Rettung?

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Soldaten. Zwei Soldaten standen vor uns, beide mit einer M4 an der Brust. Man erkannte das Gesicht nicht, die Schutzkleidung verdeckte den Großteil ihrer Körper. "Überlebende!" riefen sie und liefen wieder aus dem Raum heraus. Wir hörten ein paar Schüsse, jedoch kam niemand wieder.

Ich saß an der Tür, die Beine angewinkelt. Ich legte mein Kopf auf meine Knie, starrte aus dem Fenster. Es war hell, jedoch herrschte ein starker Wind. Die kahlen Bäumen bewegten sich im Wind, ich schaute ihnen dabei zu. Ich wollte nicht gestört werden, deswegen antwortete ich auf keine Frage und beteiligte mich bei keinem der Gespräche. Ich schaute den Bäumen zu, wie die leeren Äste auf und ab wippten.

Es flogen einige orangenen Blätter vorbei, jedoch waren es nicht viele.

Ich beobachtete die Vögel. Wie sie mit der Zeit alle Richtung Süden flogen, es muss wohl Spätherbst sein.

Ich vernahm einige Stimmen, jedoch waren sie ein ganzes Stück entfernt. Ich stand auf, das erste mal seit ein paar Stunden. Ich spürte meine Beine nicht mehr. Ich lief ein wenig auf und ab um wieder Gefühl in meinen Beinen zu bekommen. Es fing an zu kribbeln, es schmerzte bei jedem Schritt. Ich stellte mich an das Fenster und schaute durch. Die Holzbretter vor dem Fenster erschwerte es mir, jedoch sah ich etwas.

Es war inzwischen dunkel, einige Laternen erleuchteten den Außenbereich jedoch sperrig. Unten standen einige Patienten, neben ihnen lagen vier oder fünf Soldaten auf einem Haufen.

Sie waren in Blut getränkt, ihre Schutzkleidung hatte einen dunklen Rot Ton angenommen.

Ich lehnte mich mit dem Rücken gegen die Holzbretter es knackte kurz, jedoch brach keines der Bretter durch.

"Nun haben sie uns auch noch die letzte Hoffnung genommen" nuschelte sie, den Blick auf den Boden gerichtet. Sie hatte es wohl auch gesehen.

"Hoffnung? Weißt du wie viele Soldaten schon hier waren? Wie viele schon von Patienten zerfleischt wurden oder gar gegessen? Eine Hoffnung waren die jawohl nicht" maulte Theo und verdrehte die Augen. "Lass sie in Ruhe" knurrte ich. "Wieso?" lachte Theo, auf seinem Gesicht ein schelmisches Grinsen. Er wollte mich provozieren, ich ließ es jedoch zu. "Dann bekommst du es mit mir zutun"

"Mit dir? Jetzt hab ich aber Angst" lachte er und drückte mich gegen die Holzbretter. Und keine Sekunde später lag ich auf dem Haufen toter Wachmänner, mit einem verstauchtem Bein.

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