tod überhäufte Stefan seine Mädels mit bedingungsloser Liebe, die ihm uneingeschränkt zurückgegeben wurde. Die Kamera wurde zu ihrem ständigen Begleiter, denn er hatte seiner Frau geschworen, dass er sie für ihre Tochter mit Erzählungen, ihrer Stimme, Bildern und Videos auch nach ihrem Tod am Leben halten würde.
Karin wurde krank geschrieben und kümmerte sich ausschließlich um ihre Tochter, der sie ihre volle Aufmerksamkeit widmete. Für Stefan gab es in Absprache mit dem Schulministerium eine Sonderregelung, sodass er zwar trotzdem noch wenige Stunden unterrichtete, sie jedoch den Großteil ihrer verbliebenen Zeit gemeinsam als Familie genießen konnten.
Jeder einzelne Augenblick war voller Intensität und sie bescherten ihnen Momente für die Ewigkeit. Es war eine Zeit voller Höhen und Tiefen der Gefühle, wobei sie ihre Kraft und Energie aus den alltäglichen Momenten zogen und Stefan seiner Frau noch ein paar langersehnte Wünsche erfüllte, die sie mit einer inneren Wärme durchströmten.

Zusammen schlenderten sie Händchen haltend am Rhein mit Blick auf den Dom entlang und bestaunten bei einer Fahrt mit dem Heißluftballon ihre Heimat von oben aus einer neuen Perspektive. Die Gondelfahrt durch Venedig zeigte ihnen die Stadt vom Wasser, sie bummelten über die Rialtobrücke und verliebt mit einem Eis in der Hand über den Markusplatz, während Frida am Ende des aufregenden Tages in ihrer Trage dicht am Herzen ihrer Mama schlief.
Durch die Kinderaugen ihrer Tochter entdeckten ihre Eltern auf spielerische Art und Weise den bunten Zoo, den botanischen Garten und den vielfältigen Tierpark neu. Beim Waldspaziergang sprangen sie gemeinsam mit Frida in Pfützen, sodass das Wasser neben ihren Körpern nach oben spritzte, und sammelten bunte Blätter, während sie tief durchatmeten. Sie tanzten auf dem Schulhof durch den Sommerregen und ihr fröhliches Lachen hallte beim gemeinsamen Schaukeln, Klettern und Rutschen über den Spielplatz. In einer lauen Sommernacht flackerten Sternschnuppen über den Himmel, wobei sie sich bei jeder neuen Feuerkugel wünschten, dass diese Momente nie vergehen würden, und in der Nacht schliefen sie in dicke Decken gehüllt unter freiem Himmel.

Karins Kopf lag auf seiner Schulter, während sie nebeneinander am Strand saßen, ihre nackten Füße in den feinen Sand gruben und ihrer Tochter zuschauten, wie sie vergnügt mit ihrer roten Schaufel buddelte. Seinen Arm schlang er dabei um ihre Hüfte und zog sie noch ein wenig dichter an sich heran, während sie seine dunkelblaue Sweatshirtjacke gegen die Kälte trug, die sie trotz Sonne seit einigen Wochen immer wieder überkam.
Liebevoll drehte sie seinen Kopf zu sich, schob sich ihre helle Sonnenbrille in die Haare und zog ihm seine schwarze Brille von der Nase, um zärtlich ihre Stirnen aneinander zu lehnen, sich mit ihren Nasenspitzen zu berühren und vertrauten Blickkontakt aufzubauen. „Ich bin froh, dass du da bist", hauchte sie ihm verliebt entgegen und ihre Lippen trafen sich unter Fridas freudigem Gebrabbel im Hintergrund in einem leidenschaftlichen, endlosen Kuss voller bedingungsloser Liebe.

Der Abend dämmerte und es war bereits ziemlich dunkel, während Frida friedlich in ihrem Kinderwagen schlief und dabei ihren grauen Stoffelefanten Fridolin fest mit ihren Händchen umklammerte. Karin und Stefan genossen den beeindruckenden Blick über das leuchtende Paris der Nacht mit dem hohen Wahrzeichen, weil Karin in ihrem Leben noch einmal vor dem Eiffelturm geküsst werden wollte.
Liebevoll schlang Stefan seine Arme um die Hüften seiner Frau. Sie schmiegte ihre Wange gegen seine Brust und vergrub ihre Hände unter seiner braunen Lederjacke in seinem dunkelblauen Shirt. Immer wieder tauschten sie zärtliche Küsse aus, während der Turm im Hintergrund funkelte und die bunten Klänge von Straßenmusikern ihren innigen Moment leise untermalten.

Ohne dich neben mir ist die Welt ganz schön leiseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt