„Dad, es ist alles gut! Bitte nicht weinen!", bat mich meine jüngst Tochter Lisha, selbst mit Tränen in den Augen. Doch ich konnte nicht. Ich konnte nicht aufhören zu weinen. Ich hatte 67 Jahre mit meinem Schatz verbracht und jetzt war es so einfach vorbei? Nein, das konnte ich nicht! Das wollte ich nicht! Ich wollte mich nicht von ihm verabschieden. Die Tür zur Abschiedshalle des Londoner Friedhofes flog auf und Darcy kam auf mich zugestürmt. Ihre blonden Haare zeigten auch bereits spuren von grau, ebenso wie Freddies blonde Haare. Darcy umarmte mich fest und weinte bitterlich, genauso wie Freddie, der neben dem Sarg seines Vaters kniete. Beruhigend strich ich meiner Tochter über den Rücken. Tommy, mein jüngster Sohn nahm mir meine Tochter ab und nahm seine Schwester in den Arm. „Lisha? Holst du bitte Liam, Niall und Zayn rein?", fragte ich mit kratziger Stimme. Sie nickte und ging zur Tür. Kurz darauf kam sie mit meinen besten Freunden wieder herein, die alle Tränen in den Augen hatten. Sie nahmen mich in eine Gruppenumarmung, die Tröstender war, als alle Worte die ich gehört hatte, seit Louis vor fünf Tagen nicht mehr aufgewacht war. Ja, er hatte einen schönen Tod gehabt, keine Schmerzen, aber er hatte mir Schmerzen bereitet. „Ich kann nicht glauben das er der erste sein musste!", sagte Niall leise. „Er war immer der Stärkste von uns gewesen.", stimmte Liam zu. „Aber auch der Älteste!", sagte Zayn leise. Er hatte es auch nicht leicht. Seine Frau war vor einem Jahr an einem Herzinfarkt gestorben. Er war der einzige, der wirklich wusste, wie ich mich fühle. Die Frauen von Liam und Niall lebten noch und warteten draußen darauf, dass die Beerdigung anfing. „Onkel Liam!", schniefte Lisha und sofort nahm Liam sie in seine Arme. Seine Muskeln hatten sich in den letzten Jahren zurückgebildet, aber er war noch immer der Teddy, der er immer war. Zayn nahm Tommy in den Arm und Niall Darcy. So umarmten sie alle ihre Patenkinder. Ich beugte ich zu Freddie herunter, der als einziger hier, biologisch Louis' Sohn war. „Komm her!", sagte ich und nahm ihn in den Arm. „Danke Dad!", sagte er. Ja, Louis und ich hatten uns entschieden, natürlich mit Absprache bei Briana, dass auch Freddie ich Dad nennen durfte. Ich war Dad und Louis war Daddy gewesen.
Wir standen in einem Halbkreis um Louis' Sarg und weinten. Ab und zu durchbrach ein Schluchzen die Halle, aber sonst war es still. Bis der Pfarrer hereinkam und sagte: „Sie müssen sich jetzt verabschieden!" Ich nickte und ging zu Louis' Kopf, gab ihm einen letzten Kuss auf die kalten Lippen, die immer warm gewesen waren und dann wurde der Deckel des Sargs verschlossen. Still gingen wir zur Kapelle, wo schon alle anderen warteten. Da waren Ed, Briana, Cheryl und Nialls Frau Emma. Eleanor und Danielle waren gekommen, Sophia und Perrie. Jade, Leigh Anne und Jesy stützen ihre beste Freundin, die nur noch schwerlich laufen konnte, Ja, wir alle waren alt geworden. Graue Haare auf fast allen Köpfen, Brillen auf fast jeder Nase. Vorn in der ersten Reihe, saßen meine Schwiegertochter Grace, die Frau von Freddie und ihre Kinder Madleen und Steven mit ihren Ehepartnern. Darcys Mann Bob und ihre Tochter Stella, ebenfalls mit Mann und meiner Urenkelin Michelle. Tommys Mann Fred und deren Sohn Rory und Lishas Mann Simon. Ihre Tochter lebte in Australien und hatte gerade ein Kind bekommen, deswegen konnte sie nicht kommen.
Begleitete von mitleidigen Blicken ging ich nach vorne und setzte mich neben Darcy. Die Zeremonie begann und ich sah alles aus tränenverschleierten Augen. Das Ganze zog an mir vorbei wie ein Film ohne Ton, den ich ansah, aber nicht richtig auf das geschehen aufpasste. Ich bekam nicht richtig mit, wie mich Darcy am Arm nahm und wir zu Louis' Grab gingen um ihn zu verabschieden. Ich warf eine Blume in sein Grab und weinte bitterlich. Ich hatte ihn verloren. Ich wollte nicht ohne ihn leben!
Am Abend lag ich allen in meinem Bett. Das war ich nicht gewöhnt. Louis lag seit 67 Jahren fast immer neben mir und jetzt fehlte er. Mir fehlte die Wärme die von ihm ausging und seine kleinen Hände, die auf meiner Brust lagen. „Ich komme zu dir mein Engel!", sagte ich noch leise in die Dunkelheit, ehe ich die Augen schloss, fest entschlossen meinem Engel zu folgen. Ich konnte nicht ohne ihn sein und das wollte ich auch gar nicht. Ein Leben ohne meinen Sonnenschein war trostlos und das wollte ich nicht leben.
Und Harry hatte Recht behalten, denn nur eine Woche später, mussten seine Kinder auch ihn zu Grabe tragen. Aber sie waren nicht traurig ihre beiden Väter in so kurzer Zeit verloren zu haben. Sie wussten das die beiden ohne einander nicht leben konnten und sie waren froh, nicht ertragen zu müssen, wie Harry unter dem Verlust seines Mannes litt. Sie wussten, dass ihre Väter sie sehr geliebt hatten und immer auf sie aufpassen würden. Und egal, ob die nun da waren, oder eben nicht, sie waren für immer in den Herzen der Menschen, die sie liebten. Und als Jahre später auch Niall von ihnen ging und der Welt das letzte lebende One Direction Mitglied nahm, waren sie alle wieder vereint. So wie es immer war, war es auch im Jenseits. Ein verrückter Ire, der alles kaputt machte, ein sorgenerfüllter Liam, der auf den Kleineren achtgab, ein spiegelsüchtiger Zayn, der sich um sein Aussehen kümmerte und ein sich liebendes Pärchen, das mit ihrer dauernden Knutscherei alle nervte. Aber so waren sie eben. Das war, wer sie sind und wie sie immer sein würden. Aber dafür lieben wir sie ja so...
The End
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I wish you were here with me...
FanfictionHarry Styles. Eigentlich sollte er glücklich sein. Glücklich, dass er all die Sachen hat und bekommt, die sich andere nur erträumen können. Doch er ist es nicht. Nachdem er sich von seinem langjährigen Freund Louis getrennt hat, weil dieser mit ein...