Prolog

254 23 39
                                    

Erst mal zum Anfang meiner Fan-Fictions ein paar Infos, sodass es später keine verwirrten Gesichter gibt. Die Story spielt zwar 1998, allerdings sind hier alle sieben Bücher schon erschienen (wenn man es genau nehmen würde, wären erst die ersten beiden Bände draußen.).
Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Lesen, los geht's!

Es war der 11. August 1998 und die Weasleys saßen wie jedes Jahr an diesem Tag seit 17 Jahren im Fuchsbau zusammen um Ginnys Geburtstag zu feiern. Wie immer, wenn jemand von ihren Kindern, deren Partnern, ihr Mann Arthur oder sie selbst Geburtstag hatten, konnte es Molly nicht lassen, eine kleine Auswahl an köstlichen Kuchen und Torten zu backen. Und heute, wo ihre Jüngste volljährig wurde, hatte Molly sich selbst übertroffen. Die Tischplatte bog sich nur so unter den ganzen Kuchen und Torten, vereinzeltem Geschenkpapier und Kaffegedeck.

Während Arthur mit seiner kleinen Enkelin Victoire spielte, führten Charlie, Bill, Ron und Harry eine Diskussion über Quidditch. Percy murmelte mal wieder irgendwelche ,,wichtigen" noch zu erledigende Dinge vor sich hin, Hermine, Ginny und Fleur unterhielten sich über die alten Zeiten im Allgemeinen und das trimagische Turnier im Besonderen. Auch wenn es erst gut drei Jahre her war, waren die drei jungen Frauen felsenfest davon überzeugt, von ,,den guten alten Zeiten" zu sprechen.

Bill belächelte seine Frau Fleur, seine Schwester und die Freundin seines jüngeren Bruders Ron über diesen Ausdruck, bevor er sich wieder in die Diskussion über die englische Nationalmannschaft im Quidditch stürzte. Seit neustem war Ron der festen Überzeugung, dass Charlie besser spielen würde, als der amtierende Sucher, während Charlie das vehement abstritt.
,,Keinen falschen Stolz, Brüderlein", meinte Bill und klopfte dem zwei Jahre jüngeren Bruder auf die Schulter.

Molly war damit beschäftigt, dafür zu sorgen, dass kein Kuchen übrigblieb. Also stopfte sie in jeden so viel wie nur ging hinein.

Kurzum: Alle hatten eine Beschäftigung. Alle, außer George. 

Er saß nur da und stocherte in seinem Kesselkuchen herum. Und dass, obwohl er Kuchen, insbesondere Kesselkuchen, eigentlich über alles liebte. Aber seit der großen Schlacht, bei der Fred ums Leben gekommen war, war George nicht mehr derselbe. Das verstand seine Familie natürlich und ließ ihn trauern. Und doch tat es Molly in der Seele weh, ihren Jungen, der früher nichts anderes als Streiche im Kopf hatte, so leiden zu sehen. Dazu kam, dass er immer dünner wurde. Seit Freds Tod hatte er keine Freude mehr am Essen. Sie fand, irgendwann musste auch mal Schluss mit dem ständig-nur-an-Fred-Denken sein und so versuchte sie ihren Sohn seit Wochen wieder zurück in die Wirklichkeit zu holen. Sie hatte schon wirklich alles versucht, aber stets vergeblich. Keiner ihrer vielen Versuche war bisher mit Erfolg gekrönt.

Trotzdem gab sie nicht auf und versuchte George zum Kuchenessen zu bewegen.
,,Magst du noch ein Stück Kesselkuchen?", fragte sie vorsichtig.
Doch George schüttelte nur stumm den Kopf.
,,Aber den hast du doch früher so gern gemocht!", rief sie bestürzt, als ihr Blick auf Georges noch gut gefüllten Teller fiel.
,,Ja, früher. Früher war alles besser."

Georges Stimme klang rau, als hätte er sie Jahrhunderte nicht benutzt. Und er sprach so leise, dass Molly ihn gerade so verstehen konnte.
,,Ich geh auf mein Zimmer", hörte man George sagen und er schob quietschend seinen Stuhl zurück.

Die anderen blickten von ihren Gesprächen auf. Es war zu einem Privileg geworden, dass George überhaupt sprach.
,,Wenn du noch irgendwas brauchst...", doch da war George schon die Treppe hinaufgetrottet.

In seiner eigenen Wohnung war er Monate nicht gewesen. Sie erinnerte ihn einfach zu sehr an Fred. Als man die Tür sich leise schließen hörte, fing Molly plötzlich an zu schluchzen.
Plötzlich war es totenstill im sonst so belebten Fuchsbau.
,,Ich... ich weiß nicht mehr was ich tun soll, um ihn zum Essen zu bewegen, Arthur. Er ist so dünn geworden..."
Dankend nahm sie das Taschentuch entgegen, dass Ginny ihr hinhielt.
,,Lange halte ich das nicht mehr durch.", flüsterte Molly und schnäuzte sich ein Mal kräftig. Nun fühlte sie sich wirklich machtlos. Ratlos stand Arthur neben ihr und strich ihr sanft über den Rücken.

,,Bei den Muggeln,", Hermine erhob die Stimme, ,,gibt es Ärzte, Psychologen genannt, diese Ärzte nehmen sich seelisch kranken Menschen an und versuchen ihnen zu helfen. Vielleicht, wenn wir George..." Hermine ließ den Satz unvollendet in der Luft hängen, doch jeder wusste, worauf sie hinauswollte. Wenn es eine Hoffnung auf eine Besserung von Georges Zustand gab, dann musste sie genutzt werden. Dem waren sich alle sicher.

,,Dann gehen wir da hin. Gleich morgen.", meinte Molly entschlossen. Sie würde alles tun, damit ihr George wenigsten wieder ein bisschen normal werden würde.

Wie Mays magischer Traum Wirklichkeit wurde... [HP]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt