Haben

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Geschieht's oft, da fehlen mir die Worte,

Fühle, Verstand ist an anderem Orte.

Handeln, das lässt mich sprachlos zurück:

Wissen nicht zu schätzen ihr Leben, ihr Glück.

*

Kinder gibt's, die könnten große Ängste hegen,

Kennen sie Hunger, Durst, Krieg: das Leben.

Frieden scheint ihnen kein Begriff,

Aber wen interessiert's, wenn es keinen betrifft?

*

Geld, Begierde, Ruhm, der eigene Kopf;

'S ist alles mit Willen vollgestopft.

Schätzen vom Haben im Hintergrund,

Zum Beklagen immer ein Fund.

*

Ein Rollentausch wär' wünschenswert,

Sicher, nur von mir begehrt.

Bleibt auf mehr Verstand zu hoffen,

Vielleicht zeigt man sich gar betroffen?

*

Situationen scheinen schwer,

Doch gibt es da noch einiges mehr.

Mehr Unangebrachtes: Belustigung über fremdes Leid;

Belustigung derer, die wissen nicht mal Bescheid.

*

So bleibt mir nur ein Letztes zu sagen,

Hoffe, 's ist nicht zu viel zu wagen.

Seit jeher schon die Regeln galten:

Ohne Ahnung, Schnauze halten!

*   *   *

Das kommt dabei heraus, wenn 300 Gramm Ignoranz und 4 Esslöffel Unwissenheit, gemeinsam mit 100 Milliliter Ich-höre-nicht-zu(,)-denn-es-könnte-mich-weniger-dumm-machen, gemixt und in personengroßen Förmchen gebacken werden. Diese Mischungen werden anschließend an mitfühlende und wegen mancherlei Situation fast heulende Annikas weitergegeben, welche in Folge des ekelhaft bitteren Geschmacks fast ausrasten und den emotionalen Stress durch's Reimen abbauen. (Heute mal kreativ... ;'))

(07. Januar 2019)

Laute Stille | PoetryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt