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"Die [Augen] schimmerten irgendwie schwermütig, hatten eine Art tragischen Glanz, wie Perlen, verstehen Sie?" (...) "Nicht wie Kastanien?" "Wissen Sie, wie Perlen entstehen? Ein winziges Sandkorn dringt in die Muschel, nistet sich an der Weichesten Stelle ein." Er drückt die Fingerspitzen in die hohle Hand. "Die Auster umschließt den Störenfried, um ihn zu glätten, erträglich zu machen."
Ich kann nichts sagen.
"Eine Perle ist eine ewige Träne.", flüstert er vor sich hin. "Ein umhüllter Schmerz." Ich starre ihn an. "Desgleichen finden sich die hübschesten Augen in den Köpfen von Frauen, die gelitten haben." Er lächelt.

Jess Kidd: Heilige und Andere Tote

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