chapter 3

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„Hey...", brachte dieser jemand mit einem leichten Schmunzeln im Gesicht hervor. „Hey?", gab ich immer noch leicht genervt zurück. Geil. Und was will er jetzt von mir. Er verplempert meine Zeit, indem er mich förmlich anstarrte und mich mit diesem cringen Lächeln musterte. Einfach komisch dieser Typ. Von vorne bis hinten. Aber gut. Soll er mir sagen was er von mir will und dann bin ich genauso schnell wieder weg, wie ich vorhin aufgetaucht bin.
„Uhm...also...also ich wollte mich bei dir für mein Verhalten entschuldigen. Das war nicht okay...Ich dachte du bist—"
„Du dachtest was?!", rief ich schon fast und es kam dann wohl doch etwas patziger rüber, als es sollte, aber wo ich schon einmal angefangen habe kann ich ihm auch gleich meine Meinung sagen: „Hör mir mal zu. Ich bin neu hier in der Stadt und laber dich nicht an, weil ich dich anbaggern will. Eigentlich wollte ich dich nur schnell fragen wo ich hier eine Bäckerei finde, weil ich gerade 5 1/2 Stunden mit dem Auto durch ganz Deutschland gefahren bin. Aber hey. Is schon okay, wenn du denkst, dass ich so ein...naja was auch immer du sagen wolltest bin. Danke für nichts, weil ich jetzt immer noch nicht weiß wo ich hier eine Bäckerei finde. Tschüss."
Ich war gerade dabei mich an dem muskulösen Typen vorbei zu drängen, als er mich erneut mit einer Hand festhielt und mich zurück zog. „Hey. Jetzt warte mal. Ich wusste das nicht...Ich dachte du bist wer anders, aber das erklär ich dir ein anderes Mal, weil wir dir jetzt erstmal ein Brötchen besorgen. Es tut mir wirklich Leid, okay?", versuchte er es nochmal. Naja...Ich kann es ja wenigstens versuchen, wenn ich dafür jetzt endlich etwas zu Essen bekomme. „Is schon okay. Und jetzt zeig mir bitte wo eine Bäckerei ist...", jammerte ich vor mich hin, da ich bereits Bauchschmerzen vor Hunger hatte und ich jetzt ganz dringend Nahrung brauchte. Er quittierte mein Gejammere nur mit einem Lächeln und zog mich daraufhin auch schon mit sich.

Er zog mich gefühlt durch halb München, wobei ihn immer wieder Leute ansahen...Was hatten die denn alle für Probleme? Das ist eine Großstadt und warum glotzen die dann gerade mich beziehungsweise uns so doof an? Komisch...
Jetzt war es an der Zeit meinen kleinen Gedankengang zu beenden, denn nach dieser kleinen, und doch viel zu langen Wanderung, kamen wir an einem kleinen Café an, welches laut - warte mal wie heißt er eigentlich? Darum kümmer ich mich gleich. - echt genial sein soll. Na dann. Bisher wusste ich wegen der Speisekarten, welche an dem Tisch lagen, an den wir uns gesetzt hatten, dass dieser Laden hier „Richard's" hieß. Geiler Name hehe. Apropo Name. „Wie heißt du eigentlich? Ich war eben mehr damit beschäftigt dich runterzumachen, als mich dir vorzustellen...", fragte ich ihn und blickte beschämt zu Boden. Eigentlich bin ich nicht so giftig, wenn irgendwelche Leute sich scheiße verhalten, aber heute war das irgendwie anders. Vielleicht lag es an der Fahrt? Ja, daran wird es gelegen haben. „Ich bin übrigens Jouline", stellte ich mich ihm vor und sah dabei höflicherweise wieder vom Boden auf. „Leon", antwortete mir mein Gegenüber kurz, wobei seine Mundwinkel ein kleines Stückchen nach oben wanderten.

Nachdem wir unsere Milchshakes ausgetrunken und die Brötchen aufgegessen hatten, winkte Leon den Kellner zu uns an den Tisch und wollte für uns beide bezahlen, als ich mit einem „Ne lass mal. Ich bezahle das." dazwischen ging. Er guckte mich kurz finster an und drückte dann auch schon dem Kellner das Geld in die Hand. Man ist der sturr. Ich erwiderte diese freundliche Geste mit einem gespielt empörten Blick, welcher mir wohl nicht so gut gelang, denn sofort verfiel er in ein schallendes Gelächter, dem auch ich mich schließlich anschließ und ich vermutlich den größten Spaß seit langem hatte...

broken hearts - Leon GoretzkaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt