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𝕜𝕚𝕤𝕤 𝕪𝕠𝕦.
Der hochgewachsene, rothaarige Mann lag auf der unverletzten Seite, hatte den linken Arm von sich gestreckt und schlief einen tiefen Schlaf. Sein Atem ging gleichmäßig, ein Piepen dokumentierte seine Herzrate. Er lag in einem weißgetünchten, deutschen Krankenhaus, in einem weichen Bett.
Ein junger Kerl saß an seiner Seite und strich sich die hellblonden Locken aus der Stirn. Zum ersten Mal seit Wochen fühlte er sich sauber und warm und das lag nicht zuletzt an seinem ausgiebigen Aufenthalt beim Arzt und im luxuriösen Hotelbadezimmer. Er fühlte sich auch ein bisschen verliebt. Beschwingt verliebt in den Mann, der ihm zwei Mal das Leben gerettet hatte.Leise zog er sich die modernen Turnschuhe von den Füßen und schickte sich dann an, sich möglichst vorsichtig, neben dem Schlafen langzumachen. Er achtete darauf, dass er nicht auf seiner Decke oder gar auf dem verletzten Arm lag, sondern kugelte sich nur in dem entstandenen Dreieck zusammen.
Eine Zeit lang ruhte er still neben ihm und wäre sogar beinahe selbst eingeschlafen, dann bemerkte er das schneller werden des Herzschlages. Vorsichtig hob er den Kopf und bemerkte das unruhige Zucken der geschlossenen Augenlider. Ein trauriges Lächeln legte sich auf Deans Lippen, ehe er eine Hand ausstreckte, und mal mit zwei, mal mit drei Fingern über die kurzen Bartstoppeln zu fahren. Deutlich spürte er die harten Wangenknochen, die kantigen Kiefer. Ganz nah brachte er sein Gesicht an das des Schlafenden heran, wartete noch einmal kurz ab, ehe er die Hand in den Nacken gleiten ließ.Das Zucken der Lider verschwand und die Falten auf seiner Stirn glätteten sich. Um die Mundwinkel herum bildeten sich kleine Grübchen. Diesen kleinen Augenblick des Behagens wollte Dean ausnutzen. Beherzt und voller Löwenmut küsste er Damon auf die vollen, roten Lippen.
Ein Beben durchfuhr den mächtigen Körper unter seinen Fingern. Gleich zuckte Dean zurück und beobachtete sorgenvoll die Miene des Erwachenden, aber darin lag kein Schmerz, kein Ärger. Nein, die Lippen verzogen sich nur umso mehr in die Breite.
Plötzlich wusste Dean nicht mehr, was er sagen sollte. Oft hatte er es sich in den letzten Tagen ausgemalt, denn er wusste nichts von Damons Traum. Er hatte seine Liebe gerade heraus gestehen wollen, doch jetzt machte er sich mehr Sorgen um den Zustand des schwer verletzten Mannes. Auch hielt er noch die Hand in dessen Nackenbeuge, doch war plötzlich unfähig, sie von dort wegzunehmen. So kam es, dass sich beide Männer einfach nur ansahen.Damons Augen wirkten furchtbar klein, er brachte sie kaum auf – aber das Lächeln verließ seine Lippen nicht. »Wie ...« Er räusperte sich. »Wie geht es dir?« Die Stimme klang rau, wie ein Reibeisen.
»Gut«, brachte Dean nur hervor. Er war so aufgeregt und dachte überhaupt nicht daran, dass er damit Damons ganzen Einsatz als Erfolg verbuchte. Es wäre ein schäbiges Ende gewesen, weilte der blonde Engel nicht mehr unter ihnen. »Ich ... ich muss dir 'was sagen.« Der Jüngere drängte sich dicht an ihn heran, bis der Erwachte schmerzlicht aufstöhnte. Erschrocken fuhr er zurück und entschuldige sich wortreich.
