1. Wie Feuer und Wasser

16 1 3
                                    

Alya Cesáire/Rena Rouge:

,,Kleine Schwester, Du musst aufwachen, es ist Zeit für die Schu-
le", rief meine große Schwester Nora und zerrte mich aus dem Bett. ,,Wa-
rum kannst Du nicht einmal mich etwas sanfter wecken?", meckerte ich säuer-
lig. ,,Vielleicht, weil Du dann verschläfst?", erwiderte Nora grinsend.
Nora Cesáire, in der Pariser-Wres-
tling-Welt auch bekannt als Anansi die Spinne, war für ihre Grobheit in ganz Paris bekannt. ,,Dein Fliegengewicht-
verehrer wartet schon auf dich", setzte sie noch hinzu. Seitdem wir (Als die Mi-
racouler) beschlossen hatten, un-
seren Familien zu erzählen, sie aber schwören sollten, nichts davon zu er-
zählen (einzig galt das nicht für Adrien, aka Cat Noir. Weil 1. Gabriel A-
greste Hawk Moth gewesen und jetzt im Gefängnis saß und 2. weil sei-
ne Mutter, Emilie Agreste, Lady Peacock war) war alles anders. ,,Ist Nino hier?", fragte ich freudig. ,,Sagte ich doch", meinte Nora ehrfürchtig. Als Nora von Adriens Vater Gabriel Agreste akumatisiert in ,Anansi, akumatisiert wurde, hatte Lady Bug ihm sein Kwa-
mi Wayzz gegeben. Und davor mir Trixx. Der freche Kumpel penn-
te noch. ,,Aufwachen, Trixx, Zeit für Muffins", flüsterte ich und weck-
te ihn sanft. ,,Was ist passiert?", fragte er und rieb sich die Augen. Gäh-
nend, aber voll Hunger, fragte er gespannt: ,,Hat da jemand was Muf-
fins von gesagt?" Ich lachte. Nachdem ich mich umgezogen hatte (Ich schick-
te Trixx immer aus meinem Zimmer, weil es für mich unangenehm war, an-
gestarrt zu werden). Ich zog mir ein orangenes Kleid an und trug da-
zu eine weiße Jacke und ein paar schwarze Ballerinas. Als Trixx wie-
der reindurfte, staunte er nicht schlecht. ,,Dein Outfit passt ganz zu dei-
ner zweiten Identität", grinste er. Wir klatschten uns ab. Trixx wur-
de nach hinten geschleudert. Ich lachte. Manchmal vergaß ich voll, dass die-
ses Kerlchen kleiner als meine Hand war. Ich hängte mir meine Ket-
te mit dem Fuchsanhänger um. Dies war das Miracoulus der Illusion, die Es-
senz, die Trixx am leben erhielt. Würde die Kette zerstört werden, könn-
te Trixx sterben. Ich könnte mir so was nie vorstellen. Leider waren sehr vie-
le scharf auf die Schatulle der Miraculous, seitdem Hawk Moth und Mayura besiegt wur-
den. Einige hatten Meister Fu versucht mit Geld zu bestechen, oder hat-
ten versucht die Schatulle zu stehlen. Natürlich scheiterten alle. Denn wäh-
rend wir Hawk Moth festnahmen, schrie er alle Informationen zur Mira-
culous-Schatulle und wir hatten bemerkt, dass er auch da schon eini-
ge begeisterte Blicke darauf fixiert hatte. Emilie, die währenddessen er-
wachte, war schockiert darüber, dass ihr Ehemann (jetzt Exmann, da Emi-
lie und Gabriel sich nach der Festnahme geschieden hatten) kei-
ne Skrupel mehr besaß und solche Risiken einging. Nino pfiff lei-
se durch die Zähne und legte einen Arm um mich. ,,Du siehst fantas-
tisch aus Al", sagte er leise und küsste mich. Trixx flog auf das Blech voll Scho-
ko- und Vanilleplätzchen und nahm sich eines mit den Schokowür-
feln. Wayzz dagegen nahm sich eines mit Vanille. Die zwei waren bes-
te Freunde und gingen durch dick und dünn. Das Beste war: Trixx hat-
te sich in das Hasenkwami Fluff verknallt. Und Wayzz in den Pferd-Kwami Kalky. ,,Wie geht's dir?", fragte ich. ,,Gut", antwortete er trau-
rig. Ich horchte auf. ,,Ist was passiert?", sagte ich besorgt. ,,Ja. Adrien mel-
det sich schon seit Tagen nicht. Marinette auch nicht", sagte er un-
ruhig. Er nahm sein Huwawei P10 und klickte Whatsapp an. Der letzte Chat-
verlauf war am 12. Juli, also vor fünf Tagen:

Nino: Hey Bro, können wir in ner
            Stunde zocken?

Adrien: Geht nicht. Hab ein Fotoshoo-
                ting in einer Stunde. Im Park.
                Leider. Mamán ist gera-
                de mit Natalié einkau-
                fen. 

Nino: Schade.

Adrien: Und Plagg jam-
                mert mich mit sei-
                nem Camembert voll.

Illusion - Schon bald bist Du totWo Geschichten leben. Entdecke jetzt