Nach einer schnellen Dusche machte ich mich schließlich fertig, ließ meine Haare trocknen und stibitzte mir etwas von dem Make-Up, welches auf dem Waschbeckenrand stand. Als ich anschließend aus dem Badezimmer trat, lief ich Nikki direkt in die Arme. "Oh sorry", hauchte ich, auf meine Wangen legte sich ein rosiger Schimmer als ich ihm in seine grünen Augen sah. Er grinste verlegen und legte eine Hand an meine Wange, ließ mich wohlwollend erschaudern, aber auch gleichzeitig einen dicken Kloß in meinem Hals entstehen. Ich fühlte mich so schlecht. Es war furchtbar ihn so unwissend zu sehen und gleichzeitig solche Dinge mit einem seiner besten Freunde zu tun.
"Rose, Sixx, wir sollten so langsam mal los", hörten wir plötzlich Tommy rufen, und erschrocken fuhren wir auseinander, ich senkte hastig meinen Blick und schob mich an Nikki vorbei. Dieser schloss einen Moment seine Augen, bevor er mir schließlich zur Haustür folgte. Dort warteten die anderen Drei bereits ungeduldig auf uns und meine Augen trafen auf Vince's. In seinen braungrünen Augen lag ein frecher Schimmer, und er leckte sich langsam über seine rosigen Lippen. Als ich darüber nachdachte, wo sie noch kurz vorher gelegen hatten, begann ich mir nervös auf die Unterlippe zu beißen. Ich schluckte hart, senkte meinen Blick und ließ ihn unauffällig über Vince's Körper gleiten. Er sah unverschämt gut aus. Eine enge, helle Jeans betonte seine schlanken Beine perfekt während das weite, schwarze Top seine makellose, gebräunte Haut fast schon aufforderd präsentierte. Als ob er wüsste, dass er so der absolute Sex in Person war.
Schwer schluckend folgte ich den Vieren schließlich aus der Haustür, zwanghaft versuchend, weder Nikki noch Vince in die Augen zu schauen. Doch Vince machte es mir verdammt schwer. Nach einer Weile ließ er sich zu mir zurückfallen und legte seinen Arm um meine Taille, ließ mein Herz aussetzten bevor es wie wild gegen meinen Brustkorb flatterte. "Hey Rosie", flüsterte er nah meinem Ohr, sein warmer Atem küsste meine Haut und ließ eine sofortige Gänsehaut auf meinem Körper entstehen. "Hey Vince", flüsterte ich, erstickt von seinem Duft und der Wärme seiner Hand an meiner Taille. Er schenkte mir ein unfassbar freches aber gleichzeitig auch unfassbar heißes Grinsen und ließ damit meinen Unterleib in Flammen stehen, während er seine Hand an meiner Taille unter das schwarze Jack-Daniel's Top schob und sanft meine Haut liebkoste. Meine Atmung war bereits abgehackt und flach, ich könnte mich schlagen für meine unfassbare Dummheit einem Rockstar zu verfallen. Ach nein - es waren ja gleich zwei.
Scheiße.
Nach einer Weile erreichten wir schließlich das Starwood, den Club in dem die Jungs heute Abend spielen würden, und begaben uns Backstage. Vince warf mir immer wieder freche Blicke zu und brachte mich damit vollkommen aus dem Konzept. Warum war ich auch ausgerechnet mit Mötley Crüe in einem Club? Ach ja, ohne sie würde ich womöglich noch auf der Straße sitzen und mir den Arsch abfrieren. Doch dann hätte ich mich wenigstens nicht mit einem Gefühlschaos wie diesem auseinander setzen müssen. Da musste ich jetzt wohl oder übel durch.
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Gedankenverloren sah ich den Jungs von der Seite der kleinen Bühne beim Soundcheck zu, mein Blick schweifte immer wieder zwischen einem euphorischen Vince und einem eher introvertiert wirkendem Nikki hin und her. Nikki hatte kaum mit mir geredet nachdem er mich mit Vince zum Club hatte gehen sehen. Dieser schien allerdings gar keine Probleme zu haben als er über die Bühne sprang und in sein Mikro sang. Ich mochte seine Stimme. Sehr sogar. Doch ich liebte auch dieses Beruhigende, Sanfte in Nikki's Stimme. Warum konnte ich mich nur nicht festlegen? Oder besser gesagt, warum wollte mein Herz sich nicht endlich festlegen?
Nach dem Soundcheck blieben wir noch Backstage, die Jungs wurden für die Show zum Stylen allein gelassen. Allesamt hatten sie sich noch einmal in einem separaten Zimmer umgezogen und saßen nun vor einem großen Spiegel um sich um ihre Haare und ihr Make-Up zu kümmern. Tommy hatte mit etwas Haarspray das Volumen seiner ohnehin schon voluminösen Haare beinahe verdreifacht, und war gerade dabei, sich hochkonzentriert blutroten Lippenstift aufzutragen. Seine großen braunen Augen hatte er bereits mit Kajal und Mascara bearbeitet, was sie noch schöner durch die Betonung aussehen ließ. Seine Klamottenwahl war eher schlicht, genau wie die der anderen Drei. Er trug eine enge, schwarz-weiß gestreifte Hose und ein enges, etwas zerrissenes, schwarzes Top, beides Dinge, die seinen schmalen, aber trotzdem muskulösen Körperbau perfekt unterstrichen. Die Mädchen würden sich um ihn reißen, und er schien das sehr genau zu wissen.