Die Sonne stand hoch und tauchte die sandige Umgebung Sandercheek's in eine unglaubliche Hitze. Der Staub in Form von Sandkörnern, mit dem die gesamte Insel bedeckt war, wurde von den Bewohnern die über den überfüllten Markt gingen, um ihre Besorgungen zu erledigen aufgewirbelt und von dem warmen Wind über die Wege getragen. Unter der Vielzahl von Bewohnern befanden sich derzeit zwei Fremde. Der Vize und 1. Kommandant der Whitebeard-Piraten, welcher dem Weg über den Marktplatz folgte um ein paar Besorgungen zu machen, waren sie nur hier vor Anker gegangen um die Vorräte aufzufüllen und wollten im Anschluss direkt weitersegeln. Die zweite Fremde war eine junge Blauhaarige, die sich gerade durch die Menge schlängelte. Leichtfüßig durchquerte sie die Reihen der Menschen, hinter sich das Gebrüll eines Passanten den sie gerade ausgeraubt hatte. Eigentlich war sie sehr geschickt was das Stehlen anging, aber heute war irgendwie nicht ihr Tag. Das zeigte sich auch direkt im Anschluss, sah sie gerade über ihre Schulter um zu sehen wieviel Abstand sie zu ihrem Verfolger hatte, da preschte sie direkt in jemanden hinein, strauchelte und landete dadurch mit einem 'Uff' auf dem heißen und trotzdem weichen Boden. „Gut das hier Sand liegt. Das hätte sonst sicher wehgetan", murmelte sie, rieb sich den Kopf und fragte sich wer einen so harten Gegenstand mitten auf den Weg stellte. „Alles in Ordnung? ",vernahm sie eine Stimme vor sich und sah nun fragend an dem Körper, gegen den sie scheinbar gelaufen war, entlang nach oben, welcher sich zu ihr herunter gebeugt hatte und ihr die Hand reichte um ihr beim Aufstehen zu helfen. „Ich bin kein Experte für die Wüste, aber bei diesen Temperaturen sollte man nicht unbedingt rennen", schmunzelte er während sich der Kopf der Blauhaarigen minimal schief legte, als sie bei dem Kopf des Mannes angelangte. 'Eine sprechende Ananas auf zwei Beinen?' , schoss es ihr direkt in den Sinn und sie rutschte ein kleines Stück zurück. Ein paar Mal geblinzelt rieb sie sich die Augen und glaubte nun auch schon Halluzinationen zu haben. Sie schüttelte ungläubig den Kopf und blickte erneut in das verwirrt wirkende Gesicht des Mannes mit dem sie gerade bekanntschaft gemacht hatte. Zwei müde wirkende grau-schwarze Iriden blickten ihr fragend entgegen, hatte sie keine Antwort auf die Frage des Vizen gegeben, der überlegte ob sie sich was getan hatte bei der verzögerten Reaktion. Die Augenbrauen hochgezogen, wusste sie nicht was er von ihr wollte, grinste sie verlegen als ihr einfiel das er sie angesprochen hatte und kratzte sich verlegen am Hinterkopf ehe sie eilig nickte. „Ja. Alles in Ordnung, danke", beantwortete die junge Frau seine Frage dann doch noch, ehe sie die Hand entgegen nahm, die er ihr gereicht hatte. Die Hitze tat ihr anscheinend wirklich nicht gut. „Ist bei der Hitze nicht so gut, da stimme ich zu, aber ungewöhnliche Situationen, erfordern ungewöhnliche Maßnahmen", erklärte sie auf seine Feststellung hin, während sie sich den Sand aus der Kleidung klopfte, war es wirklich ungewöhnlich das sie erwischt wurde. Sie musterte ihn kurz nachdem sie sich wieder aufgerichtet hatte und irgendetwas sagte ihr, dass er ihr bekannt vorkommen sollte, aber sie wusste gerade nicht woher. Ihr Augenmerk legte sich nämlich schon, als sie das Gebrüll ihres Verfolgers hörte, wieder auf diesen und sie sah über ihre Schulter, bemerkte das er es beinahe durch die Menge des gut gefüllten Marktes geschafft hatte. „Mein Gott der hat ne Ausdauer wie ein Schlittenhund im Wintergebiet", seufzte sie, fand diese Metapher amüsant, war sie im Grunde genommen genau das. Die junge Frau wendete sich wieder dem Mann zu, in den sie so elegant hineingerannt war und der etwas verwirrt wirkte. „Ich würde mich ja gerne ausführlich entschuldigen und dir vielleicht etwas anbieten mit dem ich das wieder gut machen kann, aber wie du siehst bin ich heute echt gefragt. Ein Sorry muss also reichen", gab sie ihm immer noch grinsend zu verstehen und schlängelte sich um ihn herum, griff unauffällig an seinen Beutel am Gürtel und lief dann einfach auf den nächsten Obststand zu. Sich an den Holzbalken hochgezogen und auf einen von ihnen gestellt, hüpfte sie auf das nächste Dach, winkte dem ihr Unbekannten noch einmal breit grinsend zu der ihr nachsah und verschwand dann. Marco schüttelte nur den Kopf, war ihm eine solche Begegnung auch noch nicht untergekommen. Anders, als dem Phönix in ihm der empört mit seinem Gefieder schlug, amüsierte er sich darüber. Es kam nicht oft vor das man einfach in ihn hineinlief, war es doch eher so das ihm grundsätzlich Platz gemacht wurde. Gerade als er weitergehen wollte nahm er seinen Mitbewohner, den er bereits seit seiner Jugend in sich trug wahr, der unruhig wurde was sich direkt auf ihn übertrug. Seine Hände fast automatisch an der Hose entlangführend und am Gürtel angekommen, spürte er das er nun einen Gegenstand zu wenig mit sich führte. „Eine kleine Diebin also", schmunzelte er und schüttelte den Kopf, war es das erste Mal seit langem das es jemand wagte ihn zu bestehen. Sein Name und Aussehen waren eigentlich Abschreckung genug, allerdings schien es bei ihr ein wenig anders. „Na dann, zeig mir mal, wo sich die Kleine befindet", wendete er sich an den Vogel in seinem Inneren. Die beiden waren ein gutes Team und Marco vertraute darauf das er ihm den richtigen Weg wies.
Inzwischen war Kyra schon ein wenig weiter, war eine Weile über die Dächer der Stadt, die zu ihrem Glück nahe beieinander lagen, gelaufen und sprang nun in eine schattige Gasse, seufzte und lehnte sich an die trotz des Schattens heiße Mauer. „Das ist absolut nicht mein Wetter" sie wischte sich den Schweiß von der Stirn und hielt ihre Nase kurz in die Luft, ehe sie dieser in die nächste Bar folgte. Ihre Kehle war mittlerweile völlig ausgedorrt, ihr Magen meldete sich auch schon wieder, weshalb sie sich an den Tresen setzte und direkt ein Glas Wasser und eine große Portion Nudeln bestellte. Dazu Steak und Reisbällchen. Kaum standen die Leckereien vor ihr begann sie mit Appetit zu essen, hatte sich neben dem Glas Wasser auch noch einen Sake bestellt und spitzte die Ohren als ein Raunen durch die Menge in ihrem Rücken ging, vernahm noch die Worte Marco, Phönix und Whitebeard, als sich schon jemand neben sie setzte. Ein warnendes Knurren erhob sich aus ihrem Inneren, ehe der gerade Eingetretene etwas sagte. „Die Rechnung der jungen Dame geht auf mich, auch wenn Sie bei ihr um das Geld bitten müssen." Langsam aufgesehen, richtete sie ihre Augen auf den Dazugestoßenen und sah auf einen blonden Schopf, ehe sie ihr Augenmerk auf seine Brust richtete, die auch zuvor nicht bedeckt war, aber die Form seines Kopfes war nachdem Zusammenstoß wesentlich interessanter gewesen als das große Tattoo, das auf dieser prangte und welches sie nun erkannte.
DU LIEST GERADE
Die vorlaute Tochter der Whitebeard-Piraten
FanfictionNach dem Diebstahl des Geldbeutels des Vizen der Whitebeard-Piraten landete Kyra auf der Moby Dick. Was eigentlich mit einem kurzen Abenteuer bei den Piraten beginnen sollte endete mit der Aufnahme in der Crew und ein paar lustigen und eher ungewoll...