DIE SENIORS

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Nein. Das war ich einfach nicht. Ich war nun mal nicht dieses mörderische Biest. Ich verkörperte das nicht. Das war nicht ich.

Verdutzt betrachtete ich meine Person im Spiegel. Diese Pumps waren zu hoch. Wieso hatte ich sie denn auch gekauft?

Das war typisch für mich. Ich kaufte mir Sachen, die ich im Endeffekt eh nie anzog.

Ich ließ mich auf mein Bett fallen, sodass meine Lederjacke etwas knarzte. Die Boots behielt ich an meinen Füßen und warf sie an das andere Ende des Bettes, wo ich sie erneut betrachtete.

„Warum?" ,zischte ich leise und warf den Kopf stöhnend in den Nacken.

„Weil du dumm bist." ,ertönte aus dem Nebenzimmer. Genervt verdrehte ich die Augen: „Keiner hat dich gefragt."

Mason, mein kleiner unfassbar nervtötender Bruder, der es noch immer nicht geschafft hatte Hobbys zu finden.
Er musste schon immer seine Meinung loswerden, auch wenn es einfach niemanden interessierte.

Nach kurzer Überlegung quälte ich mich doch noch auf und stieg auf die Beine.

Gut, das war nicht ich, aber ich hatte ja auch vorgehabt über den Sommer jemand anderes zu werden.

Zuletzt rückte ich meine Jeans zurecht, die an den Knien zerschlissene Löcher hatte und streifte über das süße babyblaue Top, das ich mir am Tag zuvor gekauft hatte.

„Roke, da steht Blake mit ihrem Wagen vor der Tür." ,dieser Satz wirkte aus dem Mund meiner Mutter eher wie eine Frage, als eine Feststellung.

„Sag ihr sie soll rein kommen." ,rief ich und hielt mich vorsichtig am Geländer fest, um nicht die Treppe hinab zu stürzen.

Doch es war eh sinnlos, als ich eine Hand in meinem Rücken spürte, die mir einen leichten Stoß versetzte.

„Mason!" ,kreischte ich, vorauf hin Mum verärgert: „Roke!" ,schrie.

Mason lachte und grinste breit, als er dann neben mir die Treppe hinablief.
Ich gab ihm ein sarkastisches Lächeln zurück und bemühte mich die letzten Stufen nicht wie ein Müllsack hinab zu plumpsen.

Keine Sekunde später läutete es plötzlich heftig an der Tür und Mason riss die Tür auf: „Was?!" ,rief er Blake zu und erhielt einen genervten Blick von meiner besten Freundin.

„Blake, hast du dich an den Sommerferien-Scheiß gehalten?" ,fragte ich, als ich zu Boden sah und dann erst zu ihr schaute.

„Was würdest du sagen?" ,fragte sie und drehte sich einmal im Kreis.
„Man Blake, du siehst echt gut aus, aber kneift der Rock nicht?"

Sie trug einen hautengen schwarzen Jeansrock der so unbequem aussah, dass die Pumps nun das Bequemste der Welt waren.

„Mein Tanga kneift!" ,knurrte sie und zog den Rock hinten etwas nach unten.

„Blake!" ,empört blickte Mum das Mädchen an und griff nach dem Wäschekorb, der an der Treppenstufe stand.

„Ach bitte, als ob du das nicht kennst!" ,winkte Blake Mum ab.
Eigentlich sollte es mich verstören, dass meine beste Freundin so mit meiner Mutter sprach, doch ich kannte Blake nun schon so lange, dass es deutlich schlimmere Dinge gab über die ich mit ihr redete.

The Unsolvable Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt