Apatisch sitze ich auf dem Stuhl vor dem Beamten.
Für diesen Moment hab ich mich die letzten drei Monate vorbereitet und jetzt wo er da ist, merke ich, dass ich gehofft hatte er würde nie kommen.
Dabei habe ich versucht mit jeglicher Hoffnung daran zu glauben er würde seine Meinung ändern oder Mitleid haben.Die Endgültigkeit erdrückt mich und schnürt mir die Kehle zu. Nicht mal wirklich weinen kann ich, alles was ich fühle ist die Leere in mir und das erdrückende Gewicht seiner Gegenwart.
Ein Blick auf den Grund für all das hier verrät mir rein gar nichts darüber was er sich dabei denkt. Wer zwingt eine quasi Fremde dazu ihn zu heiraten?
Und das im 21. Jahrhundert?Er sieht aus wie immer, zumindest der Ausdruck in seinem Gesicht, denn der Rest sieht schick aus, wie es die Umstände verlangen. Er trägt einen schicken Dreiteiler mit Weste und hat seine Haare ausnahmsweise mal frisiert.
Auch wenn er sonst immer im Anzug -oder zumindest im Hemd- herum läuft, sieht er definitiv anders aus. Irgendwie feierlicher.Ich muss schlucken und sehe wieder auf den Boden, vermeide den Blick zu Emma und Lane -meinen Adoptiveltern- die vermutlich genau so unglücklich darüber sind wie ich.
Die Welt kommt mir völlig verdreht vor und mein Herz wird noch schwerer.
Wie betäubt höre ich dem Beamten zu, wiederhole was er mir vorgibt zu sagen. Das Gelübde kommt wie eine Lüge über meine Lippen und es fühlt sich an, als würde meine Haut brennen, wo ich ihn berühre als ich ihm den Ring auf den Finger schiebe.
Als er dran ist, frisst sich das Gold in mein Fleisch und kaum erklärt der Beamte uns zu Mann und Frau spüre ich wie etwas in mir zerbricht.
Bis jetzt -ganz zum Schluss- habe ich gehofft, dass das bloß ein böser Traum ist. Wie dumm.
Die Tatsache, dass es offiziell ist, dass es zu spät ist, brennt sich in mein Gedächtnis und Fragen, wie mein Leben jetzt aussehen soll, jagen durch meinen Kopf.
Nicht dass die mich nicht schon die letzten drei Monate wach gehalten haben, nein gar nicht! Sarkasmus lass nach.Er steht auf und ich folge ihm hinaus.
Die Nachfeier wird bei ihm...bei uns zu Hause statt finden, doch vorher haben wir noch was anderes vor.
Stumm sitze ich im Auto neben ihm und wir fahren in den Park wo wir Fotos machen werden.
Wozu verstehe ich nicht, das ist kein schöner Tag, der es wert wäre fest gehalten zu werden, für mich nicht und ich bezweifle, das jemand wie Livian Duvall das anders sieht.
Er kann damit nicht glücklich sein, oder? Ich meine, er kennt mich nicht mal wirklich.Wieso er das wollte, weiß ich beim besten Willen nicht und jede meiner Theorien ergibt kaum bis gar keinen Sinn.
Er hält und ich folge ihm zu der Stelle wo wir erst zu zweit und dann mit unseren Familien Fotos machen.
Als der Fotograf uns jedoch zu einem Kuss auffordert, beginnt mein Herz zu rasen und ich flüstere:"Wag es und du wirst die Nacht im Krankenhaus verbringen."
Livian Duvall erklärt dem Fotografen im Befehlston, dass wir keine Kussfotos wollen und mir fällt ein Stein vom Herzen.
DU LIEST GERADE
Die Gesetze des Livian Duvall
RomanceAma Rieth heiratet. Nicht irgendwen, sondern Livian Duvall. Den wohl gefährlichsten Typen der amerikanischen Ostküste und das nicht wirklich freiwillig. Doch falls er denkt, er hat ein hilfloses hübsches Hausfrauchen geheiratet, täuscht er sich g...