Das ist zu viel für meine Nerven! - Lucas

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Lucas

 

Am nächsten Morgen wache ich stöhnend auf. Also drei so gut wie schlaflose Nächte in Folge vertrage ich wirklich nicht! Das ist zu viel für meine Nerven!

Und dazu kommt noch, dass Lily mich wirklich nervt. Ok- eigentlich hat sie ja seit sie wieder gekommen ist nichts gesagt aber genau da liegt das Problem. Sie hat nichts gesagt! Gar nichts! Eigentlich müsste ich mich darüber ja freuen,  aber glaubt mir- es ist verdammt anstrengend sich gegenseitig anzuschweigen und auch noch zusammen zu leben! Und wenn man dann auch noch nicht schlafen kann geht überhaupt nichts mehr. Stöhnend ziehe ich mir die Decke über den Kopf und versuche wenigstens ein paar Minuten mehr Schlaf zu bekommen aber da ist nichts zu machen. Neidisch sehe ich zu Lily herüber, die in ihrer mit Blümchen übersäten Bettwäsche eingekuschelt ist und schläft wie ein Baby. Ein paar ihrer blonden Strähnen fallen ihr ins Gesicht und wippen im Takt ihres Atems auf und ab. Na toll. Sie wird gleich ausgeruht am Set stehen, während ich fast umfalle vor Müdigkeit! Glückwunsch.

Seufzend gebe ich es auf. Es macht ja doch keinen Sinn. Langsam schwinge ich meine Beine aus dem Bett, schnappe mir  eine Jogginghose und ein Sportshirt und verlasse leise das Zimmer. Im Flur steige ich schnell in die Hose und ziehe mir das Shirt über, während ich ins Bad gehe um mir kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen. Bis jetzt hat das immer bei Müdigkeit geholfen und richtig- sofort fühle ich mich wacher und steige in meine Laufschuhe. Joggen hilft wirklich dabei sich besser zu konzentrieren. Irgendwie werde ich dann ruhiger und bin auch beim Dreh besser. Und am ersten Drehtag kann es ja eigentlich nicht schaden einen guten Eindruck zu hinterlassen oder?

Eine Stunde später komme ich verschwitzt und außer Atem wieder an unserem Haus an und springe die Treppen hoch. Auf dem Gang kommt mir Caitlyn entgegen gehechtet.

„Meine Güte du Idiot! Was erschreckst du mich denn so! Du kannst doch nicht einfach abhauen!“ ruft sie aufgeregt

„Kann ich. Siehst du doch Lynn.“ Brumme ich leicht genervt. Auf einen ihrer Anfälle habe ich jetzt wirklich keine Lust! Meine Assistentin zischt gereizt, ignoriert meinen Kommentar aber. Auch gut.

„Ok- um halb zehn bist du mit Lily vor der Maske! Und fangt schon mal an euch so zu verhalten, dass ihr eine Beziehung in einer Woche gut rüber bringt. Sonst wird das nämlich nichts.“ Ihr Blick spricht Bände. Ob sie wohl weiß, wie gut Lily und ich uns verstehen? Achtung Ironie!

„Ich krieg das hin! Mach dir keine Sorgen!“ antworte ich und fange an die Treppen zu meiner Wohnung herauf zu steigen.

„Das ist mein Ernst Löckchen. Gib dir wirklich Mühe!“ Caitlyn sieht skeptisch zu mir hinauf. Innerlich stöhne ich auf. Sie kennt mich wirklich zu gut.

„Mache ich!“ rufe ich schnell und springe die letzten Treppen hoch um ihr zu entkommen.

Als ich die Wohnungstür aufstoße stoße ich mit Marnie zusammen, die grade den Raum verlassen will.

„Oh! Hi Lucas! Wir haben uns schon gefragt, wo du bist!“ ruft sie verwundert. Warum wollen das auf einmal alle wissen?

„Ich war joggen.“ Antworte ich kurz uns quetsche mich an ihr vorbei durch den Flur ins Wohnzimmer. Lily sitzt seelenruhig am Küchentisch und sieht nicht einmal auf, als ich den Raum betrete. Sie ist schwer damit beschäftigt eine Orange zu schälen. Hinter mir höre ich Marnie poltern.

„Lil? Ich bin weg! Wir sehen uns gleich!“ ruft sie irgendwo hinter mir. Erst jetzt sieht Lily auf und sieht mich verwundert an. Während sie mich mustert huscht irgendetwas über ihr Gesicht, was ich nicht deuten kann. Aber ich spüre genau, wie sie mit ihren Augen jeden noch so unwichtigen Zentimeter von mir mustert und plötzlich fühle ich mich wirklich unwohl. Irgendwie fühlt es sich so an, als könnte sie durch mich hindurch in mein innerstes sehen und das gefällt mir überhaupt nicht! Grade als ich es nicht mehr aushalte und ihrem Blick ausweichen will reißt sie sich plötzlich los und ruft

„Alles klar! Bis gleich!“. Ich höre, wie die Tür knallt und sehe Lily wieder an.

„Guten Morgen.“ Sagt sie ruhig und steht auf, um den Abfall wegzubringen.

„Ja guten Morgen.“ Antworte ich unruhig.

„Weißt du schon, wann du am Set sein sollst?“ frage ich noch hinterher, um das Gespräch am Laufen zu halten. Das hier könnte schließlich unsere erste wirkliche Unterhaltung werden!

Lily hat sich grade über den Mülleimer gebeugt und sieht auf.

„Caitlyn wollte uns noch Bescheid sagen.“ Sagt sie teilnahmslos. Meine Güte! Was ist mit ihr? Also diesmal habe ich doch wirklich nichts getan! Also so langsam reicht es mir wirklich.

„Ich habe sie grade getroffen. Wir sollen beide in einer halben Stunde in der Maske sein.“ antworte ich genervt. Lily nickt und dreht sich von mir weg. Und ich? Mir platzt der Kragen.

„Ok weißt du was? Mich nervt das ganze hier mindestens genau so sehr wie dich. Aber ändern kann ich es nicht. Hör zu- wir müssen einfach die nächsten acht Wochen so tun, als könnten wir uns leiden und müssen dann nur noch ein bis zwei Mal im Monat sehen. Aber diese acht Wochen sitzen wir nun einmal wohl oder übel miteinander fest. Könntest du dich also bitte zusammen reiße und wenigstens so tun, als würde es dich interessieren, was ich sage?“ rufe ich gereizt. Lily sieht sprachlos auf und nickt wieder langsam.

„Dann haben wir das ja geklärt. Caitlyn meinte, dass wir gemeinsam in der Maske antanzen sollen so als Vorbereitung für die nächste Woche. Also wäre es ganz nett, wenn du nicht abhaust und auf mich wartest, während ich mich fertig mache.“ Zische ich geladen und drehe mich um.

„Ich gehe duschen.“ Rufe ich immer noch sauer und verschwinde im Bad.

So, es ist wieder Zeit für ein Kapitel! ;)

Ich hoffe es gefällt euch! :D Und voten nicht vergessen! :*

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