#3 Krankheit (G Z U Z)

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Diagnose: Hirntumur
Geschätzte Lebenszeit: noch ca. 5 Wochen

Komplett fertig mit den Nerven saß ich in meinem Wagen. Es kam mir vor, als würde alles in Zeitlupe passieren. Wie hypnotisiert und mit Tränen in den Augen sah ich aus der Frontschutzscheibe über meinem Lenkrad.
Ich seufzte. Schnallte mich an und fuhr los.

Als ich an meinem Haus ankam, öffnete ich die Tür und trat ein. Die Bande war wieder da. Ich zog meine Jacke und meine Schuhe aus und sah ein letztes Mal in den Spiegel.

Okay Madison. Sie werden es definitiv sehen. Dachte ich mir. Tief atmete ich durch und setzte ein Lächeln auf. Als ich über die Türschwelle zu meinem und Jonas Wohnzimmer trat, lagen 6 Augenpaare auf mir. "Hallöchen." Lächelte ich sie an und ging schnell weiter in die Küche. Es war bereits Abends, was für mich hieß, Abendessen zu kochen

"Maddie?" Hörte ich die Stimme meines Freundes hinter mir. Ich drehte mich kurz um, sah ihn an, drehte mich jedoch schnell wieder zur Arbeitsplatte zurück. Keine 3 Sekunden später spürte ich starke Arme um meiner Hüfte und den Atem meines Freundes in meinem Nacken. "Was hat der Arzt gesagt?"

Wie eingefroren stand ich da. Ich wusste nicht wie ich es ihm sagen sollte. "Ich..." Tief atmete ich ein. "5 Wochen." Gab ich stotternd von mir. "Was?" Fragte Joe verwirrt und drehte mich an der Hüfte zu ihm. Verwirrt sah er mir in die Augen. Die Tränen kamen zurück, ich schluchzte auf und wusste selber nicht wohin mit mir und meinen Gefühlen.

"Hey, ganz ruhig." Versuchte er mich zu beruhigen. "Komm her." Gab er von sich und zog mich an seine starke, breite Brust. Sanft strich er mir über den Kopf. Immer wieder schluchzte ich auf. Ich konnte mich nicht beruhigen. Selbst wenn ich es wollte.

"Ist alles gut?" John steckte seinen Kopf in den Raum und sah uns verwundert an. "Wir gehen wohl besser." Sagte er noch. "Nein Quatsch alles gut Johnnyboy." Er war sozusagen mein bester Freund. Also störte es mich nicht ob er es auch erfuhr. Generell vertraute ich den Jungs manchmal mehr als mir selbst.

"Okay. Also... keine Ahnung wie ich das sagen soll." Sagte ich und warf meine Hände in die Luft. Im selben Moment löste ich mich von Joe."Du bist schwanger?" Warf Jonas ein. "Nein, bin ich nicht." "Schade." Sagten die beiden Männer zur gleichen Zeit und sahen sich danach verstört an.

"Ich werde in ca. 5 Wochen sterben. Ich hab....
Ich hab einen Hirntumor." Kurz machte ich eine Pause. Ich dachte nicht einmal daran einen von den Männern anzusehen und wich ständig ihren Blicken aus.

"Meine Kopfschmerzen, die Übelkeit und dass ich ständig müde war, sind die Symptome. Eigentlich wollte mich der Arzt direkt ins Krankenhaus schicken, aber ich lehnte ab. Ich will meinen letzten Monat nicht im Krankenhaus liegen."

Gab ich mit Tränenerstickter zurück. Die Tränen rollten über meine Wangen und tropften auf den Laminat Boden. "Fuck." John war der erste, der zu Wort kam. Langsam und verunsichert sah ich wieder hoch. Jonas starrte mich mit einem Blick, den ich nicht deuten konnte, an.

John setzte sich an den Küchentisch und stemmte seinen Kopf mit seinen Händen ab. "Du.." setzte Jonas an, brach danach jedoch den Satz ab. "Das kann nicht sein. Du warst doch immer Kerngesund." Seufzte er nun. Ich zuckte nur mit den Schultern, wusste nicht was ich sagen soll.

"Dann müssen wir die 5 Wochen so schön wie möglich machen." Ich dreht mich um, sah die anderen Jungs im Türrahmen stehen. Wenig später saßen wir auf der Coach. "Was willst du gucken?" Fragte mich Rafael. "Mir egal." Sagte ich geknickt. "Von mir aus, können wir auch nh Liebesschnulze gucken." Meldete sich nun Alex zu Wort.

"Ne, echt nicht." Schmunzelte ich grinsend. "Rick and Morty?" Fragend sah ich die Jungs an. "Ihr Wunsch sei mir Befehl." Grinste Jonas. 10 Minuten später klingelte es an der Tür. "Essen ist da." Schrie ich schon halb und sprang auf.

Die Jungs gaben sich die größte Mühe mir alles Recht zu machen. Alle man wussten sie, das ich schon seid meiner Jugend unbedingt in die USA wollte. Also flogen wir 3 Tage später nach Los Angeles, verbrachten dort 2 Schöne Wochen.

Jonas lud sogar ein Bild von uns beiden hoch, wo er drunter schrieben: "Sehe ich dich, sehe ich meine Zukunft."

(Bild von Instagram)

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(Bild von Instagram)

So kannte ich ihn nicht. Sonst war er immer wie ein typischer Gangster Rapper. Gefühlslos und Kalt. Nicht selten führte das zu Streit, dennoch blieben wir zusammen.

Die Jungs haben die letzten 4 Wochen zu den schönsten gemacht. Sie waren so gut wie immer bei mir, verabschiedeten sich jedes mal, als würden wir uns nie wieder sehen. Dennoch ließen sie mir Zeit mit Jonas. Sowie heute. Wir verbrachten den Tag draußen, gingen shoppen und ins Kino.

Wenn Fans Fotos mit ihm wollten, lehnte er immer ab, mit der Aussage, dass er Zeit mit seiner Freundin verbringen will. Als wir dann abends im Bett lagen, legte er seine Lippen auf meine und fuhr mit seinen Händen unter mein, besser gesagt, seinen Pulli.

Schwer atmend lagen wir nebeneinander. Ich kuschelte mich an Jonas ran und schloss meine Augen. Allerdings wussten wir beide nicht, dass ich sie nie wieder öffnen werde.

Jonas P.O.V.

Die Sonnenstrahlen, welche durch die Gardinen unseres Schlafzimmers schienen, weckten mich. Ein Blick auf mein iPhone verriet mir, das es bereits 12:00 Uhr war. Ich drehte mich auf die andere Seite um zu sehen ob meine Freundin noch schlief. Und tatsächlich, lag sie auf ihrer Seite des Bettes und schlief. Es war eigentlich untypisch für sie, so lange zu schlafen, jedoch dachte ich mir nichts dabei. Also schlug ich die Decke zurück, stand auf und ging duschen.

Fertig mit Duschen, klingelte mein Handy. Bonez.
"Digga, die Jungs und ich kommen in 10 Minuten bei euch vorbei." Rief der 2 Meter riese in das Mikro seines iPhones.

"Jaja Digga, hast doch nh Schlüssel. Kommt dann rein und gut ist." Gab ich seufzend von mir. Fertig angezogen ging ich runter in die Küche, um Kaffee für mich und Maddi zu machen.

"Ey Joe, ich will auch Kaffee.!" Rief Raf. "Kannst du dir auch selber machen." Sagte ich während ich mich umdrehte und in seine hässliche Fresse guckte.

"Pff... Wo isn Maddie.? Sie wollte doch meinen neuen Song hören?" Sagte er während er auf mich zukam um sich seinen Kaffee zu machen. So viel Kaffee wie Raf an einem Tag trinkt, trinke ich nicht mal in einem Jahr....

"Die pennt noch." Gab ich von mir und lehnte mich an die Arbeitsplatte. "Ich geh sie wecken!!!" Rief Alex und rannte die Treppen hoch. Aber nicht ohne dabei Jacken von der Garderobe zu werfen, welche neben der Treppe hing.
"Hurensohn!" Rief John ihm hinterher.

Auf dem Weg zur Coach, hörten wir wie jemand die Treppen runter gerannt kam. "Maddie... Sie.... Sie... Fuck." Sagte Alex der gerade neben uns zum stehen kam. Verwirrt guckten wir ihn an, ehe es bei mir Klick machte, ich die halbvolle Tasse fallen ließ und nach oben in unserer Schlafzimmer rannte.

Angekommen rüttelte ich an ihr, in der Hoffnung, dass sie aufwachen würde. Aber nichts. Sie regte sich nicht. Panik kam in mir hoch und die Tränen rannten nur so meine Wangen hinunter. Immer wieder rief ich ihren Namen und wurde immer verzweifelter.

Irgendwann spürte ich eine Hand auf meiner Stulter. Langsam drehte ich meinen Kopf, nur um John anschauen zu können, welcher ebenfalls Trännen in den Augen hatte. "Es bringt nichts Bruder. Lass sie gehen." Alles samt sahen sie mich gebrochen an. Konnten selber nicht glauben, dass sie uns nie wieder auf die Nerven gehen würde und sie nie wieder versuchen konnte uns zu helfen wo sie nur konnte.

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