38 - wieder Freunde?

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Es kommen von dieser Geschichte, inklusive diesem Kapitel und dem Epilog, noch 4 Kapitel :)

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"Weißt du was?", murmelte Roman in mein Haar und zog mit seinem Finger weiter Kreise über meinen Unterarm. "Hm?", erwiderte ich schläfrig und kuschelte mich an Romans Brust. Es war so selten, dass wir einfach entspannt in unserem Bett lagen und Roman weder zum Training, noch zum Spiel, noch zum Flieger musste und ich meinen freien Tag in der Kanzlei hatte. Gegen Romans Willen arbeitete ich trotz meiner Schwangerschaft weiter, da ich aktuell noch keine Probleme hatte und nicht verstand, wieso ich nicht arbeiten sollte. Roman und ich hatten deswegen einen heftigen Streit gehabt, bis mein Freund irgendwann genervt nichts mehr gesagt  und ich somit gewonnen hatte.

"Ich liebe dich", sagte der Fußballer einfach nur und schaute mich an. Seine wunderschönen braunen Augen strahlten dabei eine solche Liebe, dass ich gar nicht wusste, wie ich damit umgehen sollte. Niemals hatte ich damit gerechnet, dass es mal so zwischen uns aussehen würde. "Ich liebe dich auch", erwiderte ich mit Tränen in den Augen und versuchte sie mir weg zu wischen, bevor mein Freund es bemerkte, doch natürlich war es dazu zu spät. "Heyyy, nicht weinen, Baby", besänftigte er mich und drückte mich fester an sich.

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"Hi."

"Hi."

Verlegen trat Raphael von einem Fuß auf den anderen und schien nicht zu wissen, was er tun sollte. Ehrlich gesagt wusste ich auch nicht, was mich dazu gebracht hatte, ihm nach fast einem halben Jahr, wieder eine Nachricht zu schreiben, in der ich darum bat, dass wir uns trafen. Nachdem ich ihn damals abserviert hatte, was er damals sehr zurückhaltend und verständnisvoll aufgenommen hatte, hatten wir uns nicht mehr gesehen und sonst auch nicht mehr miteinander geschrieben. Aber auch wenn ich nicht in ihn verliebt war, mochte ich ihn und wollte ihn auch eigentlich in meinem Leben haben, weshalb ich dieses Treffen vereinbart hatte.

"Wie geht's dir denn?", schmunzelte Raphael und deutete auf meinen kugelrunden Babybauch. Er musste nicht sehr klug sein, um zu kombinieren, dass das Kind von Roman sein musste, doch trotzdem ließ er keinen negativen Kommentar ab, was ich sehr schätzte. Ebenfalls grinsend legte ich eine Hand auf meinen Bauch und antwortete: "Ja, gottseidank schon. Könnte echt schlimmer laufen. Dir?" Raphael verzog das Gesicht und trat dann doch einen Schritt näher an mich heran. Wir hatten uns am Phönixsee getroffen und standen nun direkt davor. "Meine Schwester hatte vor ein paar Wochen einen Autounfall, darunter leide ich noch immer ein bisschen, obwohl es ihr inzwischen viel besser geht."

"Das tut mir leid..."

Einige Momente schwiegen wir und beobachteten einfach nur das Wasser, während ich mir überlegte, was ich ihm am besten sagen konnte. Und ich sollte mir Gedanken machen, wie ich es Roman schonen beibrachte, dass ich wieder Kontakt mit Raphael hatte. Er konnte ihn immer noch nicht leiden, obwohl ich mich vollen Herzens für den Torwart entschieden hatte.

"Hör zu, Raphael", seufzte ich und hatte sofort seine Aufmerksamkeit. "Es tut mir leid, wie das vor ein paar Monaten zwischen uns abgelaufen ist und dass ich mich nicht in dich verliebt habe. Glücklicherweise scheinst du einer dieser Kerle zu sein, die das einfach akzeptieren und nicht böse werden." Raphael verzog sein Gesicht, unterbrach mich aber nicht. "In den letzten Wochen habe ich immer wieder an dich gedacht, schließlich mochte ich dich sehr und tue es auch immer noch, deswegen hab ich dich jetzt zu diesem Treffen gebeten... weißt du, ich liebe Roman wirklich, kriege ja auch ein Kind mit ihm, aber ich möchte dich trotzdem in meinem Leben wissen. Du bist ein sehr guter Freund und ich hab noch einige Freundinnen, die Single sind, also wenn du willst, kann ich-" "Schon gut", unterbrach er mich dann doch lachend und zog mich dann zu meiner Überraschung in seine Arme.

Oh man, wenn Roman uns jetzt sehen könnte, würde er Raphael die Eier abreißen. Aber ich wollte diese Freundschaft mit Raphael nur, wenn beiden klar war, dass ich eine Beziehung mit Roman führte und Raphael nur ein guter Freund war und damit zurecht kam.

"Ich hab dich vermisst", nuschelte Raphael in mein Haar, "ich hab von Anfang an irgendwie gewusst, dass ich gegen Roman keine Chance haben würde, aber ich dachte mir, probier es einfach, denn diese Frau ist es echt wert. Als du mir dann eine Abfuhr erteilt hast, war ich traurig und am Boden zerstört, aber ich wäre nie auf die Idee gekommen, dir die Sache zwischen ihm und dir zu versauen, deswegen habe ich ja fast jeglichen Kontakt zu dir abgebrochen. Ja, ich hab mich in dich verliebt, aber die Monate Pause hat mir gut getan. Hättest du mich direkt am Anfang darum gebeten, nur Freunde zu sein, hätte ich dir diese Bitte abschlagen müssen, aber jetzt ist es okay."

Er ließ mich los und wich einen Schritt zurück. Ja, es tat mir echt leid, sein Herz gebrochen zu haben, aber er war sehr attraktiv und würde es mit Sicherheit schaffen, sich bald neu zu verlieben, denn er hatte zusätzlich auch einen sehr guten Charakter. "Also sind wir wieder Freunde?", fragte ich und konnte nicht verhindern, dass sich ein breites Grinsen auf meinem Gesicht ausbreitete. Als Raphael nickte, warf ich mich ihm noch einmal um den Hals. Gott war ich froh, dass wir es jetzt im Guten geklärt hatten und ich einen neuen Freund hatte. Meghan und Roman würden mich zwar ermorden, aber was soll's.

Schließlich beschlossen Raphael und ich, da es bereits später Nachmittag war, etwas essen zu gehen. Doch jetzt war ich bereits in Gedanken, wie ich es Roman beibrachte, dass ich mit seinem eigentlich ärgsten Feind, wieder in Kontakt war. Allerdings wusste ich zu diesem zeitpunkt noch nicht, dass ich das gar nicht mehr brauchte...

~~~1004 Wörter~~~

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