Kapitel 5

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Der Mann der nur Sekunden später bei ihr eintraf, drehte sie um, versuchte sie mit seinen muskulösen Händen wachzurütteln. Er schrie sie an, schrie um Hilfe, schrie aus Schmerz. Diese Situation kannten ich nur al zu gut. Wie ich damals weinend auf der Straße lag, in meinen kleinen, schwachen Armen Tom, der seine Augen für immer geschlossen hatte. Keine Rücksicht genommen hatte, wen er zurükließ. Ich schrie damals vor Trauer, Einsamkeit und vor Wut. Linda, die hinter mir saß, kaum einen Kratzer hatte, außer der Wunde am Hals und auf mich einredend, dass es nicht meine schuld sei, sie mir helfen werde und der  größte Schmerz vorbei gehen würde. Dabei hat sie auch Recht behalten, denn was nicht wegging war die Wut, die mich jeden tag aufs neue Leben ließ. Sie trieb mich an und war mein Lebenselixier. Es war ein Reh, es lief auf der Landstraße, während Linda am Steuer, mein Freund auf dem Beifahrersitz von einem Einkauf zurückkamen. Sie hatte die Möglichkeit in beide Richtungen auszuweichen, doch entschied sich falsch. Sie fuhr in einen Graben, statt gegen eine kleine Mauer, wo wahrscheinlich nicht viel passiert wäre. Der graben war auf Toms Seite und so wurde der graben, der damals zum Schutz gegen Tiere gebaut wurde zu Toms Todesurteil und Linda zur Vollstreckerin.

Der TodesgangWo Geschichten leben. Entdecke jetzt