Dürfen & Nicht Dürfen

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In letzter Zeit wurde ich sehr oft mit der Frage konfrontiert: "ist das im Christentum erlaubt?" , oder: "Ist das nicht eigentlich verboten?"
"Darfst du Alkohol trinken?"
"Dürfen Christen Abtreiben?"
"Darfst du Bauchfrei tragen?"
"Darfst du auf Partys gehen?"

Was darf man und was nicht?

Obwohl ich weiß wo diese Denkweise herkommt, dass es um diese Regeln geht und dass dies für viele das Prinzip von Religion ist, schockiert es mich doch jedes mal wenn mich Leute danach fragen.

Denn seh ich so aus, als würde ich in irgendeiner Weise gut genug für Gott sein, selbst wenn ich alle diese "Regeln" befolgen würde? Wirke ich wie jemand, die krampfhaft versucht einem Gott zu gefallen, indem sie sich durch ihre Fehlerlosigkeit rühmt-, die es nebenbei nicht gibt?
Seh ich so aus, als würde ich mein ganzes Leben auf jemanden ausrichten, der mir Regeln aufbürdet und mich einschränkt?

Let's talk about it.

Hier geht es nicht darum, was du leistest. Ich hoffe ich trete niemanden auf die Füße, aber du kannst so viel Gutes tun wie du willst, dich anstrengen, nach deinen Prinzipien leben ein "gutes" Leben zu führen. -Es wird nicht genug sein.

Das wird dir nicht helfen, vor Gott zu bestehen, weil er heilig ist und wir es nie schaffen werden vor ihm gerecht zu werden. Und es wird dir nicht helfen in den Himmel zu kommen.
Ich habe erklärt, dass die Sünde uns unperfekt macht. Es geht nicht länger darum was wir vollbringen, sondern darum ob wir das annehmen, was Jesus vollbracht hat.

In einer Welt wo es sich seit deinem ersten Tag darum dreht etwas zu leisten um nicht auf der Strecke zu bleiben, ist es manchmal schwer zu akzeptieren, dass wir nichts für unser Glück tun müssten. Unsere Welt ist geprägt davon, dass wir mithalten müssen, uns beweisen, aus der Menge stechen, uns verwirklichen..  So gut wie alles beruht darauf, was du leistest und dem Druck standzuhalten.

Da ist es verständlich, dass man glaubt man wäre erst gut, besser oder gar etwas Wert, wenn wir uns dementsprechend verhalten. Hier auf der Erde wird dir ja auch nichts anderes erzählt: bringst du Glanzleitungen wirst du gelobt, belohnt und emporgehoben. Baust du scheiße, bist faul oder nicht zielstrebig giltst du als Loser.

Aber bei Gott ist das anders. ER liebt dich, aufgrund deines Seins und nicht für das, was du tust oder bist.

Würde Gott sich bloß denen zuwenden die nur Gutes tun, säße er immer noch alleine im Himmel.  Würde er nur die lieben, die wegen ihren Taten glänzen können, wäre das keine Liebe oder?

Liebe ist nicht oberflächlich. Liebe geht tiefer als das, was man erklären kann, nicht? Wahre Liebe ist beständig, weil sie das Wesen liebt und eben nicht auf die Fehler sieht.

Verstehst du? Bei Gott geht es nicht darum was oder wie viel du verkackt hast, sondern darum, wie du damit umgehst. Kommst du damit zu ihm, oder badest du lieber in dem Dreck? Es ist deine Entscheidung.
Wir müssen dieses Denken bei Gott komplett aus unserem Kopf streichen, dass es bei ihm um dürfen und nicht dürfen geht.-Denn du darfst so gesehen alles. Du bist ein Mensch mit freiem Entscheidungsurteil, die einzige Frage ist:

Wenn du Gott wirklich liebst, tust du dann Dinge, die er nicht gerne sieht?

Da sind wir bei den 10 Geboten. Für viele ein absolutes Dorn im Auge, weil sie keine Lust haben sich an irgendwelche Regeln zu halten, die sie einschränken könnten. Auch das, verständlich.
Ehrlich, ich hätte auch keine Lust mein eh schon so kurzes Leben damit zu verschwenden mir selbst die Freiheit zu nehmen, die ich noch habe. Wer will das schon?

Wüsste ich es nicht besser, würde ich wahrscheinlich sagen: ich kann nicht verstehen, wie ein liebender Gott mich damit foltert, Regeln zu befolgen.

Gott ist [nicht] tot!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt