Kapitel 3

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„Ist er etwa wieder zurück aus Australien?", sagte ich und hielt gespannt die Luft an.
„Seit geschlagenen 2 Monaten", sagte Persephone und grinste.
„Ich dachte er wollte ein Jahr in Australien bleiben...", murmelte ich.
„Dachte Jasper auch, aber ähnlich wie Jasper damals in Frankreich, ging es wohl auch Arthur. Der arme Arthur... Ob er immer noch so unverschämt gut aussieht? Und ob die blonden Locken immer noch wie Engelshaar seinen Kopf beschenkte?"
Persephone erwartete keine Antwort.

Ich musste mich ordentlich zusammenreißen um nicht sofort nach Hause zu rennen und Grayson alles zu berichten. Aber Grayson war eh in der Uni und kümmerte sich, genau wie seine Zwillingsschwester Florence, um sein Studium.
Wie angekündigt hatte er ein Medizinstudium angefangen, während Florence ihr Lebensziel im Jurastudium sah. Ich war mir sicher, dass sie insgeheim nur Jura gewählt hatte, da ihr früherer Kindheitsschwarm und wahrscheinlich immer-noch-Kindheits-Schwarm auch mitten im Jurastudium war.
Zwar war geplant, dass Florence und Grayson nach ihrem Abschluss in eine Wohnung zusammen ziehen sollten. Doch wie sich herausstellte, war weder Grayson bereit alleine Wäsche zu waschen, geschweige denn Essen zu Kochen, noch Florence, die es lieber Pflegte Lottie in der Küche zu zuschauen und ab und zu mal zu naschen.
Lottie Wastlhuber war seit ungeschlagen 13 Jahren unser Kindermädchen und für Mia und mich eine zweite Mutter. Wir liebten sie heiß  und innig. Vor allem nach dem Schreck, den Lottie uns verpasst hatte, als sie angekündigt hatte nach Deutschland zurück zu kehren, liebten wir sie mit jedem Tag mehr.
Glücklicherweise hatte es doch noch zwischen Ernest's Bruder, Charles Spencer, und Lottie gefunkt. An ihrem Ringfinger prangte ein großer Klunker und im März soll die Hochzeit stattfinden, sodass Lottie uns doch noch in gewisser Weise verlassen würde. Sie zog zwar nur wenige Häuser weiter, in Charles kleines Häuschen, dass er extra wegen uns gekauft hatte, damit wir Lottie und Lottie uns immer besuchen konnte, aber trotzdem würde sich nach der Hochzeit einiges ändern.

„Wann siehst du Jasper wieder?", unterbrach ich Persephone in ihrem Fluss.
Sie hielt inne und überlegte...
„So in 7 Stunden? Ich muss noch seinen Lieblingswein kaufen. Ich bin dieses mal dran mich zu entschuldigen..."
Ich schaute sie entgeistert an. Was meine sie mit dieses mal.
Persephone schien meine Gedanken gelesen zu haben und fuhr fort mit ihrem Fluss.
„Jasper und ich sind kein gewöhnliches Paar. Wir sind Jasper und Persephone"
Oh ja, Persephone und Jasper waren wirklich alles andere als gewöhnlich...
„Wir haben ausgemacht, dass wenn wir uns streiten, wir immer abwechselnd uns entschuldigen. Dieses mal bin ich dran. Und dann..." Persephone machte eine andeutende Geste.
„-wird es heiß, wenn du verstehst, was ich meine"
Sie zwinkerte mir verschwörerisch zu. Mich schüttelte es, wenn ich nur daran dachte sie knutschen zu sehen.
„Keine Details, bitte", sagte ich lachend und hielt mir demonstrativ die Ohren zu.
Wir liefen in unseren nächsten Kurs und setzten uns.

Zu Hause begrüßte mich Buttercup fröhlich mit dem Schwanz wedeln. Ich musste währen Geschichte viel an Henry denken. An seine Berührungen, als wir uns das letzte mal gesehen hatten.
Als wir Arthur überwältigt hatten, trafen schon kurz darauf die Ferien ein. DIE Ferien...
Ich war an einem Samstag mit Henry bei Henry verabredet. Ich hatte Schokolade und einen romantischen Liebesfilm unter den Arm geklemmt und checkte immer wieder meine Checkliste durch: Zähne geputzt? Check.
Kaugummi drin? Check.
Geduscht? Check.
Parfüm? Check.
Alles erledigt, doch ich fühlte mich trotzdem unwohl. Ich war aufgeregt und mein Herz raste wie verrückt. Mit jedem Meter, dem ich Henry's Haus näher kam, atmete ich flacher.

Meine Hand zitterte, als ich die Klingel drückte. Einen Wimpernschlag später öffnete Henry breit grinsend die Tür. Er zog mich an der Hand hinein und nahm mich sofort in fest in die Arme und küsste mich...
Ich entspannte mich etwas. Trotzdem pochte mein Herz schnell und fest.

„Komm, ich hab alles vorbereitet. Es gibt Lasagne mit einem guten Rotwein aus 1990", sagte er stolz.
Mit jedem Moment entspannte ich mehr. Ich trat in das Wohnzimmer und setzte mich.
Henry verschwand kurz in der Küche und kam mit zwei Tellern und zwei Weingläsern und einer Flasche Wein zurück, die er geschickt auf seinem Arm balancierte.
Die Couch war ausgeklappt, eine Kuschelige Decke lag ausgebreitet da und wirkte nahezu einladend sich rein zu kuscheln. Draußen gewitterte es, sodass eine grundlegende romantische Stimmung in der Luft schwirrte, die von den vielen Kerzen drumrum noch verstärkt wurde.
„Ich hab einen Film mitgebracht...", sagte ich schüchtern und hielt ihm die DVD hin.
„Ich leg sie gleich ein.", sagte er und drückte mir nochmal einen Kuss auf die Stirn.
Ich merke, dass auch Henry aufgeregt war. Er wirkte nervös, aber glücklich zugleich.
Er reichte mir den Teller und setzte sich zu mir unter die Decke.

Silber ~ Das vierte Buch der Träume: Dream a little DreamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt