Kapitel 4

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Sonntag, 23. September 2018, 11:04 Uhr

Langsam öffnete ich meine Augen. Gähnend sah ich mich um. Heute war Sonntag und morgen wieder Schule. Innerlich verdrehte ich meine Augen und wollte mich nochmal umdrehen und ein wenig weiterschlafen, doch dann fiel es mir auf:

Stegi war nicht da.

Erschrocken setzte ich mich auf und sah mich nochmal in meinem Zimmer um, aber hier war er definitiv nicht. Hoffentlich war er nicht einfach hoch gegangen. Meine Eltern waren noch nie sonderlich begeistert über unangekündigten, morgendlichen Besuch gewesen. Wobei ich ihnen da keinen Vorwurf machen konnte. Ich meine, wer hatte kein Problem damit?

Schnell griff ich mit meiner Hand unter mein Kopfkissen. Mein Handy schaltete ich sofort ein. Warum dauerte das so lange?

Sobald sich mein Handy komplett angeschaltet hatte, wartete ich, ob ich Nachrichten bekommen hatte, doch von Stegi war keine angekommen. Panisch stand ich auf und rannte die Treppe ins Wohnzimmer hoch. Meine Eltern saßen gemeinsam auf dem Sofa und schauten sich irgendeine Serie an.

»Guten Morgen, Tim. Warum hast du denn unten geschlafen?« Meine Mutter lächelte mich sanft an.

»Stegi hat ziemlich spontan hier geschlafen. Ihr habt ihn nicht zufällig gesehen?« Ich sah von meiner Mutter zu meinem Vater und wieder zurück.

Papa schüttelte nur den Kopf. »Nein, hier ist er nicht. Aber Tim, du weißt, was wir über Übernachtungsbesuch sagen. Besonders bei Jungs. Wir haben kein Problem damit, dass jemand hier schläft, auch wenn du auf ihn stehen würdest, aber wir wollen doch gerne Bescheid wissen.«

»Ich weiß, Papa. Das war bloß wirklich ziemlich spontan und ich wollte euch nicht wecken.« Entschuldigend sah ich meine Eltern an.

»Okay Tim, dann finde mal heraus wo Stegi hin ist und danach setzt du dich zu uns und wir können ein bisschen reden und vielleicht das ein oder andere Spiel spielen. Ich mache dir was zu trinken. Möchtest du warmen Kakao, Kaffee oder Tee?« Während sie sprach, legte meine Mutter die Decke auf Seite, unter der sie saß, stand auf und sah mich fragend an.

»Ich nehme Pfefferminztee. Danke, Mama. Ich gucke mal, wo er ist. Ich bin direkt wieder da.« Damit verschwand ich wieder in meinem Zimmer und öffnete Stegis und meinen Instagram Chat.

11:13 Stegi, wo bist du?

11:13 Ich bin ziemlich früh aufgewacht und wollte dich nicht wecken. Deswegen bin ich rüber gegangen.

11:14 Stegi
11:14 Ich hab mir Sorgen gemacht
11:14 Du kannst doch nicht einfach so verschwinden

11:15 Tschuldigung
11:15 Beim nächsten Mal bleibe ich da oder sag dir irgendwie Bescheid
11:16 Wirklich Tim, tut mir leid

11:16 Kein Problem, schon vergessen
11:16 Haste Lust rüber zu kommen? Wir spielen ein paar Gesellschaftsspiele und mit dir wäre das viel lustiger

11:17 Klar, bin direkt da. Dieses Mal benutze ich allerdings die Haustür xD

Ich hatte gar nicht daran gedacht, dass es eventuell komisch wäre Stegi direkt zum Frühstück einzuladen und praktisch zu meinen Eltern an den Küchentisch, aber na ja. Jetzt war es definitiv zu spät, denn Stegi klingelte an der Tür.

Ich lief die Treppe hoch und öffnete. Vor mir stand ein grinsender Stegi, der mich wieder zur Begrüßung in seine Arme zog. Wieder verharrte ich länger in dieser Position als unbedingt nötig. Es fühlte sich einfach so gut an Körperkontakt zu Stegi zu haben.

Ich löste mich dann doch früher von dem anderen Jungen, als ich mir eigentlich erhofft hatte, aber meine Eltern saßen immer noch im Wohnzimmer und konnte uns zwar nicht sehen, aber sie würden definitiv merken, wenn wir zu lange hier standen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 16, 2019 ⏰

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