Der Umzug - Kapitel 1

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POV Sascha

Alles um mich herum drehte sich, ich könnte jeden Moment mich schon wieder übergeben.

Gerade mal so war ich nüchtern genug, um uns jetzt zur WG zu fahren.

Aber nicht nüchtern genug, um mich zu beruhigen.

Vor allem, wenn Nico wie ein zurückgebliebener hier rumschreit.

Mal bin ich nicht schnell genug, dann fehlt ein Karton,....

Der Typ kann echt einen auf den Sack gehen.

Ich zog an meiner Zigarette das letzte mal bevor mir sie jemand wegnahm und auf dem Boden zertrat.
,,Nico Mann!" brüllte ich die besagte Person an.
,,Junge Sascha komm jetzt, wir müssen losfahren. Ich hab Peter gesagt, dass wir pünktlich da sind."
Genervt verdrehte ich die Augen und schlenderte rüber zum Fahrersitz.
Für den Umzug haben wir uns einen riesigen Wagen mit Anhänger gemietet, um unsere ganzen Sachen sofort in die WG bringen zu können.
Die WG haben wir direkt als wir alle 18 geworden sind gekauft, und seit wir 16 sind geplant.
Sie war etwas am Rand von Stuttgart, da wir uns etwas im Zentrum nicht leisten konnten.
Uns war es einfach nur wichtig eine 5-Zimmer-Wohnung zu haben, die nicht zu weit weg von Stadt,Einkaufsläden, etc. war.
War schon komisch, dass wir uns so eine derartig große Wohnung leisten konnten.
Sie war groß genug, hatte eine Bahnhaltestelle (von der man aus easy in die Stadt kommt), gleich dahinter einen Park, und paar Haltestellen weiter gab es direkt die ersten Läden.

Der Haken an der ganzen Sache war jedoch....

Es wird arschkalt im Winter, im Sommer ist es viel zu warm, man hört immer, wenn eine Bahn vorbeifährt (AUCH NACHTS),....

Aber es war uns eigentlich egal, da das nur eine Wohnung für paar Jahre war, denn mittlerweile hatten alle Jungs einen groben Plan für ihre Zukunft.

Alle, alle, außer ich.

Peter hat sich für eine Stelle im Gym beworben.

Shpendi arbeitet im Resturant seines Onkels.

Nico meinte, er wollte YouTube Videos drehen?

Dabei bezweifle ich, dass irgendjemand seine Ausraster gerne anguckt.

Und ich?

Bis jetzt wurde ich so gut wie jedes mal abgelehnt.
Es sind auch immer dieselben Gründe; wir suchen jemanden mit Erfahrung, ihr Schulabschluss reicht nicht, wir haben schon jemanden/besseren,....
Ich hab schon überlegt, ob ich nicht doch lieber in so eine Richtung wie Shpendi gehe.
Für mich wäre es jedoch ein kompletter  Albtraum.
Wenn es nach meine Eltern ginge, hätte ich einen hoch angesehenen Job, wo ich gutes Geld verdiene.
Einen eigenen Berufswunsch hatte ich nie, da ich nie das richtige gefunden hat, was mir wirklich Spaß macht.
Ich hab mir einfach vorgenommen im Büro zu arbeiten, da das für mich am realistischen vorkam.
Jedoch möchte irgendwie keiner mich einstellen.
Angespannt krallte ich mich ins Lenkrad, als Nicos hysterisches Gekreische mich zurück in die Realität riss, und nicht auf meine deprimierenden Gedankengänge, die ich auf später verschob.

Während der ganzen Fahrt hatte Nico gefilmt, wie er mich mit Witzen und Gekreische nervt.
Er meinte das seine Zuschauer das lustig finden.
Wer schaut ihm bitte zu, oder noch schlimmer, wer findet es lustig?
Ich weiß, dass er am Anfang Clips hochgeladen hat, wo er am Zocken war.
Irgendwie war es schon süß, wie er sich immer gefreut hat, wenn er 100 Aufrufe hatte.
Jetzt ist es aber einfach nur nervig wie ich "gezwungen" bin seine unlustigen Witze und Selbstgespräche zu ertragen.

Nach einigen Minuten standen wir an einer roten Ampel.
Irgendwann war ich so genervt, dass ich ihm sein Handy wegnahm, und meinen Arm aus dem offenen Fenster streckte.
Als er beim Versuch, es mir wegzunehmen scheiterte, fing er an mich zu picken? Was sich als sehr effektiv und kitzelnd erwies.
Ich strengte mich sehr an nicht zu lachen, da ich mir nicht sicher war, ob er das genauso hochladen würde.
Durch die Videos hat sich so eine Rolle entwickelt in der ich nur abgefuckt/emotionslos in, und nie lache.
Die versuche ich immer beizubehalten, weil es mir irgendwie angefangen hat Spaß zu machen.
Allgemein ist es ein schöner Gedanke, dass ich Nico oder die Zuschauer zum Lachen bringen kann.

Als ich anfing mich zu wehren, öffnete er seinen Sicherheitsgurt und kletterte über mich, um meine Arme festzuhalten.
Im Hintergrund lief das Radio mit
Too Close ~ Alex Clare.
Wir zuckten zusammen, da die Autos hinter uns anfingen zu hupen.
Ich schubste Nico weg von mir.
,,Schwuchtel" murmelte ich
Nico setzte sich schnell wieder hin und schnallte sich an.
Das Handy drückte ich ihm in die Hände und fuhr mit knallroten Kopf los, während er gequält grinste.

Hab ich ihn zu hart weggeschubst?

Tat's weh?

Hasst er mich jetzt?

Ich verfluchte mich für meine überflüssigen Gedankengänge

Dabei wusste ich noch gar nicht, wie krass es ihn in dem Moment verletzte.
Da das Lied, das gerade im Radio spielte, mein Lieblingslied war, drehte ich es lauter, und fing an mitzusingen.
Wie einstudiert, stimmte Nico sofort mit ein.

Kurz bevor wir um die Ecke bogen, sahen wir einen ungeduldigen Peter an der Wand lehnen.
Drückte dadurch direkt auf die Bremse, wodurch Nico wegen des Anschnallgurtes aus Versehen seinen Satz verschluckte.

Mit weit aufgerissenen Augen starrte er an der Kamera vorbei auf die Straße vor uns.

Er schluckte, immer noch dezent verstört, schwer, starte kurz zu Peter rüber, nur um sich gleich danach mit seinem T-Shirt den Schweiß von der Stirn zu wischen.

Ohne es selber zu bemerken, huschten meine Augen in der kurzen Sekunde zu seinem Oberkörper.

Gleich danach stieg die Temperatur um gefühlte paar Grade.

Es war schon die ganze Woche lang sehr warm gewesen, weswegen wir einfach T-Shirts und Shorts angezogen haben

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Es war schon die ganze Woche lang sehr warm gewesen, weswegen wir einfach T-Shirts und Shorts angezogen haben.
Da wir von links gekommen sind, stand ich mit dem Rücken zum Auto, wo auf der anderen Seite Nico gerade Peter lachend begrüßte.
Beim Aussteigen ließ ich meinen Blick über die Straße schweifen.
Etwas weiter weg vor uns war ein kleiner Spielplatz, auf dem gerade drei Kinder schaukelten.
Auf einer Bank gleich daneben saßen Erwachsene und unterhielten sich, die Eltern.

(Hoffentlich)

Obwohl ich nicht gerne Spazieren gehe/ im Park chille, feierte ich's schon so einen lebendigen Park direkt vor dem Haus zu haben.
Leicht legte ich meinen Kopf schief als ich zwei Jugendliche Mädchen eine Picknickdecke ausbreiten sah.
Die beiden stellten einen Korb mit Energy Dosen und Tupper Dosen auf den Boden, um sich gemütlich danebenzusetzen.
Beide müssten ziemlich gute Freunde se-

.......

Meine gerade noch in die Hüfte gestemmten Arme sanken mit meinem Mundwinkel nach unten.
Das  dunkelbraunhaarige Mädchen hat sich nach vorne gebeugt und die Blonde zu küssen.
Sie hat sich auf die Knie gestellt und eine Hand auf ihre Wange gelegt, während die andere, ihren Kopf in den Nacken legte.

,,SASCHAAAAA" rieß mich eine Stimme aus meinen Gedanken.
Zusammenzuckend drehte ich mich hektisch um, schloss die Tür, und guckte angewidert nochmal zu den Mädchen rüber bevor ich zu den Jungs ging.

(IN ARBEIT) SANI - Alkohol, Schlampen und eine menge ProblemeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt