Grace:
Gehetzt und wütend lief ich den Flur entlang.
Ich drängte mich durch Leute durch, immer auf der Suche nach einem bekannten Gesicht, oder nach dem Ausgang.
Ich hörte wie jemand meinen Namen rief, blendete aber alles aus.
Endlich da war es das große hölzerne Scheunentor, welches mit Graffitis beschmiert war.
Daneben stand ein Moosgrünes Sofa auf dem ein Pärchen saß. Ich konnte dieses nicht ansehen, sofort wurde mir schlecht und ich wurde wütend.
Warum hatte er das getan, warum hatte er mich geküsst?
Hatte ich ihn die Erlaubnis gegeben, hatte er gefragt? Nein.
Warum habe ich mich aber dazu hinreißen lassen auch noch mit zumachen bei diesem Blödsinn.
Ich schob das Tor auf und lief nach draußen.
Kühle Luft stieß mir ins Gesicht und ließ mich wieder wach und nüchtern werden.
Ich fuhr mir darüber und atmete hektisch ein und aus, oh Gott, jetzt bloß nicht Weinen.
Kaum hatte ich das gedacht, rannten mir heiße Tränen über mein Gesicht.
Leise weinte ich vor mich hin und setzte mich dann schwerfällig auf die Bordsteinkante.
Was hatte ich gemacht? Ich hatte Taylor geküsst, ohne Grund, ohne jegliche Gefühle, ohne überhaupt gefragt wurden zu sein.
ich war wütend, wütend auf alle, aber am meisten auf Taylor und mich.
Plötzlich bemerkte ich wie sich jemand neben mir niederließ.
Reesh saß neben mir und rauchte eine Zigarette, er blies den Qualm aus, dieser wehte in meine Richtung und brachte mich zum Husten.,,Hast du...ich meine...hast du viel von uns gesehn' ?" fragte er leise so das ich genau hin hören musste. Was meinte er? Fragend schaute ich ihn an.
,,Ich meine Jackson und mich." wisperte er. Oh, ja. Also jetzt wusste ich auf was er hinaus wollte.
,,Naja, inwie fern?" fragte ich ihn ebenso leise. Er schaute mich verlegen an und wurde leicht rot.
,,Ehm...naja also...." er schaute mich leicht beschämt an.
,,Oh, ehm...nein. Also etwas derartiges habe ich nicht gesehen." sagte ich dann leise was er mit einem Nicken hin nahm.
,,Ich weiß nicht ob ich mehr dazu sagen muss, dein Bruder ist sehr betrunken. Und ich weiß nicht ob er es ernst meint, also ich mag ihn schon ein bisschen. " sagte er dann und schnippste den Zigarettenstummel zur Seite.
,,Oh, okee. Ich habe damit kein Problem. Ich habe meinen Bruder schon mal so erwischt, nur da war noch ein Mädchen mich dabei." sagte ich dann leise. Er nickte nur etwas betroffen.
,,Und du? Warum hast du geweint?" fragte er dann und lächelte aufmunternd.
,,Taylor...Er hat mich geküsst." flüsterte ich und fühlte wie erneut Tränen auf kamen.
,,Er hat was? Er hat dich einfach so geküsst?" fragte er leise nach und schaute mich erschrocken an.
,,Ja, und es war mein erster Kuss." sagte ich dann während ich Tränen weg wischte.
,,Also heißt das, dass dich noch niemand geküsst hat und du noch Jungfrau bist?" fragte er dann schelmisch lächelnd.
,,Ja..." murmelte ich, er lachte und legte einen Arm um mich.
,,Ich weiß das Taylor gefallen an dir gefunden hat. Er mag dich, er redet über dich als wärst du ein besonderer Mensch oder die schönste Frau...Mädchen überhaupt. Was ich ja verstehen kann, aber er übertreibt damit ein bisschen. " erwiederte er darauf leise.
,,Hat er das wirklich gesagt? Ich meine wirklich, nicht nur so weil ich neu bin und somit auch interessant." fragte ich dann ungläubig.
,,Ich kenne Taylor schon lange genug und weiß wenn er ein Mädchen mag.
Das geht aber meistens nur auf kurze Bettgeschichten hinaus. Bei dir bin ich mir da nicht so sicher. " sagte er dann und musterte mich mit seinen dunkelblauen Augen.,,Ach wirklich? Weißt du Reesh, ich war noch nie verliebt und weiß deshalb auch nicht wie sich das anfühlt, was man Gefühle hat und geschweige denn was man dann so macht wann ineinander verliebt ist. " meinte ich,.ich hatte doch davon keine Ahnung, wie es ist verliebt zu sein.
,,Das kommt noch, wirst du sehen. So ein ganz bestimmtes Herzklopfen und so'n komisches Gefühl im Bauch. Fühlt sich so an als müsstest du gleich speien, aber auch als springst du gleich an die Decke weil du so glücklich bist." sagte er verträumt lächelnd. Gut, das mit den Spein ist schon eklig.
,,Hast du dieses Gefühl auch bei meinem Bruder?" fragte ich dann neckisch lächelnd nach.
,,Ja, schon. Ein bisschen." antworte ein gegenüber und strich sich die losen Kinn langen Haare zur Seite.
,,Das ist süß. Darf ich dich jetzt damit aufziehen?" fragte ich lachte laut los. Er grummelte nur etwa von wegen "dumme Kuh" und stand dann auf. Neben mir ließ sich jemand anderes nieder, von der Statur und dem Geruch konnte ich davon ausgehen das es Taylor war. Missmutig schaute ich von ihm weg und kickte ein Stein wütend aus dem Weg.
Er holte bedrückt luft und versuchte zu reden doch es kam nix. Mit offenen Mund saß er da und schaute auf seine Hände.,,Taylor geh! Ich möchte nicht mit dir reden, geschweigedenn dich sehen." sagte ich laut.
,,Ich will...wollte nur....ich..." stotterte er vor sich hin.
,,Was? Was wolltest du? Ich wollte das nicht...du hast es einfach gemacht." sagte ich und versuchte ihn anzusehen,
aber er schaute weg.,,Ich habe es dir doch erklärt, bitte, sei nicht böse mit mir. Weißt du ich mag dich, vielleicht mehr als mögen..." sagte er leise doch ich unterbrach ihn.
,,Taylor, ich hatte noch nie einen Freund, das war mein erster Kuss, du hast es mir quasi weg genommen, ohne das ich dir je gesagt habe das ich dich mag, wie kommst du also darauf das ich dich freiwillig Küssen würde? Warum nimmst du dir das verdammte Recht das zu machen..." flüsterte ich und schon wieder traten mir Tränen in die Augen.
,,Das konnte ich doch nicht wissen. Ich wollte dich nicht verletzen, wie sollte ich denn Ahnen das du noch Jungfrau in allen bist...wie? Der Kuss hat sich nämlich so angefühlt als hättest du davon schon mehr Ahnung..." meinte er jetzt ebenso aufgebracht.
,,Was? Hast du gerade gesagt das du den Kuss gut fandest?" fragte ich ihn leise und wurde leicht rot um die Wangen.
,,Indirekt ja. " sagte er leise und stand auf. Er ging einfach die schwarze dunkle Straße hinab. Nun saß ich da alleine ohne irgendjemanden.
Was hatte ich getan, ich habe ihn vergrault mit meinem dämlichen Moralpredigten. Wie Dumm bist du eigentlich Grace, dann gibt es mal jemanden der dich mag und du redest darüber das du eigentlich keine Besziehung willst, und noch Jungfrau bist und noch niemanden geküsst hast!
Du bist und bleibst eine Närrin.
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Zwischen Sex Pistols und Whitney Housten
Teen FictionSommer, 1988. Zwischen Cindy Laupner, Madonna und den Beatels steht Whitney Houston. Nicht nur in Grace's Kasettenregal sieht es so aus, nein sondern auch in ihrem Leben. Seid der Punkrocker, Gitarisst, bad Boy und Mädchenschwarm Taylor Lynch in ih...