| Chapter 7 |

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Yin

Um Punkt 15 Uhr, klingelte es bei mir und als ich die Tür öffnete, sah ich in die Augen von Yoongi. Er ging an mir vorbei und setzte sich im Wohnzimmer auf das Sofa.

Woher weiß er wo ich wohne?

„Ich habe bei dem Sekretariat nachgefragt", sagte er und ich klatschte mir gegen meine Stirn. Hab ich gerade wirklich laut gedacht? Wie dumm kann man sein.

Ich setzte mich skeptisch zu ihm und beobachtete jede seiner Bewegungen.

In seinem Gesicht waren zwei Platzwunden zu erkennen, welche vor Blut verschmiert waren. Mehrere blaue Flecken zeichneten sich auf seinen Armen ab und er hatte einen langen Kratzer am Arm.

Ich stand ohne etwas zu sagen auf und holte den Notfall Koffer, weil es mir einfach leid tut, dass das wegen mir passiert ist.

„Du brauchst mich nicht zu verarzten", gab er genervt von sich, aber das ignorierte ich und umfasste sein Kinn, damit ich sein Gesicht sehen kann.

Auf ein Wattepad goss ich etwas Desinfektionsmittel und tupfte damit erst seine Wunde an dem Haaransatz ab. Er zischte auf, wahrscheinlich weil es weh tut, aber mich interessiert das nicht.

Auf ein zweites Wattepad goss ich wieder Desinfektionsmittel und tupfte leicht seine Lippe lang. Ich merkte erst jetzt, wie schön und zart seine Lippen aussehen. Sie sind nicht zu groß, aber auch nicht zu klein und haben die Farbe von einem zartem rosa. Ich kam ihm noch etwas näher und pustete das Desinfektionsmittel an, damit es trocknet und merkte nicht, wie nah ich ihm eigentlich bin.

Sein Blick wechselte zwischen meinen Lippen und meinen Augen, aber ich wurde wieder klar im Kopf und rutschte von ihm wieder weg. Als nächstes nahm ich mir seine Arme vor und erst als ich sicher war, dass alles versorgt ist, brachte ich den Koffer weg und kam mit zwei Gläsern Sprudelwasser wieder.

Eins gab ich Yoongi und eins hielt ich in meiner Hand.

**

Am Abend, als es dunkel wurde, haben Yoongi und ich unser Referat unterbrochen und ich brachte ihn zur Tür.

Kurz bevor ich die Tür schließen konnte, steckte er seinen Fuß dazwischen und öffnete die Tür.

Ich öffnete sie vollständig und sah ihm in seine schokoladenfarbenen Augen.

„bitte halte dich fern von Minho", bittete er mich und ich schüttelte meinen Kopf.

„Yoongi, es ist meine Entscheidung. Wir kennen uns nicht, also wieso solltest du mich schützen wollen?", fragte ich missverstanden und verschränkte meine Arme vor der Brust.

Er legte seine Arme auf meine Schultern und sah mir tief in die Augen. In seinen Augen konnte ich nichts anderes erkennen als Wut.

„Weil ich weiß, wie scheiße er sein kann. Yuna musste da auch durch und bei dir will ich es verhindern, weil Yuna in dir eine wichtige Freundin sieht und ich dich somit beschütze, für sie", erklärte er mir und er klang heute und gestern noch nicht so ernst wie jetzt.

„Ich weiß nicht wem ich glauben soll", gestand ich und spielte nervös mit meinem Armband. Er streichelte einmal über mein Haar und ging mit einem letzten Lächeln einfach. Really?

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