Doch es gab auch Fakten, die gegen diese Annahme sprachen. Zum einen war Bundys Familie 1961 bereits in eine andere Gegend von Tacoma verzogen, die mehrere Kilometer entfernt vom Tatort lag. Er war in diesem Alter natürlich noch nicht motorisiert und hätte sich schon sehr weit weg von seinem Elternhaus bewegen müssen.
Zum anderen hatte Ted Bundy stets abgestritten, etwas mit dem Verschwinden zu tun zu haben, auch als er andere Morde längst gestanden hatte. Kurz vor seiner Hinrichtung wandte sich die Mutter von Ann Marie Burr persönlich in einem Brief an den Serienmörder. Sie bat ihn, mit allen Informationen herauszurücken, die er zu dem Fall hatte.
Bundy schrieb der Frau zurück und schwor, dass er nichts mit dem Verschwinden ihrer Tochter zu tun hatte und auch keinerlei Angaben zu ihrem Verschwinden machen konnte. Außerdem kamen die zuständigen Ermittler der Polizei von Tacoma zu dem Schluss, dass Bundy nicht als Täter infrage kam, nachdem sie ihn überprüft hatten.
Bob Keppel blieb dennoch überzeugt, dass Ann Marie Burr das erste Mordopfer von Bundy gewesen war. Warum? Bundy hatte ihm bereits 1987 gesagt, dass es einige Morde gebe, zu denen er sich niemals äußern würde. Sie seien entweder zu nahe an seinem Zuhause geschehen oder hätten in seinem familiären Umfeld stattgefunden. Oder die Opfer seien noch zu jung gewesen, als dass er darüber sprechen wolle. Ein Restzweifel blieb also bestehen.
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Ann Marie Burr - Die Sturmnacht
Misteri / ThrillerDie achtjährige Ann Marie Burr verschwindet am 31. August 1961 spurlos aus ihrem Elternhaus in Tacoma. Die Umstände ihres Verschwindens sind rätselhaft und können nie zufriedenstellend aufgeklärt werden. 25 Jahre später erhält der Vermisstenfall neu...