3. Such dir ein aus

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"Soll ich dich wirklich nicht mehr nach Hause begleiten?", warf Sam ein.

"Du kannst auch gerne hier bleiben", ergänzte Emily, worauf ich nur leicht lachen konnte.

"Es ist doch nicht weit. Macht euch keine Sorgen, denn Weg nach Hause finde ich auch nach über einem Jahr", schmunzeln sah ich beide an worauf diese ein kurzen, undefinierbaren Blick wechselten.

"Na gut, dann pass aber trotzdem auf dich auf und komm gern Morgen wieder hier", ich nickte nur und nahm meine Tante noch einmal in den Arm, wenn auch mit vollkommenem Unverständnis für ihre Sorge, aber das war wohl auch einfach Emily.

Ständig um Sorge, um alles und jeden.

Mit einem letzten winken verließ ich dann das Urley Haus und trat raus in die Nacht.

Wir hatten bis spät in die Nacht noch am Tisch gesessen, wenn man es genau nehmen wollte war es schon der nächste Morgen, aber es gab einfach so viel zu erzählen und doch War ich Grad sehr dankbar für die milde Abendluft. Man spürte den Sommer zunehmend. Eine Sache die ich wirklich vermisst hatte, die Abende im Sommer.

Nur leider würde es nicht in allzu weiter Ferne schon wieder Herbst werden, doch da wollte ich Grad gar nicht dran denken.

Für ein Moment blieb ich stehen und schloss die Augen. Spürte wie mein Haar leicht rutierte und hörte die Geräusche des Waldes.

Es hatte etwas beruhigendes, ehe Gelächter die Stille durch brach.

"Nicht so laut", hörte ich eine mir nur zu bekannte Stimme, leise flüstern gefolgt von einer weiblichen.

Leise bewegte ich mich auf die Stimmen zu, blieb schließlich hinter einem der großen Felsen stehen, nahe des Standes. Zu groß war meine Neugierde.

"Ach, Quil", kicherte die weibliche Stimme, was mir meine Vermutung bestätigte und sich mein Herz zusammen ziehen ließ.

Ich riskierte ein Blick um den Felsen, nur um zusehen wie das Mädchen, welches ich in der Dunkelheit nicht erkennen könnte, genau so wenig wie ich Quil richtig sehen konnte, auf sein rücken sprang.

Ich sah lediglich die vom Mond, leicht angestrahlten Silhouetten. Wie sie auf sein rücken sprang und er sie herum wirbelte.

Ohne es zu wollen stieg in mir ein hauch von Eifersucht auf, doch grade als ich mich zurück ziehen wollte und verschwinden wollte stolperte ich über einen Ast, welcher zu meinem bedauern ein lautes knacken von sich gab, und landete dumpf auf dem Boden.

"Hast du das gehört?", fragte Quil, nachdem das Gelächter erloschen war.

"Natürlich", erwiderte das Mädchen nur auf seine Frage.

Scheiße. Geschockt hielt ich mir die Hand vor dem Mund, während ich mein rücken gegen den Stein drückte und langsam wieder Aufstand.

Ich hatte mich immer lustig über die Leute gemacht denen das passierte, in Filmen und jetzt war ich selbst einer dieser Leute und konnte nur zu gut nachvollziehen wie sie sich fühlten.

Hilfesuchend sah ich um mich herum. Meine Augen hatten sich Grad so gut an die Dunkelheit gewöhnt das ich die umrissen von Bäumen und Häusern erkennen konnte.

Ohne weiter darüber nach zu denken lief ich einfach los.

Das Adrenalin raste durch mein Blut. Wie konnte ich nur so dumm sein.

Quil mit seiner neuen Flamme beobachten. Pah was hatte ich mir schon dabei gedacht, aber meine Neugierde musste ja auch immer so groß sein.

Ich lief einfach weiter nur leider in die entgegengesetzt Richtung meines Hauses, wäre ich in die richtige gelaufen hätten sie mich gesehen.

Quileute - Verbundene des HerzensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt