| Chapter 3 |

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Yin

„Kannst du mir vielleicht sagen wo das Sekretariat ist?", fragte ich ihn und sah auf meine Füße. Von wem hab ich das eigentlich? Wieso sehe ich immer wenn ich nervös bin auf meine Füße?

„In die Tür dahinten, dritte Tür, links", erklärte er und zeigte auf die größte Tür des Schulhofs. Ich gab ein knappes ‚danke' von mir, bevor ich schnell dorthin lief und nach ein paar Minuten das Sekretariat fand.

Kurz klopfte ich an und erst als ein ‚herein' kam, ging ich in den Raum zu der Frau.

„Ähm ich bin die neue Schülerin", lächelte ich sie schwach an und sie scannte mein Gesicht komplett ab.

„Sind sie Cho Yin?", fragte sie etwas unsicher und es schien mir, als wäre sie neu. Ich nickte zur Bestätigung und sie tippte kurz etwas auf ihrem Computer ein.

„Cho Yin, 16 Jahre, klasse 10c, seit heute hier. Richtig?", fragte sie und ich nickte ein wenig. Sofort gab sie mir Unterlagen und Bücher und schickte mich in meine Klasse. Als ich mich etwas ratlos umsah, kam ein Junge mit großen, aber dennoch schönen Augen auf mich zu.

„Suchst du etwas?", fragte er mich lächelnd und ich nickte ihn nur kurz an. „Weißt du wo die Klasse 10b ist?", fragte ich verunsichert und er nickte sofort. „Du bist in meiner Klasse", erklärte er und machte ein Handzeichen, dass ich ihm folgen soll.

Als wir an der Klasse ankamen, wurde ich komisch angestarrt und fragte mich immer noch wieso.

Mit schnellen Schritten setzte ich mich neben ein Mädchen und blickte starr auf den Tisch.

„Ist alles okey?", fragte sie mich nun und ich nickte nur kurz. Nein, nichts ist okey. Ich fliege oder besser gesagt ziehe von den ein auf den anderen Tag in ein anderes Land, habe all meine Freunde zurückgelassen, werde von allen komisch angestarrt und fühle mich unwohl. Normal oder?

„Das starren wird nur diese Woche sein, ab nächster Woche bist du normal. Ich glaube, sie starren, weil du hübsch bist. Immerhin bist du hier um einiges schöner als so gut wie jedes Mädchen", munterte sie mich auf und nun konnte ich wieder lächeln.

„Danke... nebenbei, ich bin Yin und du?", fragte ich sie und sie klatschte sich kurz gegen die Stirn. „Ach stimmt ja, wir kennen uns noch gar nicht. Ich bin Yuna", stellte sie sich vor und wir lachten.

**

„Yuna?würdest du Yin ein wenig herumführen und ihr die Schule zeigen?", fragte der Lehrer und Yuna stimmte lächelnd zu. Wir haben uns viel unterhalten und es kommt mir vor, als wären wir schon seid Jahren befreundet. Wir liefen gerade nebeneinander durch die Gänge, bis sie starr stehen blieb und wütend auf einen Jungen zuging, welcher gerade einen anderen geschlagen hat.

Ich lief ihr hinterher und beobachtete, wie Yuna den Jungen nach hinten schubste.

„Yuna reg dich ab, das war nur Spaß", sagte der junge genervt und verdrehte seine Augen. „Findest du es lustig? Dieser Junge blutet und du hörst nicht auf. Was ist aus dir geworden!", pöbelte Yuna den Jungen an, welcher nur auf der Stelle anfing zu lachen.

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