Glauben

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Häufig kommt's vor, da frag' ich mich selbst wie's alles funktioniert:

Komme heim, an nachdenklichen Tagen, und bin schon wieder viel zu interessiert,

Denn wer wird mir antworten auf all meine Fragen?

Wie soll ich glauben und die Ungewissheit weiter ertragen?

*

Bin selbst immer groß beim Antworten geben,

Wenn jemand fragt: „Warum glaubst du?", kann ich Herzen bewegen.

Ich spreche davon, dass die Menschen nichts wissen,

Argumentiere so lang, bis sie nachdenken müssen.

*

Denn ich sag' eins: Wenn's den Glauben nicht gäbe,

So würden wir leben, oder es versuchen, ohne sämtliche Maßstäbe.

Es wär' nichts da, was die Welt zusammenhält,

Und zwar so lang, bis sie zusammenfällt.

*

Ohne Glauben ist's dumm, im wahrsten Sinne,

Immerhin wissen wir alles durch ihn, alles Gute und Schlimme.

Der Lehrer erzählt's uns, wir nehmen's schweigend hin,

Wir wissen's nicht besser, also wird es schon stimmen.

*

Ich hab' ein Gehirn, so sagte man mir,

Lernte es, da war ich kaum vier.

Ebenso kenne ich sehr viele Theorien,

Angefangen mit der Evolution, noch so ein Ding.

*

Man fragt uns sehr oft: „Hast du Gott je wahrgenommen?

Ihn gerochen, geschmeckt, gesehen, gehört oder gar zu fassen bekommen?"

Wir antworten „Nein", doch jetzt frag' ich zurück:

Habt ihr die Zeit von der Evolution bis hier her überbrückt?

*

Habt ihr's gerochen, geschmeckt, gesehen, gehört oder berührt,

Was damals geschah, habt ihr's gespürt?

Nein? Nagut, dann würde ich sagen,

Das Folgende ist nicht zu viel zu wagen:

*

Das Eine denkt ihr, das Andere wir,

Bei uns ist es der Gott, denn er ist irgendwo hier.

Das weiß ich nicht sicher, doch ich denke es mir,

Der Grund ist mein Glauben, genau wie bei dir.

* * *

Das hier entstand bei dem Versuch, etwas Passendes für den Religionsunterricht zu dichten, da wir eine sogenannte "Kreativhausaufgabe" aufhatten. Naja, was soll ich noch dazu sagen? Am Vorabend des Vortrages dachte ich mir: "Ups, da war ja was..." ;D

Ich hatte wirklich Angst davor, eventuell bis vier Uhr morgens dazusitzen und eine Schreibblockade zu haben, immerhin scheint mir immer nur dann etwas einzufallen, wenn ich es - klingt härter als es soll - nicht brauche. Ich weiß nicht, ob es noch jemandem so geht?

Diesmal war ich jedoch sehr schnell fertig, (nach einer Stunde :O) da das alles Gedanken waren/sind, welche sich über einen langen Zeitraum angestaut hatten und schließlich auch mal rausmussten...

(12. September 2019)

Laute Stille | PoetryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt