-Kapitel 10-

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Tyler
Ich stoppe ruckartig, da ich merke wie ich jemand kleines leichtes wegschubse. Omg sag nicht das es Ryan war.
Ich drehe mich zu Seite und sehe Ryan der an der Wand lehnt und mich ansieht.
,,Fuck.. ". Ich gehe zu ihm und knie mich hin.

,,Ryan es tut mir leid. Ich wollte das nicht.."
Er lacht leicht und sieht mich an.
,,Niedlich wie du dich immer entschuldigst, wenn ich selbst Schuld bin" sagt er und sieht mich lieb an.
Ich stehe auf, ziehe ihn hoch und er seufzt schmerzerfüllt.

,,Ist alles okay Ryan? " frage ich besorgt.
Er nickt und nimmt seine Sachen mit der linken Hand.
Ist er nicht eigentlich Rechtshänder? Seltsam. ,,Ryan wir gehen nach Hause und das sofort. Ich scheiß auf das Seminar heute".
Ich lasse ihm nicht mal Zeit zum antworten und ziehe ihn mit. Er würde sowieso nicht wiedersprechen.

Er geht schweigend mit mir zur Wohnung und dann rein. Ryan spielt mit den Enden von seinem Hoodie und geht ins Wohnzimmer. Ich setze mich zu ihm und seufzte. Es ist wirklich schwer was aus ihm raus zu kriegen.
,,Warum hast du dir das alles gefallen lassen? " frage ich ihn.
,, Hatte ich eine andere Wahl? Nein. Wehren kann ich mich ja nicht richtig.." sagt er und zieht seine Beine ansich.
,,Und.. Uhm.. Die Sache mit dem Crush? Was hat es damit auf sich? ".

,,Ich hatte damals einen Crush auf jemanden. Habe aber einen Korb bekommen, weil ich einfach nicht sein Typ war. Die Person is umgezogen also is auch egal, bin drüber hinweg denke ich" sagt er, steht auf und geht in die Küche. ,,Geh du lernen. Ich mach essen" sagt er.
Ich stehe auf und gehe in mein Zimmer und falle ins Bett. Irgendwas stimmt nicht. Er macht alles mit links und wenn ich mich recht entsinne ist er vorhin auf die rechte Hand gefallen.
Ich stehe auf, gehe in die Küche und zu Ryan und nehme seinen Arm.

Er sieht mich verwirrt an und dann zu meiner Hand. Ich ziehe seinen Ärmel hoch und sehe ein grün und blau angelaufendes Handgelenk.
,,Ryan warum hast du nichts gesagt? "
Er zuckt mit den Schultern und macht weiter essen.

,,Hey ich rede mit dir also antworte mir auch richtig" sage ich leicht dominant.
Er zuckt zusammen und redet leise wie immer,,Naja.. Ich hab es nach einer Weile nicht mehr gemerkt und dachte es ist nur Schmerzhaft, weil ich draufgefallen bin"

,,Scheiß auf das essen. Wir gehen ins Krankenhaus das is wahrscheinlich gebrochen und es ist auch noch meine Schuld. Ich bin so dämlich".
Ryan lacht leicht und zieht seinen Ärmel runter. ,,Was ist an einem gebrochenen Handgelenk so witzig?! "

,,Tyler.. Mir is schon so viel passiert, da ist das nur halb so schlimm. Ich bin durch ein Fenster geflogen im und habe mir sämtliche Knochen gebrochen. Da ist das wohl noch harmlos" sagt er und lacht immer noch. Ich weiß nicht was ich dazu sagen soll. Schuldbewusst ziehe ich ihn einfach nur mit und schleppe ihn mit ins Krankenhaus. Eine Weile warte ich mit ihm und irgendwann auf ihn.

Nach einer Weile kommt er wieder mit einem verbundenen Handgelenk.
,,Du hattest recht.. Es ist gebrochen".
Er lacht leicht und ich stehe auf  und gehe ohne was zu sagen raus.
Wie kann er das nur so leicht nehmen.. Wie kann er darüber lachen..

Ich gehe mit ihm zurück und direkt in mein Zimmer. Bei Gott ich kann es einfach nicht nachvollziehen.
Nach einer Weile kommt Ryan in mein Zimmer und stellt mir was zu essen hin.
,,Ryan.. Wie kann man das so locker nehmen? "

,,Tyler.. Ich war am Ende angekommen in meinem Leben. Ich hab mir sämtliche Knochen gebrochen. Ich hatte ein Leben wie die Hölle selbst. Irgendwann steht man drüber und wartet nur noch darauf zu sterben". Er geht raus und schließt die Tür.

Irgendwann steht man drüber und wartet nur noch drauf zu sterben..
Irgendwie macht mir der Satz Angst.
Ich esse und bringe mein Geschirr in die Küche und  sehe das vom Essen nur eine Portion fehlt.
Seufzend mache ich was fertig und gehe zu Ryan.

Ich will rein merke aber das abgeschlossen ist. Mit leichtigkeit kicke ich unten rechts gegen die Tür und das Schloss klackt und öffnet sich.
Ich gehe rein und sehe Ryan auf seinem Bett im Schneidersitzt sitzen und Musik hören. Leise gehe ich zu ihm und lasse bei dem Anblick den ich bekomme die Schüssel fallen.

Er zuckt zusammen, nimmt die Kopfhörer raus und sieht mich mit komplett nassem Gesicht an und lässt alles fallen. Ich kann mich nicht bewegen bei dem ganzen Blut das seinen Arm runter läuft.
,,Ryan..warum?" frage ich nach ein paar Minuten. Er dreht seinen Kopf weg und schiebt den Ärmel über seinen Arm.
,,Das meintest du mit, man wartet nur auf das Sterben..". Ich gucke ihn an und merke nicht das mir Tränen die Wangen runter laufen.

,,Ich hab halt irgendwann einfach keine Lust mehr.." sagt er leise.und bedrückt.,,Ich kann das nicht mehr. Diese Lügen das es mir gut geht.. ".
Ich gehe zu ihm und drücke ihn ins Bett.
,,Ryan ich brauch dich. Ich hab dich gerne. Mir bist du wichtig und mir tut es weh sowas-" ich ziehe seinen Ärmel runter und halte ihm seinen Arm hin.

,,Genau sowas zu sehen..."
Ich spüre kleine kalte Hände in meinem Gesicht die meine Tränen wegwischen.
,,Hör bitte auf zu weinen.." sagt er leise und gibt mit einen Kuss auf die Wange.
,,Ich lebe doch noch".

Ich atme erleichtert aus und lächel leicht.
Ryan's Augen fallen immer wieder zu und ich sehe verwirrt zu ihm.
  Warte - Sein Arm - scheiße!
Ich renne ins Bad, hole Verbände und versorgen sofort seinen Arm.
,,Ryan.. Leg dich hin und schließ die Augen" sage ich ruhig und drücke ihn langsam ins Bett.

Er legt sich zögerlich hin und schließt die Augen. Ich räume noch schnell alles auf, sowohl Ryan's als auch mein Chaos und lege mich dann zu ihm und nehme ihn in den Arm.
Ich muss besser auf ihn aufpassen.
Er gibt mir ein Gefühl das ich sonst nur dann habe wenn ich mit Leuten schlafe. Und irgendwie finde ich das gut

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~Jay

 🖤My new Roomate 🖤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt