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Reid: "John Steinbeck once said  >>A sad soul can kill you quicker, far quicker than a germ.<<"

Die dunkle Straße lag verlassen da. Nur vereinzelt wurde sie von den Straßenlaternen erhellt. Alle Wohnungen lagen im dunklen. Eine junge Frau lief auf dem Gehweg entlang. Leise konnte man etwas von der Musik, welche über die Kopfhörer lief, hören.  Da ein leichter Wind fegte und die buntgefärbte Blätter wild Richtung Boden tanzten verflog die Musik in der Luft. Ihr Schal wedelte im Wind und in ihrem Haar verfingt sich ein kleines gelbes Blatt. Doch ihr schien auch nicht kalt zu sein, den sie zog ihre roséfarbene Fleecejacke nicht enger um ihren schmalen Körper. Gerade beschleunigte sie ihre Schritte als ein Wagen aus einer Seitenstraße schoss und auf die Frau zu raste. Diese bekam das Geschehen gar nicht mit bis der Wagen ihr den Weg versperrte. Ein Mann sprang aus dem Auto und im fallen Licht der Laterne blitzte etwas Metallendes auf. Die Frau wollte schrien doch dazu kam sie nicht mehr. Und kaum glitt sie zu Boden verschwand der Mann wieder. Ihn schien es wohl nicht zu stören das er die tote Frau dort einfach so mitten in der Öffentlichkeit liegen ließ.

"Ja ich bin in 30 Minuten da.", müde murmelte Jess die Worte in ihr Handy und verfluchte wieder ein mal die Verbrecher. Warum konnten diese den nicht einmal an ihren freien Tagen nicht morden. So quälte sich die junge Frau aus ihrem weichen Kingsize Bett  und ging ins angrenzende Bad. Sie bewohnte gerade mal ein sehr kleines Haus mit nur wenigen Zimmern. Sie versuchte ein bescheidenes Leben zuführen, was auch nicht gerade schwer für sie war. Sie hatte sehr viel ihres hart verdienten Geldes  in ihre Studiengänge investiert. Doch darüber wollte sie nicht immer wieder nachdenken. Immerhin hatte es ihr zu so einigem verholfen. Jess machte sich in windes Eile fertig. Ihr nussbraunes Haar band sie zu einem strengen Zopf zusammen.

Beim Verlassen ihrer Wohnung griff sie noch nach ihrer Marke und Waffe, eh die Haustür hinter ihr ins Schloss fiel. Draußen war es noch nicht mal richtig hell geworden als sie ihren Wagen startete und in Richtung Tatort fuhr.  Der dritte Mord in diesem Monat. Alle in der Gegend um Corpus Christi, Texas. Mit ihrem schwarzen Ford F150 verließ sie die Einfahrt und kurz darauf auch den N Ose Parkway. Am ende der Straße bog sie links ab und lies den grünen Park und die Oso Bay hinter sich. Ihr Ziel lag gefühlt am anderen Ende der Stadt und Corpus Christi war riesig für ihre Verhältnisse. Die junge Frau stammte nämlich aus keiner solcher großen Städte.  Das Ziel von Jess lag am Greenwood Park im La Molina Viertel. Und wie sie prophezeit hatte kam sie 30 Minuten später dort an. Schon von weitem sah man das grell gelbe Absperrband der Polizei und einige Schaulustige. Jess seufzte und parkt den Wagen. Dann stieg sie aus und schloss den Wagen ab. 

Nachdem sie sich durch die Menschen, welche um diese Uhrzeit schon wach waren, durchgequetscht hatte duckte sie sich unter dem Absperrband drunter durch. Ihre Augen fixierten schon einen Officer. "James, was haben wir.", ihre Stimme war immer noch müde aber ein freundlicher Ton schwang mit. "Guten Morgen Jess, wieder eine tote Frau. Aber ich finde er steigert sich." Jess lachte leicht: "Weil du das einschätzen  kannst?" Auch der Mann lachte leicht. Jess nickte ihm noch kurz zu und ging dann an ihm vorbei. Der Gerichtsmediziner erwartete sie schon. Leicht beugte er sich über die Frau mit blondem Haar als sie sich zu ihm runter kniete. "Schieß los Dex." "Wieder einmal eine junge Tote. Und wieder ist sie mehr zugrunde gerichtet als die davor. Die Arme.", der Mann mittleren Alters reichte einen Zettel an seinen Partner. "Dex, bitte komm zum  Punkt!", sie sah ihn bittend an. "Genaueres kann ich dir wie immer noch nicht sagen aber sie muss gestern gegen Null gestorben sein. Ich habe ein paar Fasern an den aufgesprungenen Lippen gefunden. Er scheint verhindert zu haben das sie schreien konnte.  Gestorben ist sie jedoch erst nach dem 23zigsten Messerstich. Ich finde er steigert sich gewaltig." "Danke Dex, sag bescheid wen noch was ist." Jess erhob sich und blickte sich um. Einige Leute gingen rum und hielten den Tatort fest oder suchten nach Spuren. Sie dagegen machte sich nun selbst daran sich einen Überblick zu verschaffen. Das hatte der UnSub noch nicht gemacht. Nie hatte er das Opfer so liegen lassen. Sie wusste das es stimmte, er steigerte sich. Doch ganz wurde sie aus ihm nicht schlau. "Detective Jones!", ein Officer winkte sie zu sich. Schnell bewegte sie sich auf ihn zu. "Officer?" "Hier schauen sie mal. Es scheint als währe er mit einem Wagen unterwegs!" Sie nickte anerkennend und besah sich das Profil. "Nehmen sie dies bitte mit auf und leiten sie es umgehend und auf schnellsten Weg zur Forensik weiter." Damit nickte sie ihm nochmal zu und verließ den Tatort. In ihrem Wagen ordnete sie die neun Informationen. Das alles war nur schwer in Verbindung zu bringen. 

I'm too different!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt