~Beide schaden sich selbst:
der zuviel verspricht und der zuviel erwartet. -Gotthold Ephraim LessingMittlerweile sitzen wir beide still auf dem Sofa. Ich weiss nicht, was ich sagen, je ein Gespräch starten soll.Als wären wir zwei Fremde im Haus, als hätten wir zuvor gar nicht ein Wort miteinander gewechselt. Egal wie traurig es klingen mag, ist es jedoch wahr.
Sein Blick ist gesenkt und spielt ständig mit seinen Händen, worauf ich nervöser werde. Selbst er ist nervös und seine Unsicherheit ist kaum übersehbar.
Ich beiße vor Nervösität auf meine Unterlippe.
Es herrscht eine unangenehme Stille. Eine zu unerträgliche Stille.,, yapma sunu" sind seine ersten Worte.
Mit hochgezogenen Augenbrauen und verdrehten Augen sehe ich ihn an. Wie hat er überhaupt mich beobachtet, sein Blick ist gesenkt außer er hat weitere zwei Augen auf dem Kopf . Was redest du da Hüma?
Leise schüttel ich mein Kopf.Verdammt er soll reden! Seine kurzen Sätze treiben mich in den Wahnsinn. Ya Sabir!
,, Babaaa" platzt meine Tochter ins Wohnzimmer und unterbricht die unerträgliche Stille.
Sofort nimmt er seinen Kopf hoch und schaut sie strahlend an. Sie rennt zu ihm und sie umarmen sich vor meinen Augen.Der Gedanke, dass wir uns jetzt zu dritt umarmen könnten, ist wundervoll, dennoch so schmerzvoll, so unerträglich, dass ich mir mein Herz eigenhändig zerreißen möchte.
Er soll aus meinem Leben verschwinden, er fügt mir nur noch Schmerzen hinzu. Ich versuche die alten wegzukriegen aber dabei sind neue auf dem Weg. Wie soll ich sie so heilen? Aber wäre ich bereit, ihn endgültig aus meinem Leben zu löschen, wenn er fortgeht?,, Warum bist du hier?" die Nervosität aus meiner Stimme kann man deutlich hören.
Er zuckt mit seinen Schultern und schenkt seine ganze Aufmerksamkeit an Güldane.
Erst kommt er her, setzt sich ins Wohnzimmer und dann schweigt er. Kann ein Mensch so instabil sein?Nicht mal kommunizieren können wir. Das Wort ,,Kommunikation" existiert bei uns schon lange nicht mehr. Es herrscht definitiv eine gestörte Kommunikation unter uns.
Verdammt es reicht, er soll endlich reden, er soll aufhören zu schweigen!Minutenlang schaut er meinen Fuß an und stampft selbst mit seinen Füßen.Ist es so schwer zu fragen, wie es ihm geht?
,, geh raus Zeyd." kommt es plötzlich aus meinem Mund. So bekomme ich den Mut, weiter zu reden.
,,Warum bist du hier? Sag etwas! Schlag mich, mach etwas kaputt aber sei nicht still!Ich habe nicht immer Zeit für dein still sein. Übrigens meinem Fuß geht es super, schade dass du nicht mal das fragen konntest, finde ich lächerlich immerhin sind wir keine Feinde stimmt's? oder vielleicht doch?"
Ich bin sowas von stolz auf mich, dass meine Stimme währenddessen nicht einmal versagt und gezittert hat. Ihn zu provozieren hat mich in diesem Moment so sehr erleichtert.
Schockiert sieht er mich an, doch auf Anhieb verdüstert sich seine Miene und hat auch nicht vor sie zu ändern.
Der alte Zeyd ist wieder im Vorschein.
Der, der streng seine Augenbrauen in übertriebener Manier hochzieht und finster guckt. Seine Hände , die zu Fäusten geballt werden und seine Zähne zusammenbeißt. Kaum zu fassen aber diese Haltung habe ich sogar fürchterlich vermisst. Wie gern ich jetzt mit meiner Hand durch sein Haar fahren würde.Ich komme wieder in die Realität und schaue ihm tief in die Augen. Woher der Mut kommt, ist fraglich. Aber eins ist klar, ich genieße es für einen kleinen Moment. Komischerweise wendet er auch seinen Blick nicht ab. Seine wundervollen schwarzen Augen kommen zur Geltung und seine Pupillen sind geweitet. Ich könnte schwören, dass ein Leuchten in seine Augen getreten ist. So wie er mich früher angeschaut hat. Wie konzentriert und fokussiert er früher auf mich war, ist er es gerade auch.
Er wendet seinen Körper ganz dem meinen zu und dreht sich nicht mal weg.
Andere würden sagen, dass ich gerade halluziniere aber das ist die Realität. Er schaut mich wieder wie früher an, als sei die Liebe nie verschwunden nur tief im Inneren vergraben.

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„Söyle"
Любовные романы,,Söyle" mit zitternder Stimme sehe ich ihn an. ,,Söylesene niye?" wiederhole ich mich. Er fängt an bitterlich zu weinen. Seine Tränen sinken herab auf den Boden. ,,Hör auf zu weinen! Warum hast du uns verlassen?" Eine einzige Träne läuft mir üb...