Henry lachte herzlich und küsste mich wieder.
„Das ist unmöglich, Livie! Er ist für immer in Muriel's Traum gefangen"
Er schien beruhigt und griff nach meiner Hand.
„Warum sollte Mia sich denn sonst vor ein Auto werfen?! Henry, versteh doch, dass die Möglichkeit besteht, dass er frei ist..."
Stille im Raum. Es schien sogar, dass Mrs Honeycutt aufgehört hatte zu stricken und inne hielt.
„Es könnte doch sein, dass", begann Grayson leise, doch Henry wollte das alles nicht hören.
„Nein, nein, Leute jetzt kommt schon"
Man sah ihm an, dass er es selbst den Gedanken in Erwägung zog, jedoch sich gehörig dagegen wehrte.„Was ist mit Anabel?"
Grayson blickte fragend in die Runde.
„Seit dem sie sich wieder in die Klinik hat einweisen lassen, schien sie doch wieder ganz normal zu sein...", grübelte er.
„Schließlich hat sie uns ja geholfen, Arthur in die Falle zu locken..."
Auch Henry stimmte zu.
„Nein, Anabel kann es nicht sein...", murmelte ich.
Ich kam mittlerweile mit Anabel klar. Jedenfalls hatte ich keine Angst mehr vor der durch geknallten, die mir vor nun fast einem Jahr mir hatte die Pulsader durchschneiden wollen, um das letzte Siegel des Buches zu brechen.
Ab und zu trafen wir uns auf dem Korridor und wechselten ein erzwungenes Lächeln. In letzter Zeit, war dies eher weniger der Fall, denn Anabel schien ihre Traumtür erst gar nicht zu verlassen.
Es konnte natürlich sein, dass sie als Lufthauch sich fortbewegte, um niemanden über den Weg laufen zu müssen. Denn neuerdings hatten sowohl Mia, meine kleine Schwester, als auch Jasper Grant ihre Traumtür immer wieder verlassen, um den Korridor zu erkunden.Als das merkwürdige Träumen vor mehreren Monaten anfing, wollten Jasper, Grayson, Henry, Anabel und Arthur einen Dämonen aus der Unterwelt befreien. Mit Hilfe von einem merkwürdigem Buch, dass wie sich herausstellte in einem Fanfiction-Forum online gestellt wurde und mit Kugelschreiber abgeschrieben worden war, führten die Fünf mehrere Rituale durch, brachen Siegel für Siegel, bis Anabel es verbockt hatte Jungfrau zu bleiben und sie mich brauchten, den Ersatz-Mittlerweile-nicht-mehr- Jungfräulichen-Spieler.
Damals war ich bei meinem ersten Korridor-Traum in Grayson's Traum spaziert. Dabei habe ich sie beobachtet und leider, leider, bin ich mitten in ihre Mitte gefallen, als die vier Jungs den Herrn der Schatten und der Finsternis um ein fünftes Mitglied baten.
Arthur und Jasper sahen dies als Zeichen des Herrn höchst persönlich, doch insgeheim ahnten Henry und Grayson, dass sie nicht von mir, sondern mit mir träumten.
Es hatte lange Zeit gedauert um diese Träumerei zu verstehen, doch schon bald war ich so gut geübt, dass ich zwischenzeitig sogar böse Korridor-Passanten (in dem Fall Senator Tod, alias Doktor Anderson, Anabel's Psychiater aus ihrer Klinik) bekämpfte.
Leider hatte der Psychiater selbst eine an der Klatsche, sodass er Anabel tyrannisierte und ihr keine andere Wahl blieb, als ihn für immer träumen zu lassen, ohne dass er es merkte.
Er lag Monate lang, künstlich ernährt in einem Klinikbett und träumte sein wirkliches Leben in frieden weiter.Es war beängstigend, was Arthur und Anabel mit Menschen in ihren Träumen tuen konnten... Arthur besaß sogar die Fähigkeit Menschen so zu programmieren, dass sie taten, was er ihnen einredete, sowie sie Schlafwandeln zu lassen... Dies hatte er sowie bei Mia im letzten Februar gemeistert, als auch bei Grayson versucht, ihn dazu zu bringen, mich umzubringen. Glücklicherweise war Arthur gescheitert und hier war ich, lebendig und gesund.
Arthur hingegen, quälte sich, hoffentlich, hinter Muriel Honeycutt's Tür, die Arthur zwang sich ein und den selben Traum jede Nacht mit zu erleben. Da er nicht wusste wessen Tür es war und so an keinen persönlichen Gegenstand gelangen konnte, wogten wir uns in Sicherheit, die jetzt zu zerbrechen schien.„Wir müssen mit Mia reden. Sie soll ihre Sicherheitsvorkehrungen nochmal verbessern und wir müssen herausfinden, warum Mia wieder zur Schlafwandlerin mutiert ist", sagte Grayson und machte die Anstalt zu gehen.
„Wo willst du hin?", fragte ich und stand verwirrt auf.
„Ich will meine Sicherheitsvorkehrungen auch nochmal verbessern...", gab er verlegen zu und ging ohne weiteres aus Mrs Honeycutt's Tür, die hinter ihm ins Schloss fiel.
„Da waren es nur noch zwei...", sagte Henry plötzlich direkt hinter mir und küsste meinen Nacken. Ich schloss die Augen und genoss das Gefühl von seinen Lippen auf meiner Haut. Mein Atem war flach und stoßweise.
Ich hielt es nun kaum noch aus, drehte mich in seiner Umarmung um und drückte gierig meine Lippen auf seine.
Gott, ich vermisste ihn so...
„Nehmt euch ein Zimmer, gra gra", krächzte der Papagei von Mrs Honeycutt.„Lass uns gehen...", grinste er und drückte mir noch einen letzten Kuss auf die Wange.
Das ließ ich mir nicht zwei mal sagen, nahm in an der Hand und zusammen verließen wir Mrs Honeycutt.
Es war nicht das erste mal, dass dieser dumme Papagei unsere Zweisamkeit störte. Und mittlerweile lachten wir nur drüber...Bonjour mes amis!
Ich bins wieder, eure Secrecy. Ich bin mitten unter euch und kenne all eure Geheimnisse ; ).
Das neue Schuljahr hat angefangen, leider ohne die vier Musketiere Henry Harper, Grayson Spencer, Jasper Grant und enfin et surtout Arthur Hamilton, der schönste Junge, den die Frognal je gesehen hat.
Trotzdem hindert das mich nicht neue Geheimnisse der vier aufzudecken. Deshalb das wichtigste gleich zu erst:
Jasper Grant und Persephone Porter-Peregrin, die noch letztes Schuljahr turtelnd durch die Gänge geschlendert sind, sind kein Paar mehr.
Die offizielle Geschichte lautet, Persephone hat den armen Jasper wegen eines Anderen verlassen, doch diese Geschichte kam von niemand anderen als Persephone selbst. Jasper jedoch, behauptet er hätte Persephone abserviert.
Komischerweise ist weder Persephone noch Jasper seit ihrem Beziehungsaus mit einer/ einem Neuen gesehen worden.
Weiter gehts mit der kleinen Mia Silber, die nun gar nicht mehr so klein und unreif scheint, wie sie es letztes Schuljahr noch war. Mia wird in letzter Zeit auffällig oft mit niemand anderem als ihrem lieben Stiefbruder Grayson Spencer gesichtet. Offiziell läuft nichts, doch Emily Clark, die Spaßbremse in Person, scheint genauso auffällig oft scheinbar zufällig in nächster Nähe des mutmaßlichen Paares gesichtet worden zu sein. Kleiner Tipp Süße, versuch das nächste Mal nicht so auffällig unauffällig zu sein. Dicke Wintermäntel sollte wirklich nur im Winter getragen werden und nicht an wundervollen, warmen Herbsttagen...
Aber du scheinst ja noch viele Möglichkeiten zu bekommen, da des mit deinem Studium ja nicht so wie geplant geklappt hatte... Ne t'inquiète pas pour ça.
Schlag das nach ihr Kulturbanausen. Ich bin nicht euer Wörterbuch!Persephone erwartete mich schon sehnlichst an meinem Spind und kaum war ich in Sichtweite, schon ging das Jasper Theater wieder los.
„Jasper hat seit Wochen kein neues Bild mehr hochgeladen. Ihm muss es schrecklich gehen! Das hätte er verdient...."
Ich schaltete ab. Seit Persephone mal sich mit Gabriel, ihrem On-Of-Exfreund von den Zeiten vor Jasper, getroffen hatte und Jasper furchtbar eifersüchtig wurde und ein Netz aus Missverständnissen sponn, kriselte es. Sie waren zwar getrennt, offiziell, aber es gab durchaus mal Ausnahmen in denen wilde Knutschereien und verliebtes Geflüster zwischen den beiden funkte.
Schüler und Schülerinnen kamen im Gedränge uns entgegen und rempelten uns an. Dies schien Persephone an nichts zu hindern.
„...Er mit Arthur zusammen wohnt"
Meine Aufmerksamkeit galt wieder ihr.
„Wer wohnt mit wem zusammen?", presste ich hervor und starrte sie gespannt an.
„Na Jasper natürlich. Die zwei sind immer noch die besten Freunde. Das weißt du doch, du Dussel", lachte Persephone.
Jasper war der einzige von uns, der an das Gute in Arthur glaubte und immer noch zu ihm hielt. Ob Jasper ihm jetzt half? Schließlich glaubte er nicht an all die schrecklichen Dinge, die sein bester Freund uns angetan hatte...
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Silber ~ Das vierte Buch der Träume: Dream a little Dream
FantasyLiv Silber und Henry Harper waren immer unzertrennlich. Doch nach Henry's Abschluss an der Frognal Academy und seinem Umzug auf die andere Seite der Welt, wird alles plötzlich schrecklich kompliziert. Zum Glück gibt es noch den Korridor, der es ihne...