Jetzt oder nie, jede Skunde zählt *abgebrochen*

Kapitel 2

Am Abend, nachdem das Zelt aufgebaut ist und Kilians Eltern verschwunden sind, sitzen wir neben dem Lagerfeuer und schauen Arm in Arm in den Nachthimmel. Kilian fängt plötzlich an zu reden:

"Hör mal, ich muss dir was sagen." Doch ich unterbreche ihn und sage "Nicht heute."

Nach einiger Zeit sagt er plötzlich: "Weißt du was, manchmal stelle ich mir vor, dass ich ein Stern werde, wenn ich sterbe. Dann kann ich dich immer sehen. Du kannst mich dann vielleicht nicht immer wahrnehmen, aber ich kann trotzdem bei dir sein. Und wenn du nachts mal wieder nicht einschlafen kannst, dann kannst du in den Himmel schauen und an mich denken."

Bei seinen Worten fange ich an zu weinen. "Ich will nicht, dass du stirbst. Das ist so unfair. Warum können wir nicht einfach zusammen sein und unser Leben genießen?"

Daraufhin antwortet er: "Aber irgendjemand muss es ja treffen. Wir müssen die Zeit  jetzt halt nutzen und das akzeptieren. Ich will auch nicht sterben. Auf keinen Fall. Aber wir können das nicht ändern und müssen alles so nehmen wie es ist."

Unwillkürlich fange ich an zu lachen:"Das ist mal wieder so typisch. Warum musst du immer eine Antwort haben?"

"Fast immer." Kommt es von ihm. "Hauptsache wir haben uns."

"Ja, Hauptsache wir haben uns. Wir müssen die Liste fertig kriegen, bevor..." Ich kann es nicht aussprechen. Aussprechen, dass er stirbt, dass ich dann alleine bin. Wieso muss es ihn treffen. Alles hätte doch so gut und so schön sein können. doch so müssen wir halt nach dem Motto Jetzt oder nie! leben.

"Was?" Fragt er. ich muss die letzten Worte außversehen laut ausgesprochen haben. "Jetzt oder nie. nach dem Motto müssen wir leben."

Er nickt zustimmend.

Für uns zählt jede Sekunde und wir müssen jede Minute genießen, die uns seine Krankheit gibt.

Als wir schon in den Schlafsäcken liegen, küssen wir uns noch einmal. Dann schlafen wir Arm in Arm ein. Dabei murmelt er fast unhörbar etwas, dass wie "Tschüss." klingt.