Aber statt einer beschwichtigenden Antwort, befreite Damon nur den freien Arm aus der Decke, legte ihn um die schmalen Schultern und zog Dean wieder an seine Brust zurück. Er versenke die Nase in dessen duftenden Locken und atmete tief ein.»Was wolltest du mir sagen?« Rau wollte er auflachen, aber dann endete es in einem Husten und er musste ihn loslassen. Dean wartete ab, und dann - traute er sich immer noch nicht. Stotternd sah er in die dunklen Augen des Mannes über ihn, verstummte und flehte stumm um Hilfe.
Ein amüsiertes Aufkeuchen entkam Damons Lippen. Dean spürte seine große Hand über den Rücken streichen und schließlich, irgendwo oberhalb seines Nackens stoppen. »Weißt du, wovon ich im Kerker geträumt habe?«, hauchte der Geschwächte, als sein Gegenüber nicht antwortete, »Von dir. Du hast gefragt, was wir machen, falls wir freikommen. Weißt du? Und weißt du, was ich geantwortet habe?« Gespannt blickte er auf ihn herab. »Das ich nachhause will. Und meine Ruhe und ... dich.«
Dean bemerkte erst jetzt, dass er die Luft angehalten hatte. Er atmete aus und damit fiel ein Stein von seinem Herzen. »Ich ... ich hab' auch geträumt«, antwortete er schnell. Er sah, dass Damon vor Anstrengung die Augen schloss. »Ich träumte ...« Sein Herz begann in seiner Brust zu rasen, als er sich dicht über die Lippen des Verwundeten beugte. Gleichzeitig spürte er den Druck auf seinen Hinterkopf und das damit verbundene Verlangen.Damon zwang die Lider auf, und ließ seinen Blick von Deans hellen Augen über seine weichen Wangen, hinab auf seine halbgeöffneten Lippen gleiten. Er rang nach Atem, spürte einen warmen Hauch. »Was hast du geträumt?«, ächzte er. Der Griff in die hellen Locken wurde drängender.
»Dass ich dich liebe!«, brach es so heftig aus ihm heraus, dass ihm vor Verzweiflung die Tränen aus den Augenwinkeln quollen. Er schluchzte bitter auf und verstand die Welt nicht mehr. Seine Hand begann fürchterlich zu zittern und er sehnte sich plötzlich nach nichts mehr, als diesen einen Mann zu küssen. Und bei Gott, er tat es! Er küsste ihn unter Tränen und unter Lachen und dann sank er mit der Stirn gegen ihn und lachte und weinte und strich ihm durch die rostroten Strähnen. »Ich liebe dich!«, ächzte er und noch mehr Tränen rannen über seine Wangen.
Wieder und wieder senkte er seinen kleinen Mund auf die rauen Lippen, bis sie schwollen und der Schmerz ihn zum Innehalten zwang. Erst stellte er überrascht fest, dass Damon eingeschlafen war. Er lachte leise auf und dann küsste er ihn ein letztes Mal, ehe er sich ganz ruhig neben ihn legte und solange schlief, wie es die Besucherzeiten zuließen.◯
Vorletztes Kapitel schon, jaaa...
However, die neue Geschichte ist schon geplottet und die ersten Kapitel verfasst. Mit dem letzten Kapitel hier, sollte die Tage ein neues Buch auf meinem Profil auftauchen - wesentlich mehr Liebe, mehr Berge und Musik - haltet danach ausschau, lasst ein paar liebe Kommentare da und habt eine gute Zeit.Love you.
Grave
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find me. kill me. ᵐˣᵇ
RomanceEinsatz Krisengebiet. Damon soll mit seiner Truppe ein Nest Verräter ausheben, doch als er an deren Tür klopft, öffnet ein junger Mann. Damon wundert sich. Die Geisel? ➛ 𝕋𝕣𝕚𝕘𝕘𝕖𝕣𝕨𝕒𝕣𝕟𝕦𝕟𝕘 - enthält u.a. Gewalt, Kraftausdrücke und Blut. ➛